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DS004 - Das Wrack im Eis

DS004 - Das Wrack im Eis

Titel: DS004 - Das Wrack im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Schauer von Splittern sprühte ihnen in die Gesichter. Endlich erreichten sie die glattere Stelle, die Doc erspäht hatte. Ein breiter Spalt, der hier entstanden war, hatte sich mit Wasser gefüllt, das dann wieder gefroren war. Sie ließen sich auf der geneigten Fläche hinabgleiten.
    »Wir sind auf alle Fälle vor ihnen bei den Booten«, erklärte der hagere Johnny. Er hatte seine Brille mit dem Vergrößerungsglas auf der linken Seite abnehmen müssen, weil sie beschlagen war.
    »Komisch, daß sie uns kein Rennen zu den Booten liefern«, brummte Long Tom unwirsch. »Ich begreife das nicht.«
    Sekunden später verstanden sie es.
    Sie erreichten die Stelle, an der die Boote hätten liegen sollen. Aber die drei Fahrzeuge waren verschwunden.
    Auch das U-Boot lag nicht mehr dort, wo sie es verlassen hatten!
    »Sie sind gerissene Burschen«, verkündete Doc Savage grimmig. »Die Männer, die auf der ›Helldiver‹ zurückblieben, setzten ein anderes Faltboot ein, sobald wir außer Sicht waren. Und dort hinten könnt ihr erkennen, warum uns McCluskeys Mannschaft kein Rennen zu den Booten geliefert hat.« Ein bronzener Arm wies die Richtung.
    Die drei Freunde starrten hinüber. Böse Ahnungen überfielen sie. Die ›Helldiver‹ hatte den Eisberg umfahren und an einer wie eine Landzunge hervorragenden Platte angelegt, wo die Besatzungsmitglieder sich nur herabgleiten zu lassen brauchten, um an Bord des U-Bootes zu gelangen.
    Docs Freunde eröffneten wutentbrannt mit ihren Gewehren das Feuer. Sie konnten zwei Männer der verräterischen Besatzung außer Gefecht setzen, die anderen brachten sich an Bord in Sicherheit. Die ›Helldiver‹ nahm Fahrt auf und glitt durch einen offenen Kanal des Packeises in nördlicher Richtung davon, der Position entgegen, an der die ›Oceanic‹ liegen sollte. Eine dichte Dunstschicht verschluckte bald das Boot. Das letzte, was sie sahen, war die mächtige Gestalt des Captains, der an Deck stand und triumphierend mit beiden Fäusten in der Luft herumfuchtelte.
    »Freunde, wir haben einen unverzeihlichen Fehler begangen«, sagte Doc mit sanfter Stimme. »Wir haben die Intelligenz unseres Freundes McCluskey unterschätzt. Vor einigen Tagen tat er mir gegenüber so, als fürchte er, mit seiner Besatzung in Schwierigkeiten zu geraten. Der gerissene Bursche muß gemerkt haben, daß mir das Verhalten seiner Mannschaft aufgefallen war. Also gab er vor, daß das geheimnisvolle Getue gegen ihn selbst gerichtet sei.«
    »Natürlich sind sie auch im Besitz der Karte, die sie zu dem Schatz führt«, bemerkte Ham. »Wahrscheinlich sind sie bereits auf dem Weg dorthin.«
    »Während wir in einer verteufelt üblen Lage zurückgelassen wurden«, murmelte Johnny. »In diesem arktischen Packeis ausgesetzt zu sein, ist gleichbedeutend mit einem Todesurteil.«
    »Der Lärm hat die Walrosse vom Eis vertrieben«, sagte Long Tom dumpf. »Wir haben nichts zu essen.«
    Ham ließ seinen Stockdegen auf die Hosen aus Bärenfell klatschen. »Ich habe gehört, daß Eskimos sich sehr lange dadurch am Leben erhalten, daß sie ihre Kleidung verzehren«, erklärte er.
    Doc lächelte. »Vorerst brauchen wir unsere Garderobe nicht anzuknabbern. Wir haben konzentrierte Nahrung für etwa einen Monat.«
    »Wo?« fragten die Freunde im Chor.
    »In dem Bündel, das ich mitbrachte«, erwiderte Doc.
    Grabesstille war inzwischen auf dem Eis eingekehrt. Nur von Zeit zu Zeit dröhnte es wie Donner, wenn sich Eisschollen krachend teilten. Unwillkürlich dachten alle an Renny und Monk, und sie schauderten, wenn sie daran dachten, daß ihnen wohl das gleiche Schicksal wie den beiden Freunden beschieden sein würde.
    Sie holten Docs Bündel aus dem Spalt im Eis, kauerten sich darum und versuchten, mit klammen Fingern die vielen Knoten zu lösen. Ham zuckte plötzlich zusammen und unterbrach seine Tätigkeit. Auch die anderen lauschten und vernahmen ein seltsames Geräusch. Es war wie ein Klappern, als ließe jemand Würfel aus Elfenbein in der geschlossenen Faust wirbeln – das Geräusch, das Victor Vail jahrelang verfolgt hatte! Das Geräusch, das die Nähe von Ben O’Gards Komplicen verkündete.
    »Das, Freunde, ist das letzte Geräusch, das ich an diesem Ort zu hören erwartete«, sagte Doc mit gelassener Stimme.
    Er war bereits in Bewegung, als er das letzte Wort noch nicht ausgesprochen hatte. Die anderen jagten ihm nach. Aber sie blieben hinter dem Bronzemann zurück, als wären ihre Füße am Eis angefroren.
    Als sie ihn endlich

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