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Drunter und Drüber

Titel: Drunter und Drüber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Hals, wenn du mich sofort verpfiffen hättest, jetzt nicht derart in der Schlinge stecken würde?«
    »Nein, verdammt! Ich meine, dass es einfach traurig ist, dass es dir von Mal zu Mal leichter zu fallen scheint, abzudrücken. Verdammt, ich weiß nicht, Butch. Womöglich hättest du so oder so keine Gewissensbisse gehabt. Aber zumindest hätte ich nicht dazu beigetragen, dass du dich offenbar problemlos in einen Killer verwandelt hast.«
    Als Butch meckernd lachte, machte Dru eine Pause, hob den Kopf und starrte zum Fenster hoch. Allmählich empfand sie neben ihrer kalten Panik glühend heißen Zorn.
    »Der gute alte J.D.! Himmel, ist dir eigentlich klar, wie altmodisch du bist? Du hast mehr Gewissen, als gut für einen Menschen ist. Findest du das nicht manchmal selbst?«
    »Ständig.«
    »Aber trotzdem tust du stets das Richtige, nicht wahr? Vielleicht ist dieses Kaff mitten im Nichts ja genau das Passende für dich.« Er lachte höhnisch. »Tja, ich kann dafür sorgen, dass du nie mehr von hier fort musst. Dreh dich um.«
    J.D. knurrte. »Vergiss es. Wie ich bereits sagte, kannst du mir, verdammt noch mal, zumindest ins Gesicht sehen, wenn du mich erschießt.«
    »Und wie ich bereits sagte, Arschloch, ist das kein Problem.«
    Nein! Dru rüttelte verzweifelt an dem Stein, um ihn endlich aus der Erde zu befreien.
    »Allerdings dürfte es schwierig für dich werden zu entkommen, wenn du eine von Kugeln durchsiebte Leiche mitten in meinem Wohnzimmer zurücklässt«, erklärte J.D. Dru, die allmählich völlig panisch wurde, bewunderte ihn wegen seiner Gelassenheit. »Willst du tatsächlich mit dieser Sache durchkommen? Wenn ja, solltest du mich möglichst weit weg in den Wald bringen.«
    Was zum Teufel machst du da? Den Stein zwischen den Händen, sprang Dru auf die Füße. War er total verrückt ?
    »Bist du eigentlich total plemplem«, wiederholte Butch fast ihre Gedanken, nur, dass er nicht entsetzt, sondern argwöhnisch klang. »Weshalb solltest du mir helfen wollen?«
    »Weil mir die Menschen hier am Herzen liegen und ich nicht will, dass sie in diese Sache mit hineingezogen werden. Es gibt da einen zehnjährigen Jungen, der mich ständig besucht, und ich will nicht, dass er meine sterblichen Überreste hier entdeckt. Verdammt, Butch, sie denken sowieso, dass ich heute abhaue. Also lass uns packen und verschwinden. Dann wird nie jemand erfahren, dass du in dieser Gegend gewesen bist.«
    »Okay«, kam Butchs tonlose Antwort. »Aber für den Fall, dass du irgendwelche faulen Tricks versuchen willst, sage ich dir besser, dass ich dann noch mal zurückkommen und die Brünette mit den tollen Titten, mit der ich dich neulich gesehen habe, dafür zahlen lassen werde.«
    »Was zum Teufel hat sie damit zu tun?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Aber ich spüre, dass sie an all dem nicht ganz unbeteiligt ist.«
    »Wie gewöhnlich lässt dein Gespür dich auch in diesem Fall elendig im Stich. Aber wie auch immer – ich habe nicht die Absicht, irgendetwas zu versuchen.«
    »Gut, dann hol jetzt deine Sachen.«
    Dru rannte auf Zehenspitzen zurück vor die Hütte, schlich sich lautlos auf die Veranda, presste sich direkt neben der Tür gegen die Wand und atmete, da sie die Befürchtung hatte, jeden Augenblick zu hyperventilieren, so langsam wie möglich aus und ein.
    Sie konnte die Stimmen der Männer hören, verstand über dem Rauschen des Bluts in ihren Ohren jedoch nur jedes dritte Wort.
    Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis sie die beiden Richtung Haustür kommen hörte. Endlich öffnete sich die Tür. Sie umklammerte den Stein mit beiden Händen und presste sich noch enger an die Wand.
    Die Reisetasche in der Hand trat J.D. als Erster durch die Tür. Der Anblick seiner breiten Schultern und seines kräftigen Rückens in einem seiner üblichen weißen T-Shirts beruhigte sie ein wenig. Beim Anblick der bedrohlichen schwarzen Pistole in der Hand des anderen Kerls, der ihm folgte, wurde ihr bewusst, dass sie tatsächlich dazu in der Lage wäre, ihn umzubringen. Wenn sie jetzt schlapp machte, wäre J.D. garantiert bald tot.
    Und sie wollte verdammt sein, wenn sie tatenlos dabei zusah.
    Sie atmete stumm ein, hob die Arme hoch über den Kopf, machte einen großen Schritt nach vorn und ließ den Stein mit aller Macht auf den Hinterkopf des Widerlings krachen. Sie versuchte sich vorzustellen, es wäre der Verandapfosten, um nicht daran zu denken, dass sie tatsächlich einen lebendigen Menschen attackierte. Trotzdem nahm sie noch ein

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