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Drunter und Drüber

Titel: Drunter und Drüber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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trotzdem habe ich’s getan – ich habe mich der Möglichkeit geöffnet, mich noch einmal zu verlieben. Und obwohl er nie etwas in der Richtung gesagt hat, habe ich mir ernsthaft eingebildet, ihm ginge es genauso. Es wäre nicht nur eine kurzfristige Affäre, sondern wahre Liebe.« Sie funkelte Char giftig an. »Aber offenbar geht es nur mir so, denn sonst könnte er wohl kaum einfach so von hier verschwinden.«
    »Ich denke, das genau solltest du ihm sagen.«
    Richtig. Endlich gewann der Zorn die Oberhand über Drus Verletztheit, sie straffte die Schultern und sah die Freundin an. »Ja. Stimmt. So leicht werde ich es ihm nicht machen – schließlich kann er mich nicht fallen lassen wie eine heiße Kartoffel und sich dann unter irgendeinem hirnrissigen Vorwand mir nichts, dir nichts verdrücken.« Sie machte kehrt, marschierte zurück zum Fahrstuhl, drückte auf den Knopf und nahm, als der Lift nicht sofort kam, vor lauter Zorn die Treppe.
    »So ist es besser. Mach ihn fertig, Mädel«, feuerte Char sie an.
    »Hallo, J.D.« Der Mann mit der Waffe stand gelassen auf, machte einen Schritt nach vorn und trat dadurch aus dem blendenden Hintergrundlicht heraus. Die Pistole war nach wie vor auf J.D.'s Brust gerichtet.
    »Butch?« Das Erkennen seines alten Freundes traf ihn wie ein Fausthieb und J.D. rieb sich mit den Fingerspitzen den Solarplexus, als hätte sein früherer Kumpel ihn tatsächlich dort erwischt. Die andere Seite seines Hirns dachte jedoch: Aha. »Tja, hol mich doch der Teufel«, sagte er und beäugte den Mann, den er immer als seinen engsten Freund betrachtet hatte. »Wusste ich doch, dass Robbie Lankovich zu feige für so was ist.«
    Butch begann dröhnend zu lachen. »Du dachtest, Junior hätte diese kleinen Unfälle inszeniert? Himmel, Junge, all die Wochen in der Einöde haben dich eindeutig um den Verstand gebracht. Nicht nur, dass Robbie nie den Mumm zu so was hätte, ist er obendrein viel zu sehr damit beschäftigt, die Fehler von Big Daddy auszubügeln. Er verbringt fast seine gesamte Zeit damit, dem Finanzamt zu erklären, wo die ganze Knete seines Alten abgeblieben ist.«
    »Ach ja? Tja, ich bitte meine Fehleinschätzung zu entschuldigen, aber schließlich hatte ich keine Ahnung, was hinter diesen Anschlägen steckt.« J.D. setzte sich auf den Rand des Sofas, legte die Hände auf die Knie, blickte in Butchs lächelndes Gesicht und versuchte, das Grinsen seines Freundes mit der Waffe in Einklang zu bringen, die er in der Hand hielt. Während er sich einesteils standhaft weigerte zu glauben, dass Butch je auf ihn schießen würde, erwog und verwarf er andererseits eilig diverse Möglichkeiten, sich aus dieser unangenehmen Lage zu befreien.
    Es wäre eine echte Hilfe, wenn er wüsste, was zum Teufel der Grund für Butchs plötzliche Feindschaft war. »Ich kann ehrlich behaupten, dass mir nie auch nur der Gedanke gekommen ist, mein bester Freund könnte mich aus dem Weg schaffen wollen. Hättest du vielleicht Lust mir zu sagen, warum?«
    »Tu nicht so, als ob du das nicht wüsstest, Carver.«
    »Tut mir Leid, aber ich habe keine Ahnung. Hast du eventuell das mit der Lodge herausgefunden und bist aus irgendeinem Grund deswegen sauer?«
    »Wegen dieser Lodge?« Butch zwinkerte verständnislos. »Was hat die Lodge damit zu tun?«
    »Ich habe einen Teil davon geerbt. Erinnerst du dich noch an Edwina Lawrence? Ihr hat ein Teil dieser Anlage gehört und sie hat ihn mir hinterlassen.«
    »Tja, wenn das nicht mal wieder perfekt ist.« Butch verzog angewidert das Gesicht. »Ich meine, das ist mal wieder typisch. Wie kommt es, dass du zwar ständig in derselben Scheiße watest wie wir anderen, aber dass du trotzdem irgendwie immer wie eine verdammte Petunie riechst?«
    »Ich schätze, das liegt einfach an meinem guten, sauberen Leben.«
    »Du findest das natürlich witzig, du heuchlerischer Wichser. Du hast dafür gesorgt, dass Lankovichs Laden dicht gemacht wird und dass zwei Dutzend Männer ihre Jobs verlieren. Aber musst du dich wie wir anderen abmühen, um was anderes zu finden? Verdammt, natürlich nicht. Du erbst stattdessen einfach ein schickes Hotel.«
    »Für diese Sache werde ich mich ganz sicher nicht bei dir entschuldigen«, schnauzte J.D. ihn an. »Schließlich habe nicht ich dich um deinen Job gebracht, sondern Lankovich selbst. Wenn ich ihn nicht verpfiffen hätte, wäre das Gebäude wie ein verfluchtes Kartenhaus zusammengefallen und womöglich wären dabei Unschuldige verletzt worden oder

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