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Dreifach

Titel: Dreifach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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würde Tyrin in der Zeit, die Nats Männer benötigen würden, um die Coparelli zu durchsuchen, Tyrin zu finden und seine Ausrüstung zu zerstören, mit seiner Botschaft zu Rostow durchgedrungen sein. Dann würde Rostow wissen, daß Nat kam, und sich vorbereiten.
    Suza mußte verhindern, daß ihn die Botschaft erreichte. Und sie mußte verschwinden.
    Sie beschloß, das Funkgerät zu zerstören.
    Aber wie? Alle Drähte mußten hinter der Schalttafel sein. Sie benötigte einen Schraubenzieher. Schnell, schnell, bevor Rostow die Suche nach Alexander aufgibt! Sie fand Alexanders Werkzeuge in einem Winkel und wählte einen kleinen Schraubenzieher. Dann löste sie die Schrauben an zwei Ecken der Schalttafel. Ungeduldig steckte sie den Schraubenzieher ein und riß die Tafel mit den Händen ab. Dahinter drängten sich zahlreiche Drähte wie psychedelische Spaghetti. Sie packte eine Handvoll und zog. Nichts geschah: Sie hatte an zu vielen gleichzeitig gezogen. Suza zerrte an einem; es gab nach. Hastig zog sie an den Drähten, bis fünfzehn oder zwanzig lose herunterhingen. Der Morsecode klapperte immer noch weiter. Sie goß den Rest des Wodkas ins Innere des Gerätes. Die Geräusche verstummten, und alle Lichter an der Schalttafel gingen aus.
    Etwas polterte im Schrank. Alexander erwachte aus seiner Ohnmacht. Nun, sie würden ohnehin Bescheid wissen, wenn sie das Funkgerät sahen.
    Suza ging hinaus und schloß die Tür hinter sich.
    Sie stieg die Leiter hinunter aufs Deck und überlegte, wo sie sich verstecken und welches Ablenkungsmanöver sie inszenieren konnte. Es hatte keinen Zweck, »Mann über Bord« zu rufen – nach dem, was sie mit ihrem Funkgerät und ihrem Funker angestellt hatte, würde ihr niemand glauben. Den Anker hinunterlassen? Sie würde nicht wissen, wie sie es anfangen sollte.
    Wie mochte Rostow jetzt vorgehen? Er würde Alexander in der Kombüse, der Messe und in dessen Kabine suchen. Da er ihn nicht finden konnte, würde er in den Funkraum zurückkehren und dann das ganze Schiff nach ihr durchkämmen lassen.
    Rostow war ein Mann, der systematisch vorging. Erwürde am Bug beginnen und sich über das Hauptdeck nach hinten durcharbeiten. Dann würde er eine Gruppe ausschikken, um das Oberwerk zu durchsuchen, und eine andere, die sich Deck um Deck, von oben nach unten, vornahm.
    Was war der tiefstgelegene Schiffsteil? Der Maschinenraum. Dort würde sie sich verstecken müssen. Suza betrat das Schiffsinnere und schlich zu einer Leiter. Sie hatte den Fuß auf die oberste Sprosse gestellt, als sie Rostow sah.
    Und er sah sie.
    Sie wußte nicht, wie sie zu den nächsten Worten fähig war. »Alexander ist wieder im Funkraum. Ich komme in einem Moment zurück.«
    Rostow nickte grimmig und verschwand in Richtung Funkraum.
    Suza kletterte zwei Leitern hinab und tauchte im Maschinenraum auf. Der zweite Ingenieur hatte Nachtdienst. Er starrte sie an, während sie näherkam.
    »Dies ist die einzige warme Stelle des Schiffes«, sagte sie freundlich. »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich Ihnen Gesellschaft leiste?«
    Er wirkte verblüfft und antwortete langsam: »Ich ... kann nicht ... sprechen ... Englisch ... bitte.«
    »Sie sprechen nicht englisch?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Ich friere.« Sie mimte ein Zittern und streckte die Hände nach der hämmernden Maschine aus. »Okay?«
    Der Zweite Ingenieur war überglücklich, daß ihm dieses schöne Mädchen Gesellschaft leisten wollte. »Okay«, erwiderte er und nickte heftig.
    Er betrachtete sie weiterhin mit erfreuter Miene, bis ihm plötzlich einfiel, daß er vielleicht seine Gastfreundschaft unter Beweis stellen sollte. Er schaute um sich, zog dann ein Päckchen Zigaretten aus der Tasche und bot ihr eine an.
    »Ich rauche sonst nicht, aber ich werde eine Ausnahmemachen«, sagte Suza und nahm eine Zigarette. Ein kleines Pappröhrchen diente als Filter. Der Ingenieur gab ihr Feuer. Suza erwartete beinahe, Rostow im nächsten Moment an der Luke zu sehen. Sie blickte auf ihre Uhr. Es konnte noch nicht 5.25 Uhr sein! Sie hatte keine Zeit nachzudenken. Lenke sie ab, lenke sie irgendwie ab. Rufe »Mann über Bord«, laß den Anker fallen, mach ein Feuer –
    Mach ein Feuer.
    Womit?
    Benzin, es mußte Benzin geben oder Dieseltreibstoff oder sonst etwas – hier im Maschinenraum.
    Sie musterte die Maschine. Wo war die Benzinleitung? Das Ding schien nur aus Rohren und Schläuchen zu bestehen. Konzentriere dich! Sie wünschte sich, daß sie den Motor ihres Wagens genauer

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