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Drimaxid 04 - Antara

Drimaxid 04 - Antara

Titel: Drimaxid 04 - Antara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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auch gesagt, die Futureaner hätten mich in ihrem Labor gefangen gehalten. Stimmt das? Was für Experimente habt ihr mit mir vor?«, fragte Adam aufgeregt.
    Hypno lächelte gutmütig.
    »Gregorio besitzt die Gabe schwierige Prozess noch zusätzlich zu verkomplizieren«, sagte er nachsichtig.
    »Ich habe schwarze Scherenschnittmänner gesehen, aber es waren keine Mutanten «, berichtete Adam. »Möglicherweise war das Halluzinogen daran schuld. Oder das Betäubungsmittel. Oder …«
    Hypno bedeutete ihm zu schweigen.
    »Eins nach dem anderen«, bremste er Adams Übermut.
    »Wie lange bin ich bewusstlos gewesen?«
    Hypno wurde zusehends angespannter. Adam spürte deutlich, dass ihr Gespräch sich in eine Richtung entwickelte, mit der sein Gegenüber nicht gerechnet hatte. Zumindest nicht zu diesem frühen Zeitpunkt …
    »Das ist nicht so einfach zu erklären«, wich Hypno der Frage aus.
    »Wie lange?«, wiederholte Adam die Worte in scharfem Tonfall.
    »26 Jahre«, gab sein Gegenüber widerwillig Auskunft.
    »Aber das würde bedeuten …«, begann Adam.
    »… dass du im Grunde nie wirklich bei Bewusstsein gewesen bist«, vollendete Hypno den angefangenen Satz. »Du wurdest künstlich gezeugt. ›Gezüchtet‹ , nennen ›sie‹ es. Du warst ein menschliches Testobjekt. Eine Versuchsperson.«
    »Aber meine Mutter … Mein Vater …«
    »Unbekannte Spender«, beteuerte Hypno.
    »Was redest du da?«, fuhr Adam auf. »Ich kann mich noch genau an sie erinnern. An unsere sonntäglichen Kirchgänge. An ihre Strafen«, stammelte Adam fassungslos.
    Er entsann sich des dunklen Schranks, der Personifikation seiner Angst, der emotionslosen Miene seines Vaters, des strengen Gesichtsausdrucks seiner Mutter und, nicht zuletzt, der strafenden Schläge …
    »Das waren nur … Illusionen.« Hypno legte ihm mitfühlend die Hand auf den Arm. »Dein Name ist Lukas«, sagte er eindringlich. »Das ist deine wahre Existenz. Dies hier ist die wahre Welt. Adam und der Krieg gegen die schwarzen Scherenschnittmänner – das war nur eine Illusion. Genau wie Albert und das Raumschiff-Sanatorium. Und Endymion und die zerstörte Nachkriegswelt. Falsche Existenzen. Falsche Wirklichkeiten.«
    Adam nahm dieses Wissen stillschweigend auf. Sein ganzes Wesen wehrte sich dagegen, Hypnos Worten Glauben zu schenken, obwohl irgendetwas tief in ihm drin wusste, dass sein Gegenüber die Wahrheit sagte. Adam hatte es geahnt – die ganze Zeit schon. Er hatte gesehen, wie die falsche Realität im Raumschiff-Sanatorium Sprünge bekommen und sich verformt hatten, kurz bevor Roland aufgetaucht war.
    Das ist die Wahrheit. Die einzige Wahrheit und nichts als die Wahrheit , wisperte eine körperlose Stimme in seinem Verstand.
    Adams Suche nach seinem wahren ›Ich‹, sein erbitterter Kampf gegen die drei falschen Existenzen – Adam, Albert, Endymion – und die falschen Erinnerungen in seinem Inneren schien abgeschlossen zu sein.
    Jetzt galt es, seine Bestimmung zu erfüllen.
    »Ist alles in Ordnung mit dir?«, wollte Hypno wissen.
    »Es geht schon«, flüsterte Adam kummervoll.
    Sein Hals kratzte. Er hatte einen bitteren Geschmack im Mund. Tränen füllten seine Augen. Die Beherrschung fiel von ihm ab. Er hatte sich lange genug zusammengerissen.
    »Ich dachte die ganze Zeit, ich wäre verrückt«, schluchzte er. »Sie haben mich für schizophren gehalten.« Jetzt weinte er offen, hemmungslos. »Die Stimmen … Die Bilder … Es war furchtbar …«
    Kummer und Erlösung, Glücksgefühle und Trauer, Angst und Erleichterung vermischten sich zu einem kollabierenden Stern. Und so, wie eine Supernova Gamma-Strahlung und ein Licht-Echo produziert, wurden von dem explodierenden Stern in Adams Brust gleichermaßen Glücks-, wie Stresshormone ausgeschüttet.
    »Kann ich irgendetwas für dich tun, Lukas?«
    Adam nickte und befreite sich von dem Tränenschleier.
    »Nenn mich bitte nicht so«, bat er Hypno in flehendem Tonfall. »Obwohl ich jetzt die Wahrheit kenne, wäre es mir lieber, wenn du mich weiter ›Adam‹ nennen könntest.«
    Sein Gegenüber wirkte einen Augenblick zutiefst schockiert. Dann zwang er sich einen verständnisvollen Ausdruck aufs Gesicht.
    »Das ist eine typische Reaktion der Träumer «, tröstete er ihn. »Sie verdrängen die Wahrheit und leben lieber weiter in der Illusion ihrer allerersten D RIMAXID -Existenz.«
    Adams Anspannung löste sich ein wenig. Das Gehörte überstieg alles, was ein Mensch begreifen kann – zumindest von einem Moment auf

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