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Drimaxid 04 - Antara

Drimaxid 04 - Antara

Titel: Drimaxid 04 - Antara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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einer groben Schnur geschlossen. Der einfache Stoff scheuerte seine Haut auf. Eiligst entledigte er sich des Kleidungsstücks.
    Sein nackter Oberkörper glänzte vor Schweiß. Ein dicker Verband umgab seinen Brustkorb. Adam tastete seine Schulter ab. Er spürte ein sanftes Ziehen und zog die Hand zurück.
    Ein glatter Durchschuss , dachte er – halb erleichtert, halb betrübt.
    Probeweise hob er seinen Arm. Das Unternehmen gelang. Offenbar waren keine wichtigen Muskeln oder Sehnen durchtrennt worden. Mit zitternden Fingern versuchte er den Verband abzunehmen.
    »Das würde ich an deiner Stelle lassen«, warnte ihn eine vertraute Stimme.
    Adam fuhr überrascht zusammen und rutschte in aller Eile auf der Liege nach hinten, bis seine Schultern die Wand berührten und die faustgroßen Schrauben ihm in den Rücken stachen. Sein Blickfeld war noch stark eingeschränkt, weshalb er die Gestalt, die reglos am Fußende der Liege saß, noch nicht bemerkt hatte. Er musste den Kopf stark zur Seite drehen, um die wogende Silhouette einzufangen.
    Muss an den Nachwirkungen des Betäubungsmittels liegen , schlussfolgerte er.
    »Wer seid Ihr?«, verlangte er zu wissen.
    Die warme, graue Decke, die seine Blöße und nackten Beine bedeckte, ging scheinbar übergangslos in den weiten Mantel des Fremden über, der wie ein großes Umschlagtuch aussah. Beide mussten aus demselben Stoff gefertigt worden sein.
    »Wo bin ich? Was geht hier vor? Wie geht es Tyler?«, sprudelten die Fragen nur so aus Adam heraus.
    Er wusste nicht, ob es Gregorio und den Elefantenkriegern gelungen war, ihn aus den Fängen der Futureaner zu befreien, hoffte es aber intuitiv.
    »Tyler ist tot«, antwortete sein Gegenüber mit gedämpfter Stimme. »Genau wie Jordan, Dutt und Ruckus. Aber sei nicht traurig. Ihnen war klar, auf was sie sich eingelassen haben. Sie haben ihr Leben gerne für das deine gegeben.«
    »Aber warum? Was hat das alles zu bedeuten?« Adam spürte Tränen in den Augen und wischte sie beschämt fort.
    Der Fremde trug eine Kapuze, die er jetzt mit einer betonten Bewegung zurückschlug. Darunter kam ein mondrundes, runzliges Gesicht mit orientalisch-dunkel geformten Augen zum Vorschein. Das hellblonde, stufig geschnittene Haar mit den kastanienbraun gefärbten Spitzen fiel offen auf die zierlichen Schultern des Mannes.
    »Hypno!«, entfuhr es Adam.
    »Ich habe dir doch versprochen, dass wir uns wieder sehen«, entgegnete der Anführer der Futureaner und schmunzelte vielsagend.
    Adams Blick glitt über das Hemd des Asiaten, das aus hell gegerbtem Leder gefertigt war. Irgendetwas irritierte ihn an Hypnos Erscheinung … Erst mit einiger Verspätung fand er heraus, was es war: Der Anführer der Präterianer musste seit ihrem letzten Aufeinandertreffen mehr als hundert Kilogramm an Gewicht verloren haben!
    Von Statur war er eher klein und schmächtig, seine Arme dünn, aber von sehnigen Muskeln durchzogen. Adams Blick wanderte zu der abgenutzten Jeans herab, die Hypno unter dem langen Mantel trug. Da war noch etwas, was sich verändert hatte: Der Anführer der Futureaner hatte Beine !
    »Wie … wie kann das sein?«, stammelte er ungläubig.
    »Der halbmechanische Mann, den du in Trojon kennen gelernt hast, hieß in Wirklichkeit Priamis«, enthüllte Hypno die Wahrheit. »Er war eine meiner zahlreichen D RIMAXID -Existenzen.«
    »D RIMAXID -Existenzen?« Adam runzelte die Stirn. »Aber warum hast du dich ›Hypno‹ genannt?«, fragte er verwirrt.
    »Warum hast du dich für ›Adam‹ ausgegeben, obwohl dein Name ›Endymion‹ gelautet hat?«, konterte sein Gegenüber mit einer klugen Gegenfrage.
    »Ich bin nicht Endymion gewesen«, verteidigte Adam sich wütend.
    »Seltsam, ich könnte schwören, dass die Einwohner Trojons dich für den Schreiber der Futureaner gehalten haben. Hat dich das nicht verwundert?«, fragte Hypno erwartungsvoll.
    Um die Frage nicht beantworten zu müssen, wechselte Adam das Thema. »Was hat es mit diesem D RIMAXID auf sich?«, wollte er wissen. »Was bedeutet das?«
    »D RIMAXID ist eine Lautverschlüsselung«, weihte Hypno ihn ein. »Es ist eine Zusammensetzung der englischen Wörter ›Dream‹ und ›Acid‹.«
    »Traumsäure«, übersetzte Adam.
    »Ein Halluzinogen, das in Verbindung mit einem synthetischen Mini-Computer-Chip arbeitet«, löste Hypno das Rätsel um das geheimnisvolle Wort, mit dem Adam damals im dunklen Turm zum ersten Mal konfrontiert worden war.
    »Gregorio meinte, ich hätte im Koma gelegen. Er hat

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