DS006 - Insel der Sklaven
wurde emporgehoben und mit unheimlicher Kraft zu Boden geschmettert, daß ihm Hören und Sehen verging. Er zweifelte keine Sekunde, wem er seine Schmerzen verdankte – Doc Savage!
Doc war aus einer hochgelegenen Tür des Hangargebäudes direkt auf Ramadanow herabgesprungen.
Jetzt schleppte er den halb Bewußtlosen durch das Tor und sagte zu Long Tom: »Zieh Robbie herein und schließ das Tor!«
Long Tom grinste.
»Robbie wird eine neue Kriegsbemalung brauchen, denn sein Gesicht ist ziemlich ramponiert. Dieser Lump hier hat nicht schlecht gezielt.«
»Genau«, fügte Renny hinzu. »Und neue Zähne braucht Robbie auch.«
Ramadanow rieb sich die Augen. Zwischen Wut und Verblüffung schwankend, beobachtete er, wie Long Tom und Renny die große Bronzegestalt, die im Tor erschienen war, um den Kugelhagel aus Ramadanows MP geduldig zu schlucken, von den beiden Männern hereingezogen wurde. Dann schloß sich das Tor.
»Eine Wachsfigur!« stieß er heiser hervor.
»Sicher«, bestätigte Long Tom. »Die mechanische Zweitausgabe Docs. Robbie, der Roboter.«
»Der Kugeln schluckt wie kleine Mädchen Bonbons«, fügte Renny hinzu.
»Heute ist sein Gesicht zum vierten Male zerschossen worden«, sagte Long Tom. »Beim nächstenmal erhält er eine Medaille.«
Ramadanow murmelte ellenlange Flüche.
»Können Sie es nicht fassen, Zickenbart?« fragte Long Tom.
Ramadanow ballte die Hände.
»Doc arbeitet gern mit denen zusammen, die ihm nach dem Leben trachten«, erklärte Renny. »Er hat die Büsche draußen vor dem Tor eigens für seine ›Freunde‹ angelegt. Sie konnten ihm nicht hoch und dicht genug sein, damit sich ein Mann mit einer Kanone dort leicht verstecken kann.«
Long Tom setzte den einseitigen Dialog fort: »Und am Boden zwischen den, Büschen befinden sich süße kleine Elektronikfallen, damit jeder Gast sich auch anmeldet, wie es sich gehört.«
Doc hatte sich bereits in den Hintergrund der großen Halle begeben.
»Schluß mit dem Geschwätz!« rief er. »Kommt endlich her!«
Renny und Long Tom beeilten sich, Docs Aufforderung zu folgen, und zogen ihren Gefangenen mit sich.
Der Bronzemann schwang sich bereits in das Cockpit seines stromlinienförmigen dreistrahligen Düsenjet der als Land- und Seeflugzeug gebaut war. Renny und Long Tom schoben ihren Gefangenen in die Kabine und schlossen die Tür.
Die drei starken Düsenaggregate trugen die Maschine in ruhigem Flug der Kanalzone entgegen. In Colon, wo sie landete, um aufzutanken, erlebten sie eine Überraschung. Ein dunkelhäutiger Mann in weißem Leinendreß löste sich aus dem Zugang zum Tower und eilte ihnen über die wie von leuchtenden Perlen eingefaßte Landepiste entgegen. In der Hand schwenkte er ein Papier.
»Für Doc Savage!« rief er. »Ein Telegramm für Doc Savage!«
Der Dunkelhäutige lehnte sich gegen den Rumpf und blickte bewundernd zu dem bronzenen Riesen auf, als dieser das Telegramm öffnete. Es hatte folgenden Wortlaut:
HABE ENTDECKT DAS BORIS RAMADANOW MIT SEINEM BRUDER GRAF RAMADANOW ZUSAMMENARBEITET STOP LETZTER FUNKSPRUCH ALSO ÜBERHOLT STOP SIND AM LEBEN FRAGT SICH NUR WIE LANGE NOCH STOP WÄRE NETT WENN DU ETWAS UNTERNÄHMST
MONK
Doc übergab das Telegramm seinen beiden Freunden, die die Köpfe zusammensteckten und den Text lasen. »Immerhin – sie leben noch«, sagte Long Tom ernst. »Ja, und wir werden in kurzer Zeit dort sein«, meinte Renny.
»Bewache die Maschine«, befahl Doc Renny. »Laß niemanden in die Nähe kommen und gib acht, daß Ramadanow dir nicht durch die Lappen geht.«
Begleitet von Long Tom, dem Elektronikexperten, begab sich Doc zur Funkstelle, um sich zu erkundigen, was es mit dem Leitstrahl auf sich hatte.
»Ein Schiff, auf dem sich einer meiner Freunde befand und das, wie vereinbart, Ihrem Leitstrahl folgte, wurde vor kurzem vom Kurs abgebracht und erlitt Schiffbruch«, erklärte der Bronzemann dem Leiter der Funkstelle.
»Dann muß es an der empfangenden Station gelegen haben«, erwiderte der Mann.
»Unmöglich«, sagte Long Tom nachdrücklich. Er hatte das Gerät eigenhändig auf dem Schiff installiert und wußte, daß ihm kein Fehler unterlaufen war.
Der Funkstellenleiter zuckte mit den Schultern.
»Sehen Sie sich bei mir um«, sagte er mit einladender Geste.»Überprüfen Sie, was Sie wollen. Sie werden keinen Fehler entdecken.«
Doc und Long Tom nahmen eine gründliche Untersuchung vor und kehrten zum Flugzeug zurück.
»Nun, was habt ihr festgestellt?« fragte Renny
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