Drimaxid 03 - Hypnos Feinde
Festung zu starten oder uns anderweitig zu schaden.«
»Ich habe verstanden«, raunte Ippolita, wandte sich um und ging.
*
Um exakt 18:00 Uhr glitten die Tore der Stadt Trojon zur Seite und das Volk der Futureaner gewährte den auserwählten Fünf des Präterianerstammes Einlass. Unter ihnen waren selbstverständlich Ares und Ippolita und noch drei weitere, finstere Gesellen, die Adam nicht kannte. Allesamt ritten sie auf Pferden. Ares saß auf einem mächtigen schwarzen Hengst mit wehender Mähne.
Das Treffen der Futureaner und Präterianer fand kurz und knapp statt. Es wurden keine Freundschaftlichkeiten ausgetauscht. Aber das wäre auch zuviel verlangt gewesen.
Hypno und Ares traten sich mit grimmigen Mienen gegenüber – ein zweifelhaftes Bild der Zusammenkunft. Cory übergab den Vertrag der Futureaner, der in einem handlichen Computer gespeichert war, welchen Ares nur widerwillig an sich nahm. Wieder einmal trafen die unterschiedlichen Ansichten der Stämme aufeinander.
Ares' wache Augen überflogen den Text auf dem flachen Display, dann nickte der frisch gebackene Anführer der Präterianer und drückte seinen Daumen auf den Bildschirm.
Nachdem er den Vertrag auf diese Weise bestätigt hatte, wurde ein vergilbtes Schriftstück mitsamt Tintenfass und Federkiel an Hypno gereicht. Der Asiat las das Gegenstück der gemeinsamen Vereinbarung sehr gründlich durch und brauchte nahezu doppelt soviel Zeit wie Ares, ehe er umständlich mit dem Federkiel seinen Namen unter die gestrichelte Linie am Ende zerknitterten Pergaments kritzelte.
»Damit sind wir nun Verbündete«, besiegelte er den schicksalhaften Pakt.
»Gefährten in der Schlacht, doch erbitterte Feinde nach dem Tod«, gab Ares barsch zurück.
Ein entsetztes Tuscheln ging durch die Menge der Futureaner, die sich neugierig in Traubenform um die Repräsentanten des Präterianervolks herum gescharrt hatten. Ares schwang sich in den Sattel seines Reittiers und preschte in rasendem Galopp aus der Futureanerfestung, als wäre es ihm unangenehm, hier länger als nötig zu verweilen. Einige Futureaner mussten keuchend zurückweichen, um nicht über den Haufen geritten zu werden. Als der letzte Präterianer Trojon verlassen hatte, schloss sich das Tor wieder hinter ihnen.
In diesem Moment erinnerte Adam sich daran, dass die beiden Stämme keinen Friedensvertrag unterzeichnet hatten und ihr Konflikt mit diesem Treffen keinesfalls beendet war. Sie verschoben ihn nur, um sich vorübergehend zusammen einem anderen, gemeinsamen Problem anzunehmen.
Dies bedeutete aber keine Beilegung des Konflikts, sondern nur eine Vertagung des endgültigen und grausamen Blutvergießens zwischen Menschen und … Menschen.
Roboter II
Um Punkt 15:00 Uhr kamen die Mutanten.
Adam stand zu dieser Zeit in einem der Wachtürme und verfolgte das Geschehen durch eine schusssichere Panzerglasscheibe. Die Mutanten griffen ohne jede erkennbare Ordnung oder militärischen Formation an, sondern schwappten einfach nur wie eine schwarze Welle über die Schrottebene und stürmten geradewegs auf die Mauern von Trojon zu. Nicht wenige schwer verstümmelte Exemplare wurden dabei von den stärkeren und größeren Deformierten über den Haufen gerannt und unter missgebildeten Klauen und blanken Knochenstelzen bis zur Unkenntlichkeit zertrampelt.
Als die Mutanten etwa die Hälfte der Schrottebene hinter sich gebracht hatten, reagierten die Futureaner endlich auf den unwirschen Vorsturm des Feindes und überschütteten die Deformierten mit einem Hagel aus Granaten, Benzinbomben, Pfeil- und Bolzengeschossen und anderen tödlichen Distanzwaffen.
Der sirrende, schwarze Regen aus Tötungsmunition ging wie ein Schwarm erzürnter Hornissen auf die Mutanten nieder und brachte Dutzende zu Fall. Beine wurden weggesprengt. Arme flogen in hohen Bögen durch die Luft. Mutanten wirbelten herum und glitten bewusstlos oder tot zu Boden – ein wirrer Tanz aus Sterbenden, begleitet vom stampfenden Takt der Explosionskörper.
Der ersten Reihe der Mutanten folgten eine zweite und gleich darauf eine dritte und es schien so, als würden für jeden Toten gleich zwei weitere in dessen Lücke springen. Auf diese Weise marschierte die Armee der Deformierten schwer angeschlagen, aber dennoch unaufhaltsam weiter auf die Stadt der Futureaner zu. Inzwischen waren sie in die Reichweite der gewaltigen Maschinenpistolen gekommen, die auf den Zinnen montiert waren. Ratternd erwachten die Schnellfeuerwaffen zum
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