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DS001 - Der Chef

DS001 - Der Chef

Titel: DS001 - Der Chef Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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verlassen, und Monk bewegte sich nun wieder auf die Einstiegsluke zu.
    »Dann werde ich den Burschen mit einer Maschinenpistole Vernunft beibringen!« rief er.
    Aber Doc hielt ihn zurück. »Warte! Häuptling Morgenwinds Kinder sind noch unentschlossen. Ich werde etwas versuchen.«
    Doc trat langsam auf die Gruppe seltsam uniformierter Männer zu und stellte dabei fest, daß es ungefähr hundert schwerbewaffnete Krieger waren.
    Wie es bei Gläubigen alter Religionen oft der Fall ist, bestand diese Kriegerkaste im Ernstfall vermutlich aus fanatischen Kämpfern. Aber Doc ging so ruhig auf sie zu, als seien es die Mitglieder eines befreundeten Sportklubs.
    Häuptling Morgenwind unterbrach seine Hetzansprache und wandte sich Doc zu. Aus der Nähe sah sein Gesicht noch häßlicher aus. Es war mit abstoßenden bunten Mustern tätowiert. Seine kleinen, schwarzen Augen funkelten bösartig.
    Beim Näherkommen hatte Doc aus seiner Jackentasche heimlich das Obsidianmesser gezogen, das er dem Mayaheckenschützen in New York abgenommen hatte. Wie wichtig der Besitz eines solchen Messers war, hatte Doc schließlich in jenem Hotelzimmer in Blanco Grande gehört.
    Mit würdevoller Langsamkeit hob Doc beide Hände hoch über den Kopf. Dabei hielt er das geheiligte Obsidianmesser noch wie ein Zauberkünstler in der Hand verborgen.
    »Seid gegrüßt, meine Kinder!« rief er so deutlich wie möglich in der Mayasprache. Dann brachte er mit einer schnellen Handbewegung das Messer zum Vorschein. Es geschah so unauffällig, daß die Mayas glauben mußten, Doc habe die Obsidianklinge aus der Luft hergezaubert.
    Die Wirkung war sofort erkennbar. Rotfingrige Hände bewegten sich in nervöser Unsicherheit, Stimmen flüsterten unruhig, und Füße in hochhackigen Sandalen traten unschlüssig auf der Stelle.
    Doc benutzte die günstige Gelegenheit, um sofort mit entschlossener, kräftiger Stimme weiterzusprechen.
    »Meine Freunde und ich sind gekommen, um friedlich mit Chaac zu sprechen!«
    Das gefiel Häuptling Morgenwind überhaupt nicht. In seinem häßlichen Gesicht spiegelten sich widerspruchsvolle Empfindungen.
    Während er den Häuptling der Kriegerkaste beobachtete, schätzte Doc dessen Charakter genau ab.
    Häuptling Morgenwind war machthungrig und ruhmsüchtig. Er wollte als Führer seines Volkes gelten, und aus diesem Grund stand er natürlich König Chaacs feindlich gegenüber. Das hatte der Häuptling ganz deutlich verraten, als Doc den Namen des Königs erwähnte.
    »Sag mir, in welcher Angelegenheit du den König sprechen willst!« forderte Häuptling Morgenwind schroff, um sich mehr Autorität zu geben.
    Doc erkannte die Absicht und reagierte dementsprechend. »Ich werde meine Angelegenheit nicht mit Untergebenen, sondern nur mit König Chaac selbst besprechen«, erklärte er mit dröhnender Selbstsicherheit.
    Auch das erzielte die erwartete Wirkung, sowohl bei dem Häuptling, dessen Gesicht sich vor Zorn über die Demütigung noch dunkler färbte, als auch bei den Kriegern, die deutlich beeindruckt waren.
    So benutzte Doc wieder die Gunst des Augenblicks, um mit befehlsgewohnter Stimme zu fordern: »Zögert nicht länger, sondern führt mich zum König.«
    Das Vorweisen des Obsidianmessers, Docs Kenntnis ihrer Sprache und sein selbstsicheres. Auf treten wirkten überzeugend zu seinem Vorteil. Die Reihen der Krieger teilten sich in der Mitte, und sie bildeten eine Eskorte, um Doc und seine Gefährten zu König Chaac zu geleiten.
    »Das war wirklich ein tollkühner Trick«, flüsterte Monk mit einem bewundernden Grinsen.
    »Wir müssen unsere Lehre daraus ziehen«, erklärte ihm Doc. »Alles, was wie Magie wirkt, beeindruckt die rotfingrigen Krieger. Durch diesen kleinen Trick haben wir uns viel Unannehmlichkeiten und Blutvergießen erspart.«
    Sie ließen das Flugzeug unbewacht am Ufer zurück. Für die Mayas war es ein heiliger Vogel, den sie bestimmt nicht zu berühren wagten.
    Rein äußerlich wirkten die anderen Mayas jedenfalls freundlich und friedfertig. Ihre Augen waren sanft, die jungen Frauen sahen hübsch aus. Ihre Kleidung war kunstvoll gewebt und gefärbt und teilweise mit Goldfäden durchwirkt. Ihre Haut schimmerte in einem rotgoldenen Glanz.
    »Ich glaube, ich habe noch nie bei einem Volk eine so gesunde und hübsche Färbung der Haut gesehen«, meinte Ham.
    Die jungen Frauen und einige junge Männer trugen prächtigen Kopfschmuck aus tropischen Blumen. Andere wieder trugen über die Schultern herabwallende

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