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DS006 - Insel der Sklaven

DS006 - Insel der Sklaven

Titel: DS006 - Insel der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Docs Prinzipien, nie Leben zu vernichten, wenn ein Angriff auf andere Art abgewehrt werden konnte.
    Das Bellen der Schüsse wurde von Long Toms heiserer Stimme übertönt: »Doc! Doc!«
    Es klang wie ein Hilfeschrei, und Doc zögerte nicht. Er stürmte hinaus in den Nebel und eilte mit mächtigen Sätzen der Stelle entgegen, von der Long Toms Stimme erklungen war.
    Triefende Birkenzweige peitschten sein Gesicht. Er erreichte den schulterhohen Felsblock, hinter dem Long Tom Deckung vor dem Maschinengewehrfeuer gefunden hatte.
    Der Revolver in Docs Hand dröhnte. Gleich die erste Kugel traf die Hand des MG-Schützen und setzte ihn außer Gefecht. Der Mann schrie auf, und seine Waffe verstummte.
    Jetzt nahm ein zweiter Schütze das Feuer auf, aber auch ihn traf eine gut gezielte Kugel aus Docs Revolver.
    Hinter dem im Nebel fast unkenntlich gewordenen Gebäude wurden zwei Motoren angelassen. Kupplungen krachten, mit aufheulenden Motoren jagten zwei Wagen davon.
    »Behalte das saubere Pärchen im Auge«, rief Doc Long Tom zu, während er ins Haus zurückeilte.
    Er fand, was er befürchtet hatte. Alle zehn Gegner hatten das Weite gesucht, das Haus war leer. Die Bewußtlosen waren von ihren Kumpanen mitgenommen worden.
    Auf einem Tisch lag eine hastig gekritzelte Mitteilung mit dem Wortlaut: »Die nächste Begegnung wird anders verlaufen. Dann werden wir nicht nur die Fäuste einsetzen.«
    Der Zettel trug die Unterschrift ›Boris Ramadanow‹.
    Long Tom erschien mit seinen beiden Gefangenen im Haus.
    »Bleib hier und achte auf die Gefangenen«, wies der Bronzemann ihn an. »Fahr deinen Wagen dicht ans Haus, damit wir über Kurzwelle in Verbindung bleiben können, während ich die Geflüchteten verfolge.«
    Aber Doc kam nicht dazu, die Verfolgung aufzunehmen. Er hatte kaum sein Gerät im Wagen eingeschaltet, als die aufgeregte Stimme des fünften Mitgliedes der Gruppe, die Stimme Oberst John Renwicks, an sein Ohr schlug.
    ›Renny‹ sprach unzweifelhaft vom Hauptquartier im Wolkenkratzer.
    Seine Stimme dröhnte: »Fahr schnell ins Hauptquartier zurück, Doc! Hier ist der Teufel los!«
     
     

5.
     
    Während der Bronzemann den schnellen Wagen über die Straße steuerte, schaltete er das Funksprechgerät ein und fragte: »Was ist geschehen? Bitte genaue Angaben.«
    Rennys Stimme antwortete aus dem Lautsprecher: »Der verwünschte Hundertfüßer, der verschwunden war, nachdem er den Fahrstuhlführer gebissen hatte, ist wieder aufgetaucht.«
    »Konntest du ihn erledigen?«
    »Ja, aber leider zu spät. Er biß wieder jemanden, und diesmal starb das Opfer.«
    »Steht das einwandfrei fest? Ich meine, daß der Tod die Folge des Bisses war? Wenn man von alten oder kranken Menschen absieht …«
    »Von Alter oder Krankheit kann keine Rede sein, Doc. Es handelt sich um einen dreißigjährigen zwei Zentner schweren Polizisten. Er machte nach dem Biß noch sechs Atemzüge, dann starb er in meinen Armen.«
    »Also zu schnell, als daß ihm eine Spritze noch hätte helfen können. Gib acht auf dich, Renny.«
    Docs Stimme klang gelassen, aber Renny begriff, daß die Warnung um so ernster gemeint war.
    »Gibt es sonst noch etwas?« fragte Doc.
    »Nichts – ausgenommen, daß hier jemand auf dich wartet.«
    »Wer, Renny?«
    »Jemand mit einem russisch klingenden Namen – Boris Ramadanow.«
    »Seit wann ist er dort?«
    »Solange wie ich – seit etwa zehn Minuten.«
    »Beschreibe ihn!«
    »Ein kleiner, altmodisch wirkender Mann im schwarzen Cut und mit wallendem Rauschebart. Er spricht mit starkem Akzent. Warum die Aufregung, Doc?«
    »Weil mich vor wenigen Minuten ein Mann, der sich Boris Ramadanow nannte, ins Jenseits zu befördern versuchte. Wir haben allen Grund anzunehmen, daß das Schicksal unserer Gruppe von den Maßnahmen abhängt, die wir in den nächsten Stunden ergreifen. Halte die Augen auf, Renny!«
    Der Mann, der sich bei Docs Eintritt aus einem tiefen Sessel erhob, hatte riesige Fäuste, mit denen er zuweilen, wenn sich die Notwendigkeit ergab, eichene Türfüllungen einschlug. Er hieß ›Renny‹, Oberst John Renwick, einer der begabtesten und einfallsreichsten Ingenieure, die je in aller Welt Brücken und Staudämme gebaut hatten.
    Renny deutete auf einen kleinen Mann, der von seinem Stuhl aufsprang, als er des Bronzeriesen ansichtig wurde.
    »Dies ist Boris Ramadanow«, verkündete Renny, während der kleine Mann sich mehrfach verbeugte.
    »Ich bin erschüttert«, erklärte Boris Ramadanow in fließendem Englisch, dem

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