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Druidenherz

Druidenherz

Titel: Druidenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabel Ness
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noch Jungfrau war. Mit einer erfahrenen Frau wärst du sicher nicht so behutsam umgegangen.«
    Sein Lachen dröhnte in seiner Brust. »Es war nicht schwierig, das zu erraten.«
    Sie seufzte. »Vermutlich.« Sicherlich verfügte er über sehr viel Erfahrung. Er wusste genau, wie und wo er sie berühren musste, um ihr Höhenflüge voller Lust zu schenken.
    »Mach dir keine Gedanken darum.«
    »Das sollte ich aber.« Sie hob den Kopf, um ihn anzusehen. »Dian, wir … wir haben nicht verhütet. Und ich nehme nicht die Pille.« Daran hatte sie gestern keinen einzigen Gedanken verschwendet, wie sie sich schuldbewusst eingestehen musste. Und wann ihre letzte Blutung gewesen war, wusste sie auch nicht. Kurz vor ihrer Abreise nach Schottland, doch wie lange lag das zurück? Außerdem war sie schwer krank gewesen, sodass ihr Zyklus vermutlich ohnehin durcheinandergeraten war. Sie hatte genau das getan, wovor Tante Mable sie immer gewarnt hatte. Was, wenn sie nun ein Kind bekam? Sie hatte doch noch gar keine feste Anstellung, außerdem hatte sie keine Ahnung von Babys und wollte keines. Nein, nein, das wäre eine Katastrophe. Zumal sie Dian doch sowieso verlassen würde, sobald es ihr gut genug ging, und das war vermutlich nur noch eine Frage von wenigen Tagen. Und dann wäre sie allein, würde ihn nie wiedersehen, trug aber womöglich sein Kind in sich. Vor Angst stiegen ihr die Tränen in die Augen.
    »Sorge dich nicht.« Dian streichelte über ihr angespanntes Gesicht. »Ich würde keine Frau schwängern, die kein Kind von mir will. Du musst also nicht fürchten, von mir zu empfangen.«
    Verblüfft sah sie ihn an. Sollte das bedeuten, dass er irgendetwas nahm? Sie hatte gehört, dass es auch für Männer empfängnisverhütende Mittel gab, diese sich bislang aber nicht durchgesetzt hatten. Oder hatte er operativ etwas machen lassen? Aber sie traute sich nicht zu fragen. Sie konnte nur hoffen, dass seine Worte der Wahrheit entsprachen und sie tatsächlich nicht schon schwanger war. Seltsamerweise glaubte sie ihm, auch wenn es verrückt klang, dass er sie nur deshalb nicht schwängerte, weil sie kein Kind wollte.
    »Weißt du, wie du hierhergeraten bist?«, fragte Dian in die entstandene Stille hinein.
    Imogen stützte den Kopf auf den angewinkelten Arm. »Nein. Ich war plötzlich da.«
    »Ist vorher gar nichts passiert?«
    Sie zögerte, ihm von dem Wirbel zu erzählen. Das klang doch viel zu verrückt – zumal sie selbst nicht wusste, was da mit ihr geschehen war. »Ich bin durch die Highlands gewandert und dann in eine Senke hinein. Irgendwie hat mich die Stelle magisch angezogen.«
    »Kannst du das genauer beschreiben?«
    »Als ich an dieser Stelle stand, hatte ich das Gefühl, dass etwas mich packte und mit sich trug. Und dann war ich plötzlich in diesem unterirdischen Raum. Ich dachte erst, ich sei hinuntergefallen, aber mir tat gar nichts weh. Und ich war auch nicht ohnmächtig. Nur etwas schwindelig war mir.«
    Dian nickte, als wisse er genau, was sie meinte. »Hattest du vorher schon mal so etwas erlebt?«
    »Nein, nie.«
    »Und irgendetwas anderes? Sprechen mit Tieren, Visionen, Träume, telepathische Erfahrungen …«
    »Was soll das?« Sie rückte ein Stück von ihm ab. Ihr gefiel nicht, in welche Richtung sich das Gespräch entwickelte. »Ich habe das ganz ernst gemeint.«
    »Ich meine Frage ebenfalls«, erwiderte er ruhig.
    Imogen biss sich auf die Unterlippe. Sie glaubte nicht an Träume und Visionen. Oder an Horoskope, Tarotkarten, Kaffeesatz und was in der Esoterikszene sonst noch alles existierte.
    »Erzähl es mir«, bat er eindringlich und sah ihr tief in die Augen. »Es ist wichtig, dass ich alles weiß. Oder zumindest das, woran du dich erinnerst.«
    »Und warum ist das so wichtig?«
    »Weil normalerweise niemand einfach so hier hinunterkommen kann.«
    »Verstehe. Ich hab also durch Zufall eine Sicherheitslücke entdeckt, und nun willst du wissen, wo.«
    »Ich fürchte, es ist etwas komplizierter.« Er atmete tief durch. »Du weißt wirklich nicht, wo du dich befindest, nicht wahr?«
    Sie zuckte mit einer Schulter. »Dies ist irgendeine Art unterirdische Ausgrabungsanlage oder ein Versteck oder so etwas in der Art. Wahrscheinlich schon vor Jahrzehnten angelegt, nie modernisiert – weil es zu viel Aufwand wäre, hier elektrische Leitungen zu legen.«
    »Manchmal sagst du Wörter, die ich nicht verstehe.«
    »Frag einfach nach. Ich bin mir ziemlich sicher, mit der Grammatik und einigen Vokabeln öfter

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