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DS005 - Im Zeichen des Werwolfs

DS005 - Im Zeichen des Werwolfs

Titel: DS005 - Im Zeichen des Werwolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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übrigbleibt!«
    Piggy, Monks kleines Ferkel, quietschte plötzlich auf.
    Señor Corto Oveja rollte die funkelnden Augen und schrie: »Ich glaube ebenfalls, daß Señor Savage der Mörder ist!«
    Die schöne Señorita Oveja preßte beide Hände auf den Mund, um ihre aufsteigenden Seufzer zurückzuhalten. Sie schloß sich den Anklagen nicht an.
    Fast zwei Stunden waren seit dem Mord vergangen, seitdem herrschte Todesfurcht im Zug.
    Die reglose Gestalt Wilkies, des Zugbegleiters, lag noch in der roten Lache im Waschraum, und der Mörder erfreute sich weiterhin seiner Freiheit.
    Mit der lautstarken Heftigkeit ihres südländischen Temperaments posaunten Señor Oveja und El Rabanos ihre Überzeugung durch alle Abteile und Gänge, daß Doc Savage der Mörder sei.
    »Dieser Savage veranlagte den Zugbegleiter zu dem Gang, auf dem er ermordet wurde«, wiederholte El Rabanos zum zwölften Mal.
    »Der Auftrag war lächerlich und diente nur als Vorwand, den Mann in die Falle zu locken«, erklärte Señor Oveja. »Der Zugbegleiter sollte alle spanisch sprechenden Passagiere unter die Lupe nehmen.«
    »Ich stelle fest, daß sie recht zahlreich im Zug vertreten sind«, sagte Renny bedeutungsvoll.
    »Sie haben gehört, warum es so ist«, brummte El Rabanos ungehalten. »Die Leute befinden sich auf dem Weg zur Tagung einer spanischen Gesellschaft, die an der Pazifikküste stattfindet.«
    Das stimmte. In einer der in den Salonwagen ausliegenden Zeitungen wurde die Tagung in einer kurzen Notiz erwähnt.
    Doc stand nicht unter Arrest. Der Grund dafür war einfach genug – im ganzen Zug befand sich keine Amtsperson, die zu einer Festnahme berechtigt gewesen wäre. Von Docs Standpunkt gesehen, existierte nur eine unangenehme Tatsache – Señor Oveja hatte ein Telegramm an die Mounted Police abgesandt, in dem er Beamte anforderte, um Doc beim nächsten Halt des Zuges festzunehmen.
    Der Zug hatte seit der Entdeckung des Mordes nicht gehalten. Señor Oveja hatte sich des gleichen Weges wie Wilkie bei der Absendung seines Telegramms bedient, indem er es aus dem fahrenden Zug einem Beamten zugeworfen hatte, der vor seiner kleinen Station stand.
    Renny trat an Docs Seite. »Die Sache steht nicht sehr gut«, sagte er mit gedämpfter Stimme. »Es gibt nicht das kleinste Indiz, das auf den Mörder Wilkies hindeutet.«
    El Rabanos mit dem Mädchengesicht sprang empört auf und rief: »Es sollte diesen beiden Männern nicht gestattet werden, miteinander zu sprechen. Sie können ihre Aussagen aufeinander abstimmen oder gar einen Fluchtplan besprechen!«
    Doc Savage zuckte gelassen mit den Schultern und setzte sich. »Würdest du mir ein Glas Wasser bringen, Renny?«
    »Gern«, erwiderte Renny.
    In einer Ecke des Wagens war ein Wasserbehälter angebracht, der Pappbecher gegen Einwurf einer kleinen Münze ausgab. Renny schenkte diesem Behälter keine Beachtung und ging in den Speisewagen. Wenige Minuten später war er zurück, in der Rechten ein Glas mit klarem, kaltem Wasser.
    Doc trank in durstigen Zügen und spielte mit dem leeren Glas, während er sich der schönen Señorita Oveja zuwandte.
    »Würden Sie mir einen Gefallen erweisen?« fragte er höflich.
    »Worum handelt es sich?« erwiderte das Mädchen kurz.
    »Ich wüßte gern, warum Sie mich als Ihren Feind betrachten.«
    El Rabanos schaltete sich ärgerlich ein. »Was darüber zu sagen ist, werden wir der Mounted Police mitteilen.«
    »Wie gern möchte ich Ihre hübschen Gesichtszüge ein wenig entgleisen lassen«, murmelte Renny voller Verlangen.
    »Hier«, sagte Doc und übergab Renny das leere Glas.
    Renny nahm es. Sein Gesicht nahm einen sonderbaren Ausdruck an. Er drehte sich um und verschwand in Richtung des Speisewagens, als wollte er das Glas zurückbringen.
    Der hagere Johnny und der blasse Long Tom schlenderten, scheinbar ohne bestimmtes Ziel, davon. Ham verließ, seinen Stockdegen schwingend, als nächster die Gruppe. Monk klemmte sich Piggy unter den Arm und folgte dem elegant gekleideten Anwalt.
    El Rabanos blickte den Männern mißtrauisch nach. »Wir sollten sie nicht aus den Augen lassen«, sagte er.
    »Niemand kann den Zug während der Fahrt verlassen«, erklärte jemand mit Bestimmtheit. »Bei sechzig Meilen Stundengeschwindigkeit würde er sich alle Knochen brechen.«
    Doc Savage setzte sich an einen Schreibtisch im Abteil und griff nach einem Telegrammblock. Er adressierte seine Nachricht an die Mounted Police der Hauptstadt, wo der nächste Halt des Zuges vorgesehen

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