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DS001 - Der Chef

DS001 - Der Chef

Titel: DS001 - Der Chef Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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wieder das Profil des vor ihnen gehenden Mannes. Irgend etwas daran erschien ihm bekannt.
    Und dann wurden die Zusammenhänge plötzlich unerfreulich klar.
    Der Mann blieb unvermittelt stehen. Zum erstenmal zog er die Hände aus den Hosentaschen. Ham und Monk sahen es gleichzeitig: Seine Fingerspitzen waren ungefähr einen Zoll lang leuchtend rot gefärbt.
    Der Bursche ließ einen lauten Ruf ertönen. Sofort sprangen aus niedrigen Haustüren und dunklen Durchgängen mehrere schattenhafte Gestalten.
    Sie waren in eine Falle geraten.
    Monk stieß ein Wutgeheul aus. Wenn er nicht aus besonderen Gründen leise sein mußte, waren Monks Kämpfe immer sehr geräuschvoll. Wie die Gladiatoren im alten Rom konnte Monk am besten kämpfen, wenn der Lärm am lautesten war.
    Messer glitzerten in der Dunkelheit. Nackte Fußsohlen klatschten auf dem Pflaster.
    Monk sprang blitzschnell vor und packte den Mann, der sie in die Falle geführt hatte, am Genick und an der Hose. Als sei der kräftige, untersetzte Bursche eine Strohpuppe, so wirbelte Monk ihn herum und ließ ihn dann durch die Luft sausen. Vier, fünf Angreifer wurden von dem durch die Luft wirbelnden Körper niedergemäht. Im selben Moment ertönte ein seltsam klingender Schreckensruf.
    Die roten Fingerspitzen und der fremdartig gutturale Ruf verrieten Monk, daß der Mann ein Maya war. Er gehörte derselben Rasse wie der Heckenschütze an, der in New York durch den verzweifelten Sprung aus dem Wolkenkratzerfenster Selbstmord begangen hatte. Deshalb war Monk auch das Profil so bekannt erschienen.
    Wie der gewaltige Gorilla, dem er so ähnlich sah, trat Monk jetzt in Aktion. Der erste Fausthieb traf einen dunkelhäutigen, kleinen Mann direkt unterm Kinn. Der Mann brach zusammen und ließ das Messer fallen.
    Ham kämpfte inzwischen wie ein Fechter und ließ seinen aus der schwarzen Stockscheide gezückten Degen durch die Luft sausen. Der Degen war scharf und spitz und die Klinge fast so kräftig wie die eines Schwertes.
    Der erste Angreifer sank mit einem schrillen Schrei zurück, als sich die Degenklinge in seine Brust bohrte.
    Gerade noch rechtzeitig konnte Ham verhindern, daß ihm ein anderer Bursche die Messerklinge in die Kehle bohrte.
    Aber wo ein Angreifer ausgeschaltet wurde, tauchten wie durch Zauberei zwei, drei andere auf.
    Die dunkle Gasse schien von Feinden nur so zu wimmeln.
    Mehrere Männer klammerten sich gleichzeitig an Monks mächtige Arme. Einer flog drei Meter weit durch die Luft und prallte gegen eine Mauer, als Monk ihn abschüttelte. Aber bald wurde die Übermacht der Feinde zu groß.
    Ham hatte gerade noch einen Angreifer mit seinem Stockdegen niederstrecken können, als ihn ein krachender Hieb am Hinterkopf traf. Das gleiche Schicksal widerfuhr Monk keine zwei Sekunden später.
    Monk erwachte mit dröhnenden Kopfschmerzen. Sogar seine Augen taten ihm weh, wenn er sie bewegte. Er lag auf hartem Lehmboden in einer Kammer mit Wänden aus ungebrannten Adobe-Ziegeln. Es war kein Fenster in dieser Kammer, nur eine schmale, niedrige Tür. Als Monk sich aufzurichten versuchte, mußte er feststellen, daß er an Händen und Füßen gefesselt war – nicht etwa mit Seilen, sondern mit dickem Draht.
    Nahe bei ihm lag Ham am Boden, ebenfalls mit Draht gefesselt.
    Der Maya mit den roten Fingerspitzen beugte sich gerade über Ham. Soeben hatte er die Papiere aus Hams Jackentasche gezogen – Docs einzigen schriftlichen Beweis für seinen Landbesitz im Innern von Hidalgo.
    Offensichtlich hatte es der Maya auf diese Dokumente abgesehen. Er stieß ein paar Worte in seiner uralten Stammessprache hervor, die weder Ham noch Monk verstanden. Was es auch gewesen sein mochte, es klang nicht sehr freundlich.
    Im nächsten Augenblick zog der Maya ein Messer aus seinem grünweiß karierten Hemd, aber noch während er die Klinge zu einem tödlichen Stich hob, schien ihm etwas anderes einzufallen. Irgendwo aus seiner Hemdbrust holte er eine winzige, seltsam aussehende Statue hervor. Die Statue stellte eine Menschenfigur mit einer riesigen Nase dar. Die Skulptur war kunstvoll aus schwarzem Obsidian geschnitzt.
    Der Maya murmelte Worte, die plötzlich den feierlichen Klang von Gebeten annahmen. Mehrmals glaubte Monk das Wort »Kukulcan« zu hören, und er erinnerte sich daran, daß dies der Name einer alten Maya-Gottheit war. Der Bursche wollte sie beide also offenbar dieser Götzenfigur aus Obsidian opfern.
    Mit seiner gewaltigen Körperkraft versuchte Monk, die Drahtfesseln zu

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