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DS006 - Insel der Sklaven

DS006 - Insel der Sklaven

Titel: DS006 - Insel der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Begleiter gefangen hielt, erlosch, und sie konnten sich wieder rühren.
    »Wie Sie erraten haben dürften, ist ein Teil der stählernen Bodenplatten elektrisch geladen, so daß unerwünschte Eindringlinge, wenn ich es will, wie an einer Hochspannungsleitung hängen bleiben«, erklärte der Graf gelassen. »Ich selbst trage Schuhe mit dicken isolierenden Gummisohlen, so daß ich mich unbesorgt bewegen kann.«
    Er ließ eine unheilschwangere Pause eintreten, ehe er fortfuhr: »Angesichts Ihrer aggressiven Haltung habe ich beschlossen, Sie nicht in die Gruben zu schicken, sondern im Palast unter scharfer Bewachung zu halten. Bitte bemühen Sie sich die Treppe hinab, um einem anderen Mitglied Ihrer Gruppe, Professor William Harper Littlejohn, oder Johnny, wie Sie ihn zu nennen belieben, Gesellschaft zu leisten.«
    Nahe dem Fuß der Wendeltreppe befahl der Graf seinen Gefangenen zu halten. Er deutete auf einen langen Einschnitt in der Mauer des Turms, durch den man auf einen Innenhof sehen konnte.
    Der Innenhof war, da er von allen Seiten durch feste Felswände begrenzt wurde, nichts anderes als ein Kerker größeren Ausmaßes. Etwa fünf Meter über dem Boden umzog ein Balkon in ganzer Länge den Innenhof.
    »Ihre neuen Quartiere befinden sich unter dem Balkon«, erklärte der Graf.
    Dicke Eisengitter, deren Stäbe vom Balkon bis auf den Hof hinabreichten, teilten den Umlauf in zahlreiche Zellen.
    Wieder sprach Graf Ramadanow: »Bitte richten Sie Ihr Augenmerk auf das Bündel Lumpen in der Zelle zur Linken!«
    Die drei bemühten sich, das Halbdunkel des Hofes mit den Blicken zu durchdringen. Das Glühen des Vulkans, von geschickt angebrachten Spiegeln aufgefangen und in den Hof gerichtet, half ihnen dabei. Im blutroten Schein der Vulkanglut erkannten sie das Bündel Lumpen hinter den Gittern der Zelle.
    »Johnny!« entfuhr es Ham und Monk entsetzt.
    »Es ist tatsächlich Johnny«, fügte Pat mit tonloser Stimme hinzu.
    Wieder erklang die Stimme des Grafen: »Es wird Sie interessieren, daß die Gitterstäbe elektrisch betätigt werden können. Ich brauche nur auf einen Knopf zu drücken, und sie heben sich, so daß der Gefangene in den Hof treten kann – oder aber ein Bewohner des Hofes kann ihm einen Besuch abstatten.«
    »Welche Bewohner?« fragte Pat schnell. »Ich sehe niemanden.«
    Aber im nächsten Augenblick wußte sie, wovon der Graf gesprochen hatte.
    Ein mächtiger Schatten regte sich auf dem steinernen Boden und bewegte sich, bis der rötliche Schein des Vulkans ihn überflutete.
    Ein gedämpfter Schrei des Entsetzens entfuhr Pat, und sie zuckte zurück. Ham beugte sich vor und ballte die Hände, bis die Knöchel hell aufleuchteten. Monk erstarrte in kauernder Haltung.
    »Zum Teufel!« keuchte er.
    Ham, Monk und Pat besaßen im Grunde das, was man eiserne Nerven nennt. Aber der fürchterliche Bewohner des Hofes schien sie zu lähmen. Sie spürten kaum, wie sie den Atem anhielten.
    »Es kann nicht wahr sein«, murmelte Monk, obwohl er wußte, daß er sich irrte.
    »Es ist wahr«, sagte der Graf.
    Sie starrten hinab, als sähen sie sich plötzlich einer tödlichen Schlange gegenüber. Pat stieß einen erstickten Schrei aus, wandte sich ab und bedeckte das Gesicht mit den Händen. Sie zitterte am ganzen Körper.
    »Ich bin überzeugt, daß Ihr Freund und Anführer, der berühmte Doc Savage, zweifellos außerordentliches Interesse für unseren kleinen Hofbewohner bekunden würde«, erklärte der Graf triumphierend.
     
     

4.
     
    Der Graf konnte nicht ahnen, daß Docs Interesse im Augenblick ganz anderen Dingen galt.
    Ein Mann von wächserner Blässe eilte in dem Wolkenkratzerviertel, das das Hauptquartier des Bronzemannes beherbergte, in eines der riesigen Gebäude.
    Dieser Mann, ›Long Tom‹, allgemein bekannt als Major Thomas J. Roberts und Elektronikexperte, gehörte zu den fünf Freunden und Helfern Docs. Durch seine Hagerkeit wirkte er wie ein lebender Leichnam, aber der Schein trog. In dem scheinbar zerbrechlichen Körper steckten unheimliche Kräfte.
    Docs Hauptquartier nahm den ganzen sechsundachtzigsten Stock des Wolkenkratzers ein. Ein eigens für Docs Gruppe gebauter Schnellaufzug führte auch in eine Tiefgarage, in der Fahrzeuge für jeden Zweck bereit zum Einsatz standen.
    Long Tom machte unwillkürlich einen Satz, als er den Schnellaufzug betrat. Aus den Augenwinkeln nahm er eine huschende Bewegung wahr, und ein Geschöpf, das ihn an eine in die Länge gezogene Maus erinnerte, schlüpfte

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