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DS001 - Der Chef

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Titel: DS001 - Der Chef Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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juristische Kenntnisse in diesem Fall von großem Wert waren.
    »Harn, du stattest dem Innenministerium einen Besuch ab und läßt dir die Gültigkeit meiner geerbten Pachtverträge bescheinigen«, befahl Doc.
    »Vielleicht sollte ihn jemand begleiten«, schlug Monk spöttisch vor. »Er verirrt sich so leicht, der Kleine.«
    »So ein Unsinn …« begehrte Ham sofort auf.
    Doc unterbrach ihn mit einer versöhnlichen Geste. »Merkst du denn nicht, daß er dich nur ärgern will, Ham?« Dann wandte er sich an Monk und sagte ernst: »Monk, du wirst Ham als Leibwächter begleiten.«
    »In Ordnung, Doc«, stimmte Monk zu.
    Obwohl Ham und Monk einander gern hänselten, waren sie in Wirklichkeit ein gutes Gespann und ergänzten sich in gefährlichen Situationen ausgezeichnet.
    Ham rasierte sich und zog einen weißen Flanellanzug an, bevor er zu seinem amtlichen Besuch aufbrach. Wie immer wirkte er sehr elegant – im Gegensatz zu Monk, der einen zerbeulten Hut und eine ebenso zerbeulte Hose trug.
    Es war bereits später Nachmittag, als Ham und Monk vom Innenminister von Hidalgo, Don Rubio Gorro, empfangen wurden.
    Don Rubio war ziemlich klein und gut angezogen. Sein Gesicht mit dem olivfarbenen Teint war beinahe zu hübsch für einen Mann, sein Blick so dunkel und schimmernd wie der einer Señorita. Nur seine spitzen Ohren erinnerten an die Teufelsdarstellungen auf den Gemälden bestimmter Maler.
    Don Rubio begrüßte Ham nach südländischer Art mit außergewöhnlicher Herzlichkeit. Monk hielt sich im Hintergrund. Er wollte die Entwicklung des Gesprächs zunächst abwarten, denn er hatte eine bestimmte Vorahnung.
    Don Rubio bestätigte diese Vorahnung Monks auch, sobald Ham sein Anliegen vorgetragen hatte.
    »Aber mein lieber Señor Brooks«, erklärte Don Rubio mit heuchlerischer Höflichkeit, »in unseren gesamten Grundbuchakten ist nirgendwo ein Pachtvertrag registriert. Wir haben weder an einen Clark Savage noch an sonst jemanden auch nur einen Hektar, geschweige denn mehrere hundert Quadratkilometer Land verpachtet. Es tut mir sehr leid, aber so ist es nun einmal.«
    Ham ließ seinen schwarzen Spazierstock durch die Luft wirbeln, der so harmlos aussah und doch eine tödliche Waffe enthielt.
    »War die gegenwärtige Regierung schon vor zwanzig Jahren im Amt?« fragte er.
    »Nein. Unsere Regierung amtiert erst seit zwei Jahren.«
    »Dann muß also die vorige Regierung den Pachtvertrag unterschrieben haben.«
    Don Rubio machte zum erstenmal eine ungeduldige Geste. »In diesem Fall haben wir nichts damit zu tun. Sie werden einsehen müssen, daß die Rechtslage eindeutig ist.«
    »Sie meinen damit, wir haben keinen Rechtsanspruch auf dieses Pachtland?« fragte Hain.
    »Ganz bestimmt nicht!«
    Hams Blick wurde plötzlich sehr ernst und durchdringend, als er sich auf einen Punkt mitten zwischen Don Rubio Gorros spitzen Ohren richtete. »Sie sollten sich das noch einmal sehr genau überlegen, Señor Gorro.«
    Don Rubio begann sofort zu widersprechen: »Es gibt da gar nichts…«
    »Doch, es gibt da etwas«, unterbrach ihn Ham und nickte bedeutungsvoll. »Mir ist nämlich eine kleine Tatsache bekannt. Als die neue Regierung hier die Macht übernahm, wurde sie von den Vereinigten Staaten nur unter der Bedingung anerkannt, daß sie die Besitzrechte aller amerikanischen Bürger in Hidalgo respektierte. Stimmt das?«
    »Also …«
    »Also, es stimmt«, gab Ham sich selbst die Bestätigung. »Sie können sich vorstellen, was geschieht, wenn Sie sich nicht an diese Vereinbarung halten. Unsere Regierung würde dann nämlich die diplomatischen Beziehungen zu Ihrem Land abbrechen. Das hätte weitreichende Folgen. Sie erhielten keine Kredite mehr, um die Waffen und Maschinen zu kaufen, die Sie dringend brauchen, um Ihre politischen Gegner in Schach zu halten. Auch der Exporthandel von Hidalgo würde sehr darunter leiden. Sie würden …« Ham unterbrach sich selbst mit einer wegwerfenden Geste. »Aber das wissen Sie alles selbst ebenso gut wie ich. Es scheint mir also ratsam, Señor Gorro, wenn Sie noch einmal genau über diesen Fall nachdenken.«
    Don Rubios olivfarbenes Gesicht wurde noch eine Schattierung dunkler. Nur mit Mühe gelang es ihm, seinen Zorn zu unterdrücken. Er wußte sehr genau, daß alles stimmte, was Ham ihm vortrug. Die Vereinigten Staaten ließen in dieser Hinsicht nicht mit sich spaßen.
    »Aber – aber«, begann er zu stammeln, »wie können wir Ihre Pachtrechte anerkennen, wenn sie in unseren Archiven nirgendwo

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