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Drunter und Drüber

Titel: Drunter und Drüber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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sie gerade ihre Massagetermine besprach, entschuldigte, und ihr hinterherlief. Sie holte sie gerade noch ein, bevor sich die Tür des Fahrstuhls zwischen ihnen schloss.
    »He, Dru. Warte.«
    Dru schien sie nicht zu hören. Also hielt Char schnell die Hand zwischen Tür und Rahmen und gesellte sich, als die Tür noch einmal aufglitt, zu ihrer Freundin in den Lift.
    Endlich drehte Dru den Kopf, Char jedoch hatte den Eindruck, als ob die Freundin sie immer noch nicht wahrnahm. »Dru? Was ist passiert?«
    Als keine Antwort kam, streichelte Char der Freundin sanft den Arm.
    Dru zuckte zusammen, blinzelte und merkte endlich, dass ihre beste Freundin sie voller Sorge betrachtete. »Char?«
    »Wo ist Tate, Drusie?«
    »Bei Tante Sophie. Ich will nicht, dass er mich so sieht.« Ihr Kinn begann zu zittern und sie sah die Freundin hilflos an. »Ich kriege nicht mal mehr mein Mama-Gesicht hin.«
    »Was ist passiert?«
    Wieder wogte der Schmerz in ihrem Inneren auf und sie schlang sich, als würde sie frieren, die Arme um den Körper. »Er geht weg, Char.«
    »Wer ge...? J.D.?«
    » Ja .« Wütend blinzelte sie die aufsteigenden Tränen zurück. »Dieser Scheißkerl. Dieser widerliche Scheißkerl.«
    »Aber warum? Er ist doch vollkommen verrückt nach dir.«
    »Er sagt, er tut es, um mich zu beschützen. Mich und Tante Soph und Tate – uns alle.«
    »Zu beschützen? Wovor?«
    »Irgendjemand hat sich an seinem Kanu und seinem Wagen zu schaffen gemacht.« Dru atmete tief durch und riss sich weit genug zusammen, um Char zu berichten, was vorgefallen war.
    »Und er denkt, dass er dich, indem er von hier fortgeht, vor diesem Kerl beschützen kann? Das ist ja geradezu romantisch.« Dru mussten ihre Gefühle deutlich anzusehen sein, denn Char runzelte die Stirn. »Ich meine dafür, dass er ein widerlicher Scheißkerl ist.« Sie hustete und fragte dann: »Und was hast du dazu gesagt?«
    »Ich habe versucht, ihn zu bewegen, es sich noch mal zu überlegen. Ich habe mit ihm herumgestritten, bis ich kaum noch Luft bekommen habe.« Gleichzeitig wisperte eine Stimme, nicht wirklich, und versuchte ihr zu sagen, dass sie zu schockiert gewesen war, um effizient zu diskutieren, doch sie schüttelte den Kopf. »Ich habe ihm erklärt, dass dieser Lankovich es doch eindeutig auf ihn und nicht auf uns abgesehen hat, so dass es keinen Grund gibt, Star Lake zu verlassen. Aber er hat sich in den Kopf gesetzt, dass die einzige Antwort darin besteht, von hier zu verschwinden. Er hört nicht mal richtig zu.« Der Lift hielt und die beiden Frauen traten in den Korridor hinaus, passierten einen Putzwagen und stiegen die Privattreppe zur Dachwohnung hinauf. Unvermittelt wandte sich Dru, immer noch mit vor der Brust verschränkten Armen, erneut der Freundin zu. »Also habe ich zu ihm gesagt, etwas Dümmeres hätte ich in meinem ganzen Leben nicht gehört und ich würde nur hoffen, dass sein verdammter Stolz ihn nachts, wenn es kalt wird, etwas warm hält.«
    »Und?«
    »Und was?«
    »Was meinst du damit, und was? Das ist alles ?«, fragte Char mit ungläubiger Stimme. »Du hoffst, dass sein Stolz ihn warm hält? Ich schäme mich für dich, Lawrence. Schon als Zehnjährige hast du mich in sämtlichen Diskussionen mit deinen Argumenten an die Wand geredet, und jetzt, wo es um mehr geht als jemals zuvor, hoffst du lediglich, dass sein Stolz ihn warm hält ? Etwas so Banales hätte ich von dir nicht erwartet.«
    Drus Elend wurde durch eine Woge heißen Zorns ersetzt. »Ich hatte das Gefühl, als hätte mich plötzlich ein Siebentonner überrollt, McKenna. Was hätte ich denn machen sollen, ihn anflehen, dass er bleibt?«
    »Verdammt, ja, wenn es das ist, was du wirklich willst. Und wenn du ehrlich denkst, dass er ein widerlicher Scheißkerl ist, dann hättest du ihm wenigstens noch ordentlich die Meinung geigen sollen. Willst du ihm, wenn er sowieso geht, nicht wenigstens noch genau sagen, wie du dich dabei fühlst?« Char legte den Kopf auf die Seite und betrachtete Dru mit hochgezogenen Brauen. »Wie fühlst du dich überhaupt?«
    »Wie eine Närrin. Als hätte ich mich abermals von meinen Hormonen zu dem Glauben verleiten lassen, ich hätte die Liebe meines Lebens gefunden, obwohl ich in Wirklichkeit wieder einmal nur einen Mann gefunden habe, dem es anscheinend einzig um die vorübergehende Befriedigung irgendwelcher körperlicher Gelüste ging. Mit ihm bin ich das größte Risiko meines Lebens eingegangen, Char. Ich hätte es besser wissen müssen, aber

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