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DS004 - Das Wrack im Eis

DS004 - Das Wrack im Eis

Titel: DS004 - Das Wrack im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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einholten, beugte sich Doc über eine menschliche Gestalt, die in einer roten, dampfenden Lache am Boden lag.
    »Dynamit-Smith!« entfuhr es Ham. »Der Halunke, den meine Kugel erwischte!«
    Doc und seine drei Freunde wechselten verständnisvolle Blicke. Wie im Fieber schlugen Smiths Kiefer aufeinander und erzeugten jenes unheimliche Geräusch, das Long Tom vernommen hatte, als er nachts Besuch auf der ›Helldiver‹ erhielt.
    Dynamit-Smith war derjenige von Ben O’Gards Kumpanen, der Victor Vail jahrelang durch die ganze Welt gefolgt war.
    »Ich begreife das nicht«, murmelte Long Tom. »Als er sich in jener Nacht in meiner Koje über mich beugte, klapperten seine Zähne. Seitdem haben wir uns Dutzende von Malen unterhalten, ohne daß auch nur die Andeutung eines ähnlichen Geräusches zu erkennen war.«
    »Die Erklärung ist einfach«, erwiderte Doc. »Wir wissen, daß Dynamit-Smith fast auf der ganzen Fahrt Rauschgift genommen hat, um seine Nerven zu beruhigen. Jeder Süchtige beginnt zu zittern, wenn er seine gewohnte Dosis nicht erhält. Das ist jetzt bei Dynamit-Smith der Fall.«
    Der Verwundete war bei Bewußtsein. Er rollte die Augen.
    Doc untersuchte die Verwundung. Er schüttelte stumm den Kopf. Ham hatte zu gut getroffen.
    Doc entschloß sich, dem Sterbenden die Wahrheit zu sagen. »Niemand kann Ihnen noch helfen«, erklärte er.
    Die Lippen des Sterbenden bewegten sich. Doc mußte sich tief über ihn beugen, um die kaum verständlichen Worte aufzufangen.
    »Ben O’Gard und meine Kameraden haben mich also im Stich gelassen, wie?« flüsterte Dynamit-Smith.
    Aus Docs sonst so unbewegter Miene sprach Mitleid, als er nickte.
    »War Ben O’Gard auf der Helldiver?« fragte er.
    Dynamit-Smith gab keine Antwort auf diese Frage. Sein glasiger Blick wanderte, bis er auf Long Tom haften blieb.
    »Ich war auf der Suche nach der Karte, als Sie mir die schwarze Perücke in jener Nacht vom Kopf rissen«, flüsterte er. »Danach übernahm Ben O’Gard selbst die Suche. Er fand die Karte auch und stahl sie Ihnen.«
    »Wer von der Helldiver-Besatzung ist Ben O’Gard?« fragte Doc.
    Ein häßliches Grinsen verzerrte die bläulichen Lippen des Sterbenden. Sein Atem kochte ihm in der Kehle. »Wir haben euch ein schönes Schnippchen geschlagen«, röchelte er. »Ben O’Gard ist Captain McCluskey!«
    Doc und seine drei Freunde wechselten einen erstaunten Blick. Als sie wieder auf Dynamit-Smith herabsahen, ruhten ihre Blicke auf einem Toten.
    »Es scheint, Freunde, daß wir die Expedition unserer Feinde finanzierten, um ihnen den Zugang zum Schatz zu ermöglichen«, sagte Doc mit der ruhigen Gelassenheit, die ihn nie verließ. »Es besteht kaum ein Zweifel, daß Ben O’Gard – nennen wir ihn in Zukunft so statt Captain McCluskey – sich vor fünfzehn Jahren einen Teil des Schatzes aneignete, um von dem Erlös die ›Helldiver‹ zu bauen und auszurüsten. Aber seine Mittel reichten nicht aus. Durch sein Inserat suchte er einen Dummen, der ihm die Durchführung seines Planes ermöglichte. Stellt euch vor, wie er innerlich gelacht haben muß, als wir uns meldeten!« Er machte einen abschließende Handbewegung. »Schwamm drüber! Beschäftigen wir uns wieder mit meinem Bündel.«
    Das Päckchen erwies sich als wahre Wundertüte. Es enthielt neben den konzentrierten Nahrungsmitteln, die für einen Monat reichten, ein winziges komplettes Funkgerät und ein Zelt aus hauchdünnem, wasserdichtem Material. Über einen zusammenklappbaren Aluminiumrahmen gespannt, ergab das Zelt ein Boot, in dem drei bis vier Mann Platz fanden. Vier Schwimmhautpaddel waren so konstruiert, daß sie auf die Gewehrmündungen gesteckt werden konnten.
    Fünfzehn Minuten später war das Funkgerät betriebsfähig. Long Tom schob sich die Kopfhörer über die Ohren, schaltete auch den kleinen Lautsprecher ein und begann an den Knöpfen zu drehen.
    Plötzlich erklang eine Stimme aus dem Lautsprecher.
    Das Erstaunen Docs und seiner Freunde war unvorstellbar. Sie begannen vor Freude auf dem Eis zu tanzen.
    »Freunde, wir müssen die Hölle angepeilt haben!« schrie Ham und schwang seinen Stockdegen.
    Es war Monks Stimme, die aus dem Lautsprecher drang!
     
     

11.
     
    Eine Stunde war vergangen. Am dunstverhangenen Himmel zeigte sich ein dunkler Punkt, von dem lautes Dröhnen ausging. Das Dröhnen näherte sich, der Fleck entpuppte sich als Wasserflugzeug.
    Es handelte sich um eine zweimotorige Maschine, die eine beträchtliche Anzahl von Jahren auf dem

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