Druidenherz
das brauchte Zeit. Imogen hatte ja gerade erst angefangen, ihre Lust zu entdecken.
Sie hatten sich gegenseitig durch Berührungen erregt und dann noch einmal miteinander geschlafen. Dian hatte sie in den Armen gehalten und geküsst, während er langsam in sie eindrang, das Gefühl genoss, von ihrem heißen Schoß so eng umschlossen zu werden. Imogen hatte ihn angeschaut, ein leises Erstaunen auf dem wunderschönen Gesicht. Natürlich, sie kannte solche Lust ja nicht. Für sie waren diese Gefühle noch ganz fremd, auch wenn offensichtlich war, dass sie sie genoss.
Ebenso wie er es genoss, sie zu verwöhnen und mit seinem Geschick so sehr zu reizen, dass sie unter ihm zuckte, ihn mit den starken Kontraktionen ihres Höhepunkts massierte. Obwohl er reichlich Erfahrung besaß, war es für ihn etwas ganz Besonderes gewesen, sie in die Welt der Liebe einzuführen und zu solcher Ekstase zu bringen. Er liebte es, den Höhepunkt einer Frau mitzuerleben, doch in diesem Fall bedeutete es noch mehr. Imogen vertraute ihm so sehr. Bei ihrem zweiten Liebesakt war sie mutiger gewesen, hatte sich an ihm gerieben und ihre eigene Lust entdeckt.
Die Erinnerung ließ ihn sofort wieder hart werden. Rasch konzentrierte er sich auf etwas anderes. Imogen schlief. Er wollte sie nicht wecken, und selbst wenn sie wach wurde, brauchte sie noch ein wenig Erholung.
Zudem beschäftigte ihn nun eine ganz andere Frage. Imogen war ihm bislang vorsichtig, ja fast misstrauisch erschienen, was in Anbetracht der Erlebnisse bei ihrer Ankunft in Annwn nicht verwunderte. Ihm allerdings vertraute sie, und er selbst spürte immer noch diese starke Verbundenheit zu ihr. Es musste an der Magie liegen, die er benutzt hatte, um ihr Leben zu retten.
Doch diese Kraft ließ nicht nach, im Gegenteil – nach dem, was nun geschehen war, schien sie immer stärker zu werden. Dagegen musste er vorgehen, bloß hatte er keine Ahnung, wie. Vermutlich hatte das Liebesspiel die magische Verbindung zwischen ihnen verstärkt. Von Imogens Seite aus bestimmt. In ihren schönen Augen hatten Liebe und Vertrauen geleuchtet, während sie sich ihm so vollständig hingab. Sie hätte es niemals getan, wenn sie nichts für ihn empfand – oder es zumindest glaubte, denn schließlich ahnte sie ja nicht mal, dass Magie im Spiel war.
Er wusste nicht, was er von all dem halten sollte. Zu gern hätte er mit seinem alten Lehrmeister über die Situation gesprochen, doch das war unmöglich. Dies ging nur Imogen und ihn etwas an, und er war es Imogen schuldig, weiter auf sie achtzugeben. Dazu gehörte auch, dass er die richtigen Entscheidungen traf.
»Wie geht es dir?«
»Ich weiß noch nicht genau.« Imogen seufzte leise und bewegte sich, ohne von Dian abzurücken. In seinen Armen zu liegen, fühlte sich großartig an. Tief und fest hatte sie geschlafen, absolut beschützt und wohlig erschöpft von ihrem Liebesspiel. Wie von selbst wanderten ihre Finger über seine warme glatte Haut. Sie fühlte das Vibrieren, als er dröhnend lachte.
Geschmeidig drehte sich Dian so weit, dass er ihr einen zärtlichen Kuss geben konnte.
Sie schwelgte in dem Wissen, ihn ganz für sich zu haben. Dieses gemeinsame Erlebnis konnte ihr niemand mehr nehmen. Und jetzt in seinen Armen aufzuwachen, löste erneut ein sanftes Prickeln in ihrem Schoß aus. Sie begehrte Dian schon wieder. Eng schmiegte sie sich an ihn.
Nach einem Moment stand er auf, nahm ihre Hand und zog sie auf die Beine. »Komm. Ich weiß etwas, das dir guttun wird.«
Imogen hätte nichts dagegen gehabt, noch liegen zu bleiben und vielleicht ein weiteres Mal ihre Lust mit ihm zu genießen. Aber sie war auch neugierig. Sie wollte sich anziehen, denn schließlich trug sie keinen Fetzen am Leib. Nackt durchs Zimmer zu gehen, war ein seltsames Gefühl.
Doch Dian schüttelte den Kopf. »Du brauchst die Sachen nicht. Niemand wird uns sehen. Oder stören.«
Ein bisschen mulmig war ihr schon, als Dian die Tür öffnete und mit ihr in den schmalen, dunkel vor ihnen liegenden Gang trat. Nackt bewegte er sich ebenso selbstverständlich wie bekleidet – und war mindestens ebenso attraktiv. Seinen Bewegungen haftete eine natürliche Eleganz an, ähnlich denen einer Raubkatze. Am liebsten hätte sie ihn stundenlang betrachtet.
Sie hatte keine Ahnung, wie spät es war. Vermutlich schon Vormittag, denn sie fühlte sich ausgeruht. Da sie sich so lange dem Liebesspiel hingegeben hatten, war es garantiert spät gewesen, als sie in Dians Armen in den Schlaf
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