DS002 - Drei schwarze Schlüssel
hinzu.
»Die Ansammlung von Feuer- und sonstigen Waffen läßt auf kriegerische Persönlichkeiten schließen«, meinte Johnny.
»Aber kein Wort über einen Mann mit tausend Köpfen, geschweige denn drei schwarze Stäbe, die als Schlüssel dienen«, klagte Ham.
»Hier, seht, was ich gefunden habe!« Monk hielt einen Zeitungsausschnitt in der Hand, der die Überschrift »Forscherexpedition vermißt« trug. Darin hieß es: »Langsam ist die Öffentlichkeit über das Schicksal Calvin Copelands beunruhigt, der sich mit Frau und Tochter vor einigen Monaten auf eine Expedition in das Dschungelgebiet von Indochina begab.
Der einzige Weiße, der die Copelands begleitete, war Rex Maples, ein Engländer, der sich im indochinesischen Dschungel auskannte.
Die Tatsache, daß die Copelands das genaue Ziel ihrer Expedition nicht bekanntgaben, läßt eine Suchaktion fast hoffnungslos erscheinen.«
Die Meldung trug ein vier Monate zurückliegendes Datum und war einer Londoner Zeitung entnommen worden.
»Wenn man wüßte, was das Ganze …«, begann Monk, brach ab und blickte auf die Tür.
Mehrere Männer traten von der Straße herein. Ihre Schritte klangen düster und unheilverkündend.
Die Männer trugen die Uniformen Londoner Polizisten. Der größte und stämmigste von ihnen, der das Kommando zu führen schien, wandte sich an Monk, der ihm äußerlich sehr ähnelte.
»Doc Savages Männer?« fragte er.
»Ja.« Monk nickte.
»Sergeant Evall.« Der stämmige Uniformierte tippte an seine Brust. »Doc Savage verriet uns, wo wir Sie finden würden.«
Monk blinzelte mißtrauisch. »Doc schickt Sie?«
»Genau«, sagte der Polizist. »Doc ist in Schwierigkeiten. Ein Mädchen namens Lucile Copeland beschuldigt ihn, drei Personen in ihrem Haus erstochen zu haben. Wir haben den Mann aus Bronze festgenommen. Er sagt, Sie könnten ihm ein Alibi für die Zeit der Morde geben.«
Monk kratzte sich den Schädel.
»Wann war das?«
Evall zuckte mit den Schultern. »Tut mir leid, Sir. Es ist besser, Sie alle begleiten uns zum Revier und bestätigen, wann Sie mit dem Bronzefarbenen zusammen waren. Wenn die Aussagen übereinstimmen, wird er natürlich freigelassen, wenn nicht, muß er noch einige Zeit im eigenen Saft schmoren.«
Monk sah sich um, und die vier Freunde nickten zustimmend. Die Gruppe verließ Sen Gats Haus. Neben jedem Freund Docs ging ein Polizist. Draußen wehte ein böiger Wind, Nebelschwaden wogten um die Straßenlaternen.
Der schlitzäugige Händler von der Ecke war verschwunden.
Johnny, der stets halbverhungert aussehende Geologe, kniff das rechte Auge ein und durchforschte mit dem linken hinter dem starken Glas das Gelände um die Straßenecke.
»Wartet«, sagte er und blieb plötzlich stehen.
»Was gibt’s?« fragte Evall ungehalten.
»Wir haben vergessen, die Türen abzuschließen«, erklärte Johnny. »Ich werde umkehren, um es zu tun.«
Plötzlich zeigten die Gesichter der anderen Freunde Docs Spannung. Johnny hatte gesprochen, ohne die sonst von ihm gewohnten großen Worte zu gebrauchen – Zeichen, daß etwas nicht stimmte.
»Ich begleite Sie«, murmelte Evall und folgte im Kielwasser Johnnys.
Der Geologe betrat Sen Gats Haus. »Besser, ich verschließe auch die Hintertür und die Fenster an der Rückfront«, sagte er. Er schob eine Hand in die Tasche. Sie schloß sich um den Griff der superschnell schießenden kleinen Maschinenpistole. Johnny mochte einen trägen Eindruck erwecken, schaltete aber schnell, wenn es darauf ankam. Das Verschwinden des schlitzäugigen Straßenhändlers war ihm aufgefallen und hatte ihn mißtrauisch gestimmt.
Johnny bog in ein Nebenzimmer ab und hob den Hörer vom Telefon. Die Vermittlung meldete sich.
»Geben Sie mir die Polizei – schnell!« sagte Johnny.
Der Uniformierte trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Er sah sich offenbar vor einer Situation, der er nicht gewachsen war.
»He – Sie, was haben Sie …«, begann er, aber Johnny fiel ihm ins Wort: »Auf welchem Revier wird Doc Savage festgehalten?« fragte er kurz.
»Er – er …« Der Uniformierte wußte nicht weiter. Johnny erkannte, daß sein Mißtrauen gerechtfertigt gewesen war. Er riß die Mini-MP aus der Tasche. Zugleich versuchte der falsche Polizist seine Waffe zu ziehen. Die gehässig verzerrten Lippen verrieten, daß er schießen würde.
Johnnys Mini-MP bellte auf, leere Patronenhülsen ergossen sich in blitzendem Strom auf den Boden. Der falsche Polizist begann heftig zu zittern. Einige
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