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DS001 - Der Chef

DS001 - Der Chef

Titel: DS001 - Der Chef Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Canyons entdeckt hatten.
    An den Seiten des oval geformten Tals, nicht weit von der Pyramide entfernt, standen Reihen von eindrucksvollen Steinhäusern. Auch diese Gebäude wirkten so fremdartig, daß die Männer im Flugzeug das Gefühl hatten, in eine ferne Vergangenheit zurückgeflogen zu sein.
    Als sie zur Landung ansetzten, bemerkten sie ein Gewimmel seltsam gekleideter Menschen. Doc ließ die Schwimmkufen des Flugzeugs sicher und leicht auf der Oberfläche des schmalen Sees aufsetzen.
    Voller Erstaunen spähten die Männer aus dem Flugzeug, als es dicht an das weiße Sandufer heranglitt.
    Die Bewohner des Tals der Verschollenen liefen die Steilhänge herab, um die Fremden zu begrüßen. Es war allerdings noch nicht zu erkennen, ob es eine friedliche oder eine kriegerische Begrüßung sein würde.
    »Sollten wir nicht lieber ein Maschinengewehr schußbereit machen?« fragte Renny besorgt. »Mir gefällt diese seltsame Menschenansammlung dort nicht.«
    »Nein!« Doc schüttelte entschieden den Kopf. »Schließlich sind wir hier Eindringlinge ohne moralisches Recht. Mit Blutvergießen können wir gar nichts gewinnen.«
    »Aber das ganze Land gehört doch rechtlich dir.«
    »Nach den Gesetzen unseres Landes ist es wahrscheinlich so«, stimmte Doc zu. »Aber das kommt ganz auf den Blickwinkel an. Es ist ein übler Trick, wenn eine Regierung irgendwelchen armen Eingeborenen ihr Land wegnimmt und es einem Weißen zur Ausbeutung überläßt. Wie ihr alle wißt, ist mit unseren eigenen amerikanischen Indianern ebenso verfahren worden. Außerdem sehen diese Menschen hier gar nicht wie kriegerische Wilde aus.«
    »Das stimmt«, bestätigte Renny. »Sie müssen auf einer ziemlich hohen Zivilisationsstufe stehen. Das ist die sauberste kleine Stadt, die ich je gesehen habe.«
    Die Eingeborenen hatten sich inzwischen genähert, ihre Gesichter waren jetzt ganz deutlich erkennbar.
    »Es sind alles reinrassige Mayas«, erklärte Johnny.
    »Die Bevölkerung hier scheint sich noch mit keiner anderen Rasse vermischt zu haben.«
    Die näherrückenden Mayas vollführten ein seltsames Ritual. Die Hauptmasse der Bevölkerung hielt sich zurück, während eine Gruppe von gleichgekleideten Männern herantrat.
    Diese Männer waren größer, breitschultriger und muskulöser als die anderen. Über ihren Schultern hing ein kurzer Umhang aus Ledergeflecht mit militärisch wirkenden Achselstücken. Ihre breiten dunkelbraunen Gürtel waren hinten und vorn schürzenartig geknüpft. An den Beinen trugen sie Knieschützer, um den Füßen extrem hochhackige Sandalen.
    Ihre Bewaffnung bestand aus Speeren und kurzen Holzkeulen, die mit rasiermesserscharfen Steinsplittern gespickt waren. Jeder führte auch ein Messer mit Obsidianklinge und dem von einem Lederband umwundenen Griff mit sich. Die Fingerspitzen dieser gleichmäßig uniformierten und bewaffneten Männer waren einen Zoll lang scharlachrot gefärbt. Die anderen Stammesangehörigen hatten diese rot gefärbten Fingerspitzen offensichtlich nicht.
    Plötzlich blieb der Anführer der Gruppe stehen. Er drehte sich um, hob die Hände über den Kopf und redete feierlich auf seine Gefolgsleute ein. Dieser Mann war untersetzter als die anderen. Tatsächlich hatte er Monks gorillahaften Körperbau, machte allerdings nicht dessen überwältigenden Eindruck.
    Sein dunkles Gesicht hatte einen Ausdruck von brutaler Bösartigkeit.
    Doc lauschte aufmerksam, als der Anführer in der Mayasprache auf seine Gefolgsleute einredete.
    »Dieser Bursche ist der Häuptling Morgenwind, und er spricht zu Angehörigen der Kriegerkaste«, erklärte Doc seinen Freunden.
    »Mir sieht er mehr wie ein tückischer Gassenköter aus«, sagte Monk mißtrauisch. »Was versucht er denn seinen Männern einzureden, Doc?«
    Bin zorniges Funkeln trat in Doc Savages goldfarbene Augen. »Er erzählt ihnen gerade, daß das blaue Flugzeug ein heiliger Vogel sei«, übersetzte er.
    »Das ist doch genau der Eindruck, den wir erwecken wollten«, sagte Renny. »Dann ist es doch ganz in Ordnung, wenn wir …«
    »Es ist nicht so, wie du denkst«, unterbrach ihn Doc. »Häuptling Morgenwind erklärt seinen Kriegern gerade, daß wir menschliche Schlachtopfer seien, die der heilige blaue Vogel hergebracht habe, um sie den Göttern zu opfern.«
    »Meinst du etwa …«
    »Ja, sie wollen uns umbringen – falls Häuptling Morgenwind seinen Willen durchsetzen kann!«
     
     

12.
     
    Die sechs Gefährten hatten inzwischen bereits das Flugzeug

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