Drei Wunder zum Glück (German Edition)
»Ja?«
Hazel zog die Ärmel ihres Sweaters über ihre Daumen. »Ich wollte nur sagen …«, stotterte sie verlegen. Es gab alles Mögliche, was sie sagen wollte, so vieles auf einmal, dass sie gar nicht wusste, wo anfangen.
»Ich wollte dir nur sagen«, fing sie wieder an, holte tief Luft und atmete wieder aus. »Behalte den Bart. Er gefällt mir.«
Roy rieb nachdenklich über sein Kinn. »Wirklich?«
Hazel nickte entschieden. »Auf jeden Fall.«
Roy lächelte ihr erleichtert zu, klopfte mit den Fingern gegen die Tür und sagte noch einmal »Oki doki«, dann zog er die Tür zu.
Hazel aß fertig, wusch erst ihre Schüssel, dann die von Roy und stellte beide ins Abtropfgitter. Sie holte einen ihrer alten Rucksäcke aus dem Schrank, nahm ihre Bücher und eilte hinaus zum Bus.
Eilig lief sie zum Ende ihres Blocks und ließ enttäuscht die Schultern sinken, als sie den Bus drei Blocks weiter vorn um die Ecke verschwinden sah.
»Hey«, hörte sie eine Stimme hinter sich. »Warte!«
Hazel blieb stehen, und als sie sich umdrehte, sah sie Jasper Greene auf der anderen Straßenseite. »Jasper?«
Er kam auf sie zu, wie immer mit seinem herzförmigen Lächeln. »Du wirst mich doch nicht schon sitzenlassen wollen?«, fragte er.
»Dich sitzenlassen?«, wiederholte Hazel. Wie bei einer Rückblende erinnerte sie sich daran, ihn in der Stadt getroffen zu haben. Die Bücher … das Foto! Ihr fiel sogar ein, dass er etwas gesagt hatte, woraufhin sie rot geworden war. Was war es noch gewesen?
»Es ist Montag, oder nicht?«, fragte Jasper. Er trug dunkle Jeans und ein altes Cowboyhemd mit schimmernden Knöpfen und einer Stickerei auf der Tasche. Hazel sah ihn an, sah seine großen braunen Augen und das lockige Haar, und ihr wurde klar, dass sie ihn eigentlich bislang gar nicht richtig wahrgenommen hatte.
»Oder?«, schob er nach, und diesmal klang es, als könnte er sich täuschen. Sie merkte, wie sein Lächeln ein klein wenig schwächer wurde und seine Mundwinkel angespannt wirkten, genau wie bei Luke, wenn sie etwas gesagt oder getan hatte, was ihn nervös machte. »Ich dachte, wir könnten zusammen den Bus nehmen.«
Hazel holte tief Luft, strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr und blickte die Straße hinab. Sie hatte den ersten Bus versäumt, und wenn sie auf den nächsten warteten, würde sie zu spät kommen.
»Nein«, sagte sie und schüttelte den Kopf. Jasper sah auf den Gehsteig und stieß mit seinem Schuh gegen den Randstein. Er stieß einen langen Seufzer aus, und Hazel wurde jetzt erst klar, was sie gesagt hatte.
»Nein, ich meine, den Bus können wir nicht nehmen!« Sie lachte. »Wir haben ihn gerade verpasst. Wir müssen laufen.«
Jaspers Lächeln war wieder zurück, und er lachte jetzt auch. »Kein Problem«, sagte er. »Mir macht es nichts aus zu laufen.«
Hazel verspürte einen kleinen Stich im Herzen und merkte, dass es ihr auch nichts ausmachte.
Sie standen an der Ampel und blickten auf das rote Signal. Als es grün wurde, sah Jasper sie von der Seite an.
»Bist du so weit?«, fragte er.
»Ich bin so weit«, antwortete Hazel, und zusammen gingen sie los.
Epilog
Die Fähre legte von Marin ab und brachte Pendler zur Arbeit und Studenten zu ihrem Unterricht.
In der Ecke neben der Tür lag eine schwarze Leinentasche. Ein Kleid hing halb heraus: Spiralförmiger Seidendruck. Am Reißverschluss war ein breiter Riss, und am Kragen steckte ein Etikett:
MARIPOSA OF THE MISSION
Es war das Kleid, das jenen abhanden kam, die es nicht länger benötigten, und das darauf wartete, von einem Mädchen gefunden zu werden, das es brauchte. Ein Mädchen, das eine zweite Chance benötigte oder den Mut, seine Träume wahr werden zu lassen. Ein Mädchen mit einem Wunsch auf dem Herzen.
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Danksagungen
Ich bedanke mich bei vielen Menschen:
Bei den Frauen von Alloy , besonders bei Sara Shandler und Joelle Hobeika, die von Anfang an die unglaublichsten Lektorinnen, Lehrerinnen und Freundinnen waren. Außerdem bei Kristin Marang, die mich geduldig ins Internet einführte. Es ist eine Ehre, euch alle auf meiner Seite zu haben.
Bei den Frauen von Scholastic , besonders Aimee Friedman, Abby McAden und Sheila Marie Everett, für euren wunderbaren Rat und die überwältigende Unterstützung (und für das Coaching, das Sprechen vom Fenstersims und die Hinweise, nicht meine Konferenz-Buttons zu verlieren. Ich werde besser aufpassen, versprochen).
Bei dem bemerkenswerten David Levithan und seiner
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