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DS007 - Die Glocke des Grauens

DS007 - Die Glocke des Grauens

Titel: DS007 - Die Glocke des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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sich ein schwerer, harter Gegenstand darin.
    Er schloß das Tor auf. Doc betrachtete ihn scheinbar gleichmütig, dann packte er blitzschnell zu und fetzte die Jackentasche herunter. Ein stupfsnasiger Revolver erschien. Doc wand dem Mann den Revolver aus der Hand. Der Mann versuchte, sich loszureißen und zu fliehen. Mit einem kleinen, nebensächlichen Schubs schleuderte Doc ihn gegen die Fachwerkmauer, stieß die Tür auf, schob den Mann in das Wachzimmer und trat hinter ihm ein.
    In einer Ecke, wo er vom Fenster aus nicht zu sehen war, hockte ein Mann in einem öligen Overall auf dem Boden. An einer Kette um seinen Hals hing eine Uhr, die bewies, daß er der echte Wächter war. Er hatte eine Beule am Kopf, war bewußtlos und würde es vermutlich auch noch eine Weile bleiben.
    »Das ist mein Kollege«, sagte Docs käsiger Gefangener. »Jemand hat ihm was auf den Schädel …«
    »Hatten Sie Ihre Green-Bell-Kutte an, als Sie den Wächter niedergeschlagen haben?« erkundigte sich Doc scheinbar leutselig.
    Der Wächter ereiferte sich. »Erlauben Sie mal, was soll denn das …«
    Doc pflückte dem Mann einen langen schwarzen Faden von der Schulter.
    »Dieser Faden stammt nicht von Ihrem Anzug«, sagte er milde. »Das ist nämlich Seide.«
    »Der Faden ist von meiner Krawatte«, sagte der Mann störrisch.
    »Ihre Krawatte ist aber unvorteilhafterweise gelb«, erinnerte ihn Doc.
    Der Mann wich zurück und versuchte abermals zu fliehen. Doc streckte die Hand nach ihm aus, gleichzeitig bemerkte er am Fabrikgebäude, daß er durch das vergitterte Fenster sehen konnte, eine jähe Veränderung, die ihn bewog, sich blitzschnell zu ducken.
    Die Front des Fabrikgebäudes bestand hauptsächlich aus Glas und hatte hohe, schmale Fenster. Zwei der Fenster waren offen, und während Doc nach dem Wächter langte, ging ein drittes Fenster auf.
    Einen Sekundenbruchteil später wurden die Mündungen von Maschinengewehrläufen hindurchgeschoben. Dann hämmerten die Gewehre Stakkato, die Projektile durchbohrten die dünnen Wände des Wächterhäuschens und zerschlugen die mürben Balken.
    Der falsche Wachmann wurde vom Kugelhagel umgemäht. Doc packte den echten Wächter bei den Füßen und zerrte ihn aus der Feuerlinie. Der Boden bestand aus Beton, ebenso ein niedriger Sockel, der rings um die Wände lief. Der Beton hielt die Kugeln ab.
    Plötzlich verstummte das Getöse. Doc hörte, daß jemand die Fabrik verließ. Er spähte aus dem Fenster. Zwei Männer hasteten über den geschorenen Rasen zu der Wächterhütte. Beide waren bewaffnet, und beide trugen die schwarzen Kutten der Green Bells.
    Doc griff nach dem Revolver, den er dem falschen Wächter abgenommen hatte. Er selbst trug nur selten eine Waffe bei sich, er war der Meinung, daß ein Mann, der ständig bewaffnet war, sich daran gewöhnte und von der Waffe so abhängig wurde, daß er ohne sie hilflos war.
    Er feuerte zweimal schnell hintereinander, so daß die beiden Schüsse beinahe wie ein einziger klangen. Die zwei Angreifer stolperten und schlugen lang hin. Doc hatte sie in die Beine geschossen.
    Die Männer in der Fabrik überschütteten das Wächterhaus wieder mit einem Kugelhagel. Sie hielten jetzt auf den Betonsockel. Doc warf sich flach zu Boden. Es wäre Selbstmord gewesen, das Feuer zu erwidern.
    Dann verstummte das Stakkato wieder. Doc spähte vorsichtig durchs Fenster. Die Verwundeten waren zurückgekrochen, Doc hörte, wie einer von ihnen vor Schmerz stöhnte.
    Im Gehölz heulten Motoren auf, zwei Wagen jagten heraus zu einer Nebenstraße und verschwanden in einer Staubwolke. Doc kehrte zur Fabrik zurück. Er wußte, wie Baumwollspinnereien gebaut waren, und fand sich mühelos zurecht.
    Im Umkleideraum der Arbeiter und Angestellten standen einige Reihen grüner, schmächtiger Metallspinde, an jedem steckte in einem kleinen Rahmen eine Karte mit einem Namen. Einer der Spinde lag umgekippt auf dem Boden, Doc drehte ihn um, damit er den Namen entziffern konnte. Auf einem Kärtchen stand JIM CASH.
    Unter dem Spind schien etwas versteckt gewesen zu sein, sonst hätten die Green Bells sich kaum angestrengt, ihn umzuwerfen. Was immer es gewesen sein mochte – jedenfalls war es nicht mehr da.
    Dann sagte eine scharfe Stimme hinter Doc: »Nehmen Sie gefälligst die Hände hoch!«
     
     

12.
     
    Die Reihe, in der Jim Cashs Spind gestanden hatte, zerteilte den Raum in zwei Hälften. Doc sprang durch die Lücke, die Jim Cashs Spind gelassen hatte, und blickte sich um. Der Mann,

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