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Drunter und Drüber

Titel: Drunter und Drüber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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angekommen sind, haben Sie bereits erstaunlich viele Probleme mit der Art, wie wir das Unternehmen führen. Es ist wirklich ein Wunder, dass wir so lange ohne Sie zurechtgekommen sind.«
    Er machte einen Schritt in ihre Richtung. »Sie müssen schon entschuldigen. Man muss kein Genie sein, um zu wissen, dass Motorboote und Schwimmer auf ein und demselben Terrain geradezu dazu einladen, dass irgendwann etwas passiert.«
    »Was der Grund ist, weshalb wir täglich von sieben Uhr morgens bis sieben Uhr abends den Bereich für die Schwimmer mit Seilen und Leuchtbojen markieren. Und zwar vom Steg bis zur nächstgelegenen Ecke des Floßes und vom anderen Floßende bis zu dem kleinen Baum, der da drüben aus dem Wasser ragt. Der Rettungsschwimmer morgens macht die Seile fest und derjenige abends holt sie wieder ein. Hätten Sie ein bisschen genauer hingesehen, hätten Sie entdeckt, dass die Seile und Bojen in dem Ruderboot am Ende des Schwimmstegs untergebracht sind.« Ohne weiter auf ihn zu achten, beugte sie sich vor und half ihrem Jungen aus dem Wasser. »He, Tate! Ich glaube, du hast deinen eigenen Rekord gebrochen.«
    J.D. verfolgte, wie das Kind auf den Steg kletterte, sich schüttelte wie ein nasser Hund und seine Mutter mit einem stolzen Grinsen ansah. »Das glaube ich auch. Hallo, Mr. Carver.«
    »J.D.«
    Auch wenn es fast unmöglich war, wurde das Grinsen des Jungen tatsächlich noch breiter. »Hallo, J.D. Wollen Sie auch schwimmen? Wo ist Ihre Badehose – haben Sie sie unter Ihrer Jeans? Oder wollen Sie nackt ins Wasser gehen?«
    »Wozu willst du das alles wissen?« Das Lächeln, mit dem Dru den Jungen ansah, hatte wohl die gleiche Wattzahl wie sein Grinsen. Sie legte Tate ein großes Handtuch um die Schultern, schmiegte sich an seinen Rücken und zog ihn eng an ihre Brust. »Suchst du vielleicht Stoff für dein erstes Buch?«
    »Aber sicher, und selbst wenn du mich am Arsch leckst, mache ich eine Liebesgeschichte draus!« Tate blickte mit einem gleichermaßen kecken wie argwöhnischen Feixen über seine Schulter. Er war eindeutig stolz auf diese verwegene Antwort, zugleich jedoch nicht sicher, welches Echo er darauf bekam.
    Dru gab ihm eine Kopfnuss. »Tate Lawrence! Und mit demselben Schandmaul küsst du deine Mutter?« Dann drehte sie ihn lachend zu sich herum und pflanzte ihm einen lautstarken Kuss auf die Lippen.
    »Mom!« Er fuhr sich mit der Hand über den Mund. »Himmel, doch nicht vor J.D.!«
    »Phh, J.D. ist sicher auch von seiner Mutter abgeknutscht worden. Komm schon, gib mir einen Schmatzer. Gib deinen dunklen Trieben nach, Luke.«
    Giggelnd entwand sich der Junge ihrem Griff. »Nie im Leben! Außerdem bin ich nicht Luke Skywalker, Mom. Ich bin Anakin.«
    »Oh, Verzeihung. Das hatte ich kurzfristig vergessen.«
    J.D. konnte sich nicht daran erinnern, dass seine Mutter je derart mit ihm herumgealbert hätte, und für das Abzählen der Küsse, die sie ihm gegeben hatte, reichten problemlos die Finger einer Hand. Der Anblick von Dru und Tate rief Unbehagen in ihm wach und plötzlich hatte er das dringende Bedürfnis zu verschwinden.
    Das Holz des Stegs knirschte, als er sich zum Gehen wandte, unvermittelt jedoch Ben den Pfad heruntereilen sah. Der ältere Mann bedachte ihn mit einem Lächeln. »Hey. Kommt alle mit ins Haus. Soph hat Crème Brulée gemacht, und ihr wisst, was passiert, wenn sie sie ganz alleine essen muss.«
    Dru war überglücklich, dass ihr Onkel genau in diesem Moment aufgetaucht war. Er war genau das, was der Arzt verordnet hätte – eine zusätzliche Barriere zwischen ihr und den wirren, prickelnden Gefühlen, die J.D. Carver in ihrem Inneren wachrief.
    Sie hob das Handtuch auf, das Tate fallen gelassen hatte, und schlang es sich, um ihr allzu großes Hinterteil zu kaschieren, möglichst lässig um die Hüften. Es war nicht gerade angenehm, halb nackt vor einem vollständig bekleideten Mann herumzulaufen, vor allem, wenn man selbst eher plump war und der Mann, um den es ging, nicht ein einziges überflüssiges Gramm Fett auf den Rippen zu haben schien.
    Zu ihrer Erleichterung sagte J.D.: »Dann werde ich Sie jetzt mal Ihrem Nachtisch überlassen«, und wandte sich abermals zum Gehen.
    Onkel Ben jedoch hielt ihn am Arm zurück. »Nicht so schnell, mein Junge. Die Einladung gilt auch für Sie.«
    Nur mit Mühe unterdrückte Dru ein Stöhnen. Leider fiel ihr keine rüde Bemerkung ein, durch die J.D. entmutigt worden wäre, ohne dass sie selbst wie die wenig gastfreundliche Oberhexe

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