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DS004 - Das Wrack im Eis

DS004 - Das Wrack im Eis

Titel: DS004 - Das Wrack im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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aber Sekunden später, blau vor Kälte, wieder zurück.
    »Es hat keinen Sinn«, erklärte er. »Oben tobt ein wüster Sturm. Wenn Ihre beiden Schwabber nicht an Bord sind, hat das Meer sie längst verschluckt.«
    Er beugte sich über das Sprachrohr und brüllte in den Maschinenraum: »Backbord- und Steuerbordmaschine halbe Fahrt voraus!« Dann zum Rudergänger: »Wieder auf den vorigen Kurs gehen!«
    Kalt und hart wie eine Bronzestatue stand Doc plötzlich vor dem Captain. Doc war groß. Das Walroß war noch größer. Es war gut hundert Pfund schwerer als Doc Savage.
    »Widerrufen Sie Ihren Befehl«, forderte Doc.
    McCluskey dachte nicht daran. »Auf diesem Pott befehle ich!« bellte er. »Ich denke nicht daran, Stunden zu vertrödeln, um Ihre beiden Männer zu suchen. Ich sage Ihnen, daß sie längst mit den Fischen Versteck spielen.«
    »Widerrufen Sie diesen Befehl«, sagte Doc schärfer. »Wir werden Monk und Renny oder ihre Leichen finden, und wenn wir in diesem Packeis überwintern müssen.«
    Captain McCluskey funkelte ihn wütend an. Die Tatsache, daß er im Kampf gegen Monk und Renny Sieger geblieben war, hatte sein Selbstvertrauen gehoben. Keiner der beiden hatte gefährlicher als dieser seltsame Bronzemann ausgesehen.
    »Ich werde Ihnen zeigen, wer Herr auf diesem Kasten ist«, knurrte er. Er griff nach Docs Kehle.
    Das Walroß erlebte die größte Überraschung seines Lebens. Mitten in der Luft wurde seine Hand von stählernen Fingern gepackt. Der Griff war so schmerzhaft, daß der Captain glaubte, die Hand sei ihm abgeschlagen worden. Er holte zu einem Hieb mit der freien Faust aus, aber auch sie wurde unvorstellbar schnell in einen so harten Griff genommen, daß Blut aus den Fingerspitzen spritzte. Das Walroß heulte auf wie ein geprügelter Hund.
    McCluskey starrte auf seine Hand. Die Augen fielen ihm fast aus dem Kopf. Seine beiden riesigen Pranken wurden mit Leichtigkeit von einer Bronzehand umschlossen. Er vermochte sie nicht zu befreien, so sehr er sich auch anstrengte. Der stärkste Schraubstock hätte sie nicht fester oder schmerzhafter einklemmen können.
    Das Walroß schrie erneut auf. Es hatte sich für einen großartigen Kämpfer gehalten. Solange es zurückdenken konnte, war es auf keinen Gegner gestoßen, der ihm widerstanden hätte.
    Aber in den Händen dieses seltsamen bronzefarbenen Mannes fühlte sich McCluskey wie ein hilfloses Schaf zwischen den Fängen eines hungrigen Tigers. Dann schien eine Granate hinter seiner Stirn zu detonieren. Er brach besinnungslos zusammen. Doc Savage hatte ihn mit einem einzigen Schlag ins Land der Träume geschickt.
    Kreuz und quer suchte sich das U-Boot den Weg durch das aufgewühlte Meer, durch knirschende Eisschollen. Von Zeit zu Zeit häuften sich die Schollen so an Deck und am Turm, daß Doc, Long Tom, Ham und Johnny hastig durch das Turmluk im Rumpf verschwinden mußten, um nicht zermalmt oder über Bord gerissen zu werden.
    Sie suchten nun bereits seit fünf Stunden, ohne eine Spur von Monk und Renny entdeckt zu haben.
    »In der Nacht tobte der Sturm noch schlimmer«, murmelte Johnny. »Armer Monk! Armer Renny!« Er blinzelte verstört hinter den Gläsern seiner Brille.
    Doc hob noch einmal das starke Fernglas an die Augen und suchte die Umgebung ab. Enttäuscht schüttelte er den Kopf. Dann ließ er das Ladeluk öffnen und den Hubschrauber an Deck hieven. Während das Flugzeug startfertig gemacht wurde, erschien auch Captain McCluskey an Deck. Seine beiden Hände waren dick verbunden. Er funkelte Doc sekundenlang wütend an, dann grinste er schafsköpfig.
    »Sie brauchen keine Schwierigkeiten mehr von mir zu erwarten, Kamerad«, brummte er. »Ich habe meine Lektion gelernt.« Er zuckte zusammen, als er mit den verbundenen Händen fuchtelte.
    Doc nahm die drei übriggebliebenen Freunde auf die Seite. »Laßt die Finger nicht von den Griffen eurer Revolver«, warnte er. McCluskey wird uns vorerst keine Knüppel mehr zwischen die Beine werfen, aber seine Mannschaft wartet nur darauf, uns eins auszuwischen.
    Sekunden später hob sich der Hubschrauber, von Doc Savage gesteuert, vom Deck des U-Bootes ab und umrundete die ›Helldiver‹ in immer größeren Kreisen.
    Der fahle Dunst, den sie schon vom Deck des Bootes aus bemerkt hatten, wirkte aus der Höhe wie ein starker Nebelvorhang. Auch die Dämmerung schien stärker geworden zu sein. Nach einer knappen Stunde landete der Hubschrauber wieder auf der ›Helldiver‹. Docs unbewegte Miene verriet das

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