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Dreifach

Titel: Dreifach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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wieder in Samalek. Um 11.30 Uhr sah er Frau Schulz auf einem Balkon Kaffee trinken und konnte folgern, in welchem Apartment sie wohnte.
    Bis zum Mittag war es im Renault sehr heiß geworden. Tofik aß einen Apfel und trank lauwarmes Bier aus einer Flasche.
    Professor Schulz traf spätnachmittags in demselben grauen Mercedes ein. Er sah müde und ein wenig zerknittert aus, wie ein Mann mittleren Alters, der zu weit gereist ist. Schulz verließ den Wagen und ging ins Gebäude, ohne sich umzusehen. Danach fuhr der Agent an dem Renault vorbei und musterte Tofik einen Moment. Tofik konnte es nicht ändern.
    Wo war Schulz gewesen? Er hatte den Großteil eines Tages benötigt, um an sein Ziel zu kommen, spekulierte Tofik; dort hatte er eine Nacht, einen vollen Tag und eine zweite Nacht zugebracht; und er hatte für die Rückfahrt fast den ganzen heutigen Tag gebraucht. Kattara war nur eine von mehreren Möglichkeiten. Die Wüstenstraße hatteMatruh an der Mittelmeerküste zum Ziel; eine Abzweigung führte nach Karkur Tohl im fernen Süden; wenn sie das Auto gewechselt und einen Wüstenführer getroffen hatten, wäre sogar ein Rendezvous an der libyschen Grenze möglich gewesen.
    Um 21.00 Uhr kamen Schulz und seine Frau wieder heraus. Der Professor wirkte erfrischt. Sie waren zum Abendessen angezogen. Nach einem kurzen Spaziergang stoppten sie ein Taxi.
    Tofik entschloß sich, ihnen nicht zu folgen.
    Er stieg aus dem Auto und betrat den Garten des Gebäudes. Auf dem staubigen Rasen fand er hinter einem Busch einen Aussichtspunkt, von dem aus er durch die offene Vordertür in den Flur blicken konnte. Der nubische Hausverwalter saß auf einer niedrigen Holzbank und bohrte in der Nase.
    Tofik wartete.
    Zwanzig Minuten später verließ der Mann seine Bank und verschwand im hinteren Teil des Hauses.
    Tofik eilte durch den Flur und lief mit leisen Schritten die Treppe hinauf.
    Er hatte drei Dietriche für Yale-Schlösser, aber keiner von ihnen paßte für Apartment drei. Schließlich gelang es ihm, die Tür mit einem biegsamen Plastikstück zu öffnen, das er von einem Zeichendreieck abgebrochen hatte.
    Tofik betrat das Apartment und schloß die Tür hinter sich.
    Nun war es draußen recht dunkel. Das schwache Licht einer Straßenlaterne drang durch die Fenster. Tofik holte eine kleine Taschenlampe hervor, knipste sie aber noch nicht an.
    Das Apartment war groß und luftig, mit weiß getünchten Wänden und Möbeln im englischen Kolonialstil. Es hatte das karge, frostige Aussehen einer Wohnung, in der niemand lebt. Es umfaßte einen großen Salon, ein Eßzimmer,drei Schlafzimmer und eine Küche. Nach einer raschen allgemeinen Prüfung begann Tofik, gründlich herumzuschnüffeln.
    Die beiden kleineren Schlafzimmer waren leer. In dem größeren durchsuchte Tofik hastig alle Schubladen und Schränke.
    Ein Kleiderschrank enthielt die recht geschmacklose Garderobe einer Frau, die ihre Blüte hinter sich hatte: helle Baumwollröcke, mit Flitter besetzte Kleider, türkis-, orangefarben und rosa. Die Etiketten waren amerikanisch. Das Telegramm hatte Schulz als österreichischen Staatsbürger bezeichnet, aber vielleicht lebte er in den USA. Tofik hatte ihn nie sprechen hören. Auf dem Nachttisch lagen ein englischer Reiseführer für Kairo, ein Exemplar von Vogue und der Korrekturabzug einer Vorlesung über Isotope.
    Schulz war also Wissenschaftler.
    Tofik blätterte die Abhandlung durch. Das meiste überstieg seinen Horizont. Schulz mußte ein prominenter Chemiker oder Physiker sein. Wenn er hier war, um im Waffenfach zu arbeiten, mußte Tel Aviv unterrichtet werden.
    Persönliche Papiere waren nicht zu finden – Schulz hatte seinen Paß und seine Brieftasche offenbar eingesteckt. Die Aufkleber der Fluggesellschaft waren von der Garnitur brauner Koffer entfernt worden.
    Zwei leere Gläser auf einem niedrigen Tisch im Salon rochen nach Gin. Die beiden hatten einen Cocktail getrunken, bevor sie ausgegangen waren.
    Im Badezimmer fand Tofik die Kleidung, die Schulz bei seiner Fahrt in die Wüste getragen hatte. In den Schuhen hatte sich viel Sand gesammelt, und auf den Hosenumschlägen entdeckte er kleine, staubige graue Flecken, die von Zement herrühren konnten. In der Brusttasche der zerknüllten Jacke war ein blauer Plastikbehälter, etwa vier Zentimeter im Quadrat und sehr flach. Er enthielteinen vor Licht schützenden Umschlag, wie sie für fotografische Filme benutzt wurden.
    Tofik steckte das Plastikkästchen in die Tasche.
    Die

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