Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS006 - Insel der Sklaven

DS006 - Insel der Sklaven

Titel: DS006 - Insel der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
einen in eine Decke gehüllten länglichen Gegenstand.
    »Zur West Street«, befahl er.
    Die West Street verläuft parallel mit dem Hudson, und unzählige Docks geben ihr das charakteristische Gepräge. Als Ramadanow das Taxi verließ, ging er einen Block in Fahrtrichtung weiter, bis er an eine große überdachte Pier gelangte.
    Das große Ziegelgebäude war alt und von Rauch geschwärzt. Es unterschied sich in nichts von anderen tausend Piers in New York, die dem Schiffsverkehr in alle Welt dienten.
    Ein Schild über der verrosteten Metalltür trug die Aufschrift:
     
    HIDALGO HANDELSGESELLSCHAFT
     
    Ramadanow wußte sehr wohl, daß diese Pier keineswegs so harmlos war, wie sie aussah. Im Grunde genommen war sie gar keine Pier, sondern eher ein kleiner Flugplatz für Land- und Wasserflugzeuge. Er gehörte zu Docs Operationsbasen ebenso wie die Kellergarage mit den zahlreichen Wagentypen im Hauptquartier der fünf Freunde.
    Ramadanow unternahm keinen Versuch, in den mächtigen Hangar einzudringen. Er hatte den Schauplatz vorher genau erkundet und wußte, daß es unmöglich war, die elektronischen Schleusen und Magnetfelder unbemerkt zu passieren.
    Sein Schachzug war wesentlich einfacher und, wie ihm dünkte, erfolgversprechender. Zu beiden Seiten des Tores wuchs übermannshohes, verwildertes Gestrüpp, in dessen Schatten sich Ramadanow auf die Lauer legte. Er wickelte den länglichen Gegenstand, der sich als metallisch blau glänzende Maschinenpistole entpuppte, aus der Decke und zog sich mit der Waffe in die Mitte des Buschwerks zurück, wobei er darauf achtete, daß er auf Zufahrt und Tor freien Blick behielt.
    Als Ramadanow, zu diesem Zeitpunkt noch waffenlos, das Taxi für Minuten verlassen hatte, um im Torweg der zehnten Avenue zu verschwinden, geschah es nur, um einem von Jans Bergmans Ganoven einen Kurzbesuch abzustatten und sich mit einer Waffe zu versorgen. Ramadanow ahnte, daß Doc Savage seinen Privatflugplatz auf dem schnellsten Weg aufsuchen würde, um den Flug nach den Galapagos anzutreten.
    Ein hämisches Grinsen verzerrte Ramadanows Gesicht. Aus diesem Flug würde nichts werden. Eine gehörige Ladung Blei würde den Bronzemann davon abhalten, seinen Hangar überhaupt zu betreten.
    Ramadanow wartete gespannt. Zwanzig Minuten vergingen, dann kurvte eine Limousine in die Straße ein und verlangsamte ihre Geschwindigkeit vor dem Tor der Hidalgo-Handelsgesellschaft.
    Ramadanows Puls begann zu jagen, um dann jäh zu stocken. Ramadanow hatte erwartet, daß Doc Savage aussteigen würde, um das Tor zu öffnen. Aber der Wagen hielt direkt auf das Tor zu, und statt einer Kollision öffnete es sich, wie von Geisterhand bewegt, und die Limousine verschwand in der Dunkelheit dahinter.
    Doc hatte nicht umsonst einen weltberühmten Elektronikexperten unter seinen Freunden. Long Tom, um keinen anderen handelte es sich, hatte diese kleine Vorrichtung angebracht, die sich automatisch auf einen von der Limousine ausgehenden Impuls betätigte.
    Ramadanows Gesicht färbte sich dunkel vor Wut, als er begriff, daß er seine letzte Chance verpaßt hatte, Doc am Flug nach den Galapagos zu hindern. Es juckte ihm in den Fingern, das Magazin leer zu feuern und einen Kugelhagel gegen das verwünschte eiserne Tor zu senden.
    Sekunden später war er froh, nicht die Beherrschung verloren zu haben. Zu seiner Verblüffung öffnete sich das Tor wieder. Ramadanow hörte Schritte auf rauhem Zement. Dann wurde eine große, bronzefarbene Gestalt im Tor sichtbar.
    Ramadanow riß die Maschinenpistole hoch und jagte einen langanhaltenden Feuerstoß in die Stille des frühen Abends. In dieser Sekunde handelte er eiskalt. Eingedenk der Möglichkeit, daß Doc Savage eine kugelsichere Weste tragen mochte, zielte er ausschließlich auf das Gesicht und die Beine der bronzenen Gestalt. Einige Kugeln trommelten hohl gegen das eiserne Tor, aber die meisten Geschosse trafen das Gesicht der hochgewachsenen Gestalt.
    Ramadanow feuerte, bis er das Magazin leergeschossen hatte. Dann ließ er die Waffe befriedigt sinken und zog sein Taschentuch, um sich den Schweiß von der Stirn zu tupfen.
    Aber das war auch seine einzige Bewegung, denn ein erdrückendes Gewicht, das aus den Wolken zu fallen schien, landete auf seinen Schultern und schmetterte ihn zu Boden. Ramadanow fühlte, wie sein Finger zwischen Abzug und Sicherungsbügel brach und wie ein brennender Schmerz seinen Arm bis in die Schulter durchzuckte.
    Doch dieser Schmerz war das kleinere Übel. Er

Weitere Kostenlose Bücher