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Drimaxid 04 - Antara

Drimaxid 04 - Antara

Titel: Drimaxid 04 - Antara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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den anderen. Er wurde dazu gezwungen, alles anzuzweifeln, was er bisher erlebt hatte. Alles sollte er hinterfragen, was ihm Zeit seines Lebens widerfahren war.
    »Es war so … real «, rückte er zögerlich mit dem Ursprung seines inneren Konflikts heraus. »Ich habe es gesehen. Gespürt.«
    »Du verstehst es noch nicht ganz.« Hypno wirkte wie ein geduldiger Lehrer. »Ich will nicht sagen, dass es nicht so gewesen ist. D RIMAXID wirkt auf alle Sinne und stimuliert die Nerven. Du hast das Alles wirklich gesehen. Gespürt. Was ich versuche, dir klar zu machen, ist, dass du es aber trotzdem nicht erlebt hast. Dein Körper war bewusstlos, doch deine Seele ist auf Reisen gegangen und hat fremde Welten besucht.«
    Es sind keine Daten über euch vorhanden , erinnerte sich Adam an das Gespräch, das er mit Cory in den Ruinen der Forschungsstation der Futureaner geführt hatte.
    Aber das würde ja bedeuten … dass wir niemals existiert haben , hatte er geantwortet.
    Nicht in dieser Welt. Corys schicksalhafte Worte drangen wie ein scharfes Messer in sein Bewusstsein.
    »Dann war es so etwas wie ein Traum?«, fragte er skeptisch.
    »Mittels des synthetischen Mini-Computer-Chips haben sie dir falsche Erinnerungen ins Gedächtnis gespeichert. Durch die Halluzinogene kam es dir so vor, als würdest du das alles wirklich erleben. Alle Menschen leben in diesen fremden Welten und begegnen sich dort auch in der Scheinrealität, die ihnen vorgegaukelt wird.«
    Zweifel machten sich in Adam breit.
    Er verkrampfte sich schlagartig.
    »Wer sagt, dass ich dir vertrauen kann?«
    »Das verlange ich gar nicht von dir«, entgegnete Hypno ernst. »Ich rate dir sogar dazu, niemandem zu trauen. Das kannst du dir nicht erlauben. Ich bitte dich nur, dir meine Version der Geschichte anzuhören.«
    »D RIMAXID -Existenzen …« Adams Atem stockte. »Für mich klingt das noch immer, als würden alle Menschen denselben Traum träumen …« Er war jedoch bereit dazu, sich eines Besseren belehren zu lassen.
    »D RIMAXID verursacht ein Koma, keinen von dir oder deinem Unterbewusstsein beeinflussten Traum«, erklärte Hypno. »Es gibt unterschiedliche Kombinationen, das heißt unterschiedliche Arten von D RIMAXID und unterschiedliche Daten für die synthetischen Mini-Computer-Chips. Das Resultat ist eine gewaltige Mannigfaltigkeit an fremden Welten. Um genau zu sein, ein ganzes Universum, das ständig wächst.
    Wenn du von einer Welt in eine andere überwechselst, heißt das, dass ›sie‹ dir ein anderes D RIMAXID -Serum verabreicht und andere Daten in dein Gedächtnis gespeichert haben. In einem solchen Fall geben ›sie‹ dir auch gleich eine völlig neue Identität.«
    Adam lauschte dem dumpfen Schlagen seines Herzens.
    Weißt du, was du da redest? , fragte er Hypno stumm. Hast du eine Ahnung, was du von mir verlangst? Was soll ich glauben? Wem kann ich noch vertrauen?
    Seine Vergangenheit – eine Halluzination?
    Alle bisherigen Erlebnisse – eine Illusion?
    Sein Leben – eine große Lüge?
    Plötzlich kam ihm eine wichtige Frage in den Sinn: »Wenn das, was du sagst, wirklich stimmt, woher weiß ich dann, dass diese Welt hier die Wirklichkeit ist und nicht nur eine weitere D RIMAXID -Realität? Noch eine Scheinwelt? Eine falsche Existenz? Eine neue Lüge?«
    Hypno lächelte zufrieden.
    »Jetzt denkst du endlich, wie du denken sollst«, lobte er Adam zufrieden. »Für heute hast du genug gehört. Du bist erschöpft und solltest schlafen.«
    Adam fühlte sich gar nicht müde, doch er war eingeschlafen, noch bevor sein Gegenüber sich von der Liege erhoben hatte.
     
    *
     
    Adam träumte – vielleicht zum allerersten Mal in seinem Leben wirklich – und plötzlich ergab alles einen Sinn. All die vielen kleinen Puzzleteile, die bisher wahllos in seinem Kopf verstreut gewesen waren, passten auf einmal zusammen.
    Das Geheimnis war gelüftet. Die Verschwörung aufgedeckt.
    In seinen Träumen fühlte er sich in die Vergangenheit zurückversetzt – und zwar in den dunklen Turm. Zu Selene/Eve. Die junge Frau lag hustend am Boden. Blut sprenkelte die Fliesen in einem weiten Halbkreis um sie herum und fiel in dicken Tropfen auf Adams Schuhe.
    Unverhohlen sah er Selene/Eve an.
    Die junge Frau hatte drei Gesichter!
    Das schmale, blasse Antlitz, das aus ihrer linken Wange ragte, entsprach dem der Prinzessin der Futureaner. Eves Gesicht fand Adam auf dem gegenüberliegenden Gesichtsdrittel wieder. In der Mitte des ovalen Schädels wucherte die schrumpelige

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