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DS005 - Im Zeichen des Werwolfs

DS005 - Im Zeichen des Werwolfs

Titel: DS005 - Im Zeichen des Werwolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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kreischenden Bremsen am Tor. Es handelte sich um eine etwa drei Jahre alte Limousine, dem gepflegten Äußeren nach ein Leihwagen. Im hellen Mondschein konnte Doc sechs dunkelhäutige Männer im Wageninnern erkennen.
    Vier von ihnen hatten zu den Passagieren des Expreßzuges gehört. Die beiden anderen, in schmierige Overalls gekleidet, waren offenbar die Flieger, die dem Telegraphenbüro einen Besuch abgestattet hatten.
    Ein Mann löste sich aus der Gruppe und ging auf das Tor zu, um es zu öffnen.
    Unter seiner äußeren Kleidung trug Doc Savage gewöhnlich eine enganliegende Weste aus weichem Wildleder, die zahlreiche Taschen aufwies. Diese Taschen enthielten kleine Werkzeuge und raffiniert ersonnene Geräte, die es Doc ermöglichten, mit allen Situationen fertigzuwerden. Im Augenblick allerdings ruhte diese Weste in einem von Docs zahlreichen Koffern, die mit dem Expreßzug spazierenfuhren. Schließlich befand sich Doc mit seinen Freunden auf einer Urlaubsfahrt und hatte darum auf das Tragen der Weste verzichtet. Er stand also mit leeren Händen da.
    Es konnte keinen Zweifel geben, daß die sechs Fremden bewaffnet waren. Unter diesen Umständen schien es geraten, in Deckung zu bleiben. Doc war anderer Ansicht und handelte entsprechend.
    Er verließ die Deckung und glitt auf den Wagen zu. Er erwartete kaum, ihn unbemerkt zu erreichen. Es gelang ihm auch nicht.
    »Ver...!« rief einer der Banditen. »Dort! Der Bronzeteufel!«
    Die Männer im Wagen griffen aufgeregt nach ihren Waffen. Der Fahrer schaltete und gab Gas. Der Wagen machte einen Satz, als hätte er einen Tritt ins Heck erhalten.
    Der Mann, der ausgestiegen war, um das Tor zu öffnen, hörte das Aufheulen des Motors. Er drehte sich um und blieb wie erstarrt stehen. Der schwere Wagen riß ihn wie einen Kegel um und überrollte ihn. Der Überfahrene rührte sich nicht mehr.
    Hinter den herabgekurbelten Fenstern blitzte Mündungsfeuer auf. Krachend durchbrach der Wagen das Tor. Kugeln umsirrten Doc, der Haken schlagend den breiten Pfeiler erreichte, in dem das Tor verankert war. Doc kauerte sich dahinter und preßte sich fest an den Stein.
    Der Wagen raste auf das Flugzeug zu. Er fuhr zu schnell, um den Banditen sicheres Zielen zu ermöglichen. Mindestens zwanzig Schuß wurden abgegeben, und nur zwei Kugeln trafen den Pfeiler. Der Mann, den der Wagen umgerissen hatte, begann leise zu stöhnen.
    Neben dem Flugzeug wurde die Limousine abgestoppt. Vier der Männer sprangen heraus und hielten das Tor unter ständigem Feuer. Die beiden anderen bemühten sich, den Flugzeugmotor in Gang zu bringen.
    Doc riskierte es, zu dem Überfahrenen zu laufen. Der Mann mußte seinen Revolver in der Hand gehabt haben, als der Kühler des Wagens ihn traf. Die Waffe lag neben ihm im Staub, Spuren verrieten, daß einer der Reifen über sie weggerollt war.
    Doc nahm die Waffe auf, sah aber sofort, daß sie nicht mehr brauchbar war. Der Zylinder hatte sich aus seiner Lagerung gelöst, der Abzug klemmte. Mit einer Verwünschung ließ Doc den Revolver fallen und eilte in die Deckung des Pfeilers zurück.
    Der Motor des Flugzeugs begann zu stottern und lief dann rund. Die vier dunkelhäutigen Banditen hörten auf zu feuern und kletterten in die Kabine. Die Maschine begann zu rollen, das Heck hob sich. Der Pilot schien seinen glücklichen Tag erwischt zu haben. Ohne das Aufwärmen des Motors abzuwarten, hob er nach kurzer Roll strecke ab, und die Maschine stieg dem fahlbleichen Mond entgegen. Sobald sie die normale Fluglage eingenommen hatte, kurvte sie nach Westen ein.
    Doc wartete, bis er sicher zu sein glaubte, daß das Flugzeug die Richtung nicht ändern würde, dann kehrte er zu dem von der Limousine überrollten Mann zurück. Er lebte noch, und Doc kniete neben ihm nieder.
    Im Schein seiner Stablampe untersuchte er den Stöhnenden gründlich. Das Ergebnis war eindeutig – der Mann hatte nicht mehr lange zu leben. Doc sagte es ihm unumwunden. Der Mann zuckte stöhnend mit den Schultern.
    »
Voy à casa
«, murmelte er heiser. »Ich gehe nach Hause.« Er sprach im Fieber, und es war fraglich, ob er Docs Worte überhaupt vernahm.
    »Wer ist Ihr Boß?« fragte Doc. Als keine Antwort erfolgte, beugte er sich tiefer und wiederholte seine Frage lauter. »Señor Corto Oveja?« setzte er diesmal hinzu.
    »Oveja!« gurgelte der Sterbende. »Oveja – Narr leicht, ihn zu betrügen …«
    »Von wem betrogen?« rief Doc. Seine Frage blieb unbeantwortet. Docs Finger glitten über den Körper

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