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DS001 - Der Chef

DS001 - Der Chef

Titel: DS001 - Der Chef Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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registriert sind?«
    Ham legte Docs Dokumente auf die Schreibtischplatte. »Hier sind Papiere, die alles beweisen. Mag sein, daß jemand die Aufzeichnungen aus den Archiven von Hidalgo hat verschwinden lassen. Falls es Ihnen noch nicht bekannt ist, darf ich Ihnen auch noch etwas anderes verraten: Es gibt eine gewisse Gruppe von Leuten, die sich verdammt viel Mühe gibt, uns von diesem Land fernzuhalten. Vielleicht ist diese Gruppe von Leuten auch für die Zerstörung des Archivmaterials verantwortlich.«
    Während Ham das sagte, beobachtete er Don Rubio scharf. Ebenso wie Monk hatte er schon vom ersten Augenblick an das Gefühl gehabt, daß dieser aalglatte Minister doppelzüngig redete. Entweder gehörte er selbst zu der Bande, die Doc seine Erbschaft streitig machen wollte, oder er war von den Gangstern bestochen worden. Don Rubios Nervosität verdichtete Hams Verdacht.
    »Wer die Schwierigkeiten verursacht hat, wird schließlich dafür büßen müssen«, erklärte Ham mit bedeutungsvollem Beiklang. »Darauf können Sie sich verlassen, Señor Gorro.«
    Widerspruchsvolle Gefühle verrieten sich in Don Rubios Gesicht. Er war beunruhigt und nervös, aber dann schien eine verzweifelte Entschlossenheit die Oberhand zu gewinnen.
    »Für mich ist der Fall abgeschlossen, Señor Brooks«, entgegnete er mit einer Selbstsicherheit, die er in Wirklichkeit nicht empfand. »Sie haben keinen Besitzanspruch auf dieses Land. Das ist unsere endgültige Entscheidung.«
    Ham ließ seinen schwarzen Spazierstock durch die Luft wirbeln und lächelte düster. »Ich werde mich mit Washington in Verbindung setzen«, erklärte er grimmig. »Dann werden Ihnen in kurzer Zeit mehr diplomatische Blitzstrahlen um die Ohren zucken, als Ihnen lieb sein wird.«
    Sobald Ham und Monk das Regierungsgebäude verlassen hatten, erkundigten sie sich nach dem nächsten Postamt und gingen in die angegebene Richtung. Während ihrer Unterredung mit Don Rubio hatte sich die Dunkelheit herabgesenkt. Die heiße Stille der Siesta war vorüber, die Stadt begann wieder zum Leben zu erwachen. Ein buntes Gemisch von hell- und dunkelhäutigen Passanten belebte die engen Straßen. Man sah uralte Automodelle und hin und wieder einen modernen amerikanischen Wagen.
    »Meinst du nicht, daß du diesen Don Rubio etwas zu hart angefaßt hast, Ham?« fragte Monk. »Du bist doch sonst immer so vorsichtig mit deinen Formulierungen. Wo hast du denn diesmal deine juristische Vorsicht gelassen?«
    Ham machte eine abwehrende Geste. »Ich weiß, wie man Männer behandeln muß. Don Rubio ist eine ganz zweifelhafte Type. Höflichkeit, wem Höflichkeit gebührt, aber nicht diesem Ganoven gegenüber!«
    »Wahrscheinlich hast du recht«, stimmte Monk überraschenderweise zu.
    Bald mußten sie feststellen, daß das Gewirr der Straßen und Gassen in Blanco Grande sehr unübersichtlich war. Zweimal hatten sie sich jetzt schon den Weg zum Postamt erklären lassen, aber noch immer hatten sie das Gebäude nicht gefunden. Vielleicht lag das auch an den Sprachschwierigkeiten, weil beide nicht sehr gut Spanisch verstanden.
    »Jetzt haben wir uns total verirrt«, meinte Monk seufzend, als sie gerade eine nicht sehr vertrauenerweckende Gasse entlanggingen. Nur ein schäbig gekleideter Mann schlenderte vor ihnen scheinbar ziellos dahin. Er war breitschultrig, klein und stiernackig. Obwohl er keine Schuhe anhatte, trug er zu seinem grünweiß karierten Hemd eine in dieser Zusammenstellung arg lädierte schwarze Melone.
    Mit den Händen in den Hosentaschen bummelte er dahin. Ham und Monk überholten ihn.
    »Können Sie uns den Weg zum Postamt zeigen, Señor?« fragte Ham in seinem besten Spanisch.
    »Si, Señor«, antwortete der Spaziergänger bereitwillig. »Wenn Sie mir einen halben Peso geben, führe ich Sie sogar hin.«
    Ham hatte das Umherirren im Gassengewirr von Blanco Grande satt und erklärte sich daher mit dem Vorschlag einverstanden. Lieber ein kleines Trinkgeld geben, statt noch länger in einer fremden Stadt umherzuirren, war seine Meinung.
    Mit beiden Händen tief in den Hosentaschen ging der Einheimische vor ihnen her. Ham und Monk schöpften jedoch noch keinen Verdacht. Die Gassen wurden immer enger und der Geruch darin immer abstoßender.
    »Eine merkwürdige Gegend für das Postamt«, flüsterte Monk seinem Gefährten mit leise aufkeimendem Mißtrauen zu.
    Ihr Fremdenführer schien zu ahnen, was Monk gesagt hatte.
    »Wir sind gleich da, Señor«, versprach er.
    Monk musterte immer

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