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DS008 - Die unsichtbare Legion

DS008 - Die unsichtbare Legion

Titel: DS008 - Die unsichtbare Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Männer ließen sich im Fahrstuhl drinnen mit keiner Miene anmerken, wie brennend sie der Artikel interessierte. Erst als sie auf den breiten, mit luxuriösen Teppichen ausgelegten Gang hinausgetreten waren und der Fahrstuhl hinter ihnen wieder herabgeglitten war, lachte einer der Männer trocken auf.
    »Ein Gespenst muß mit den Klunkern abgehauen sein«, sagte er.
    »Den Anschein hat es allerdings«, bemerkte Tele lässig. »Was dürften die Diamanten wohl wert sein?«
    »Rund zwei Millionen«, entgegnete ein anderer. »Ein Hehler hat bereits eine glatte Million geboten, und das nur als Auftakt.«
    »Gentlemen«, sagte Tele ganz ruhig, »ihr seid euch doch hoffentlich darüber im klaren, daß diese Juwelensache nur ein Test dafür war, wie nützlich sich unsere kleine Entdeckung erweisen kann, wenn ihre Auswertung in die richtigen Bahnen gelenkt wird.«
    »Richtige Bahnen ist gut«, sagte einer der Männer kichernd.
    Tele überging die Bemerkung und stellte statt dessen mit großer Genugtuung fest: »Gentlemen, von jetzt an liegt uns die Welt zu Füßen.«
    »Es wird aber noch allerhand Mühe kosten, ihr das beizubringen«, wandte ein anderer ein.
    Mit seinem dicken Zeigefinger tippte Tele auf den Zeitungsartikel. »Dies hier ist nur der erste Schritt«, sagte er. »Wenn wir erst mal mit Easeman und Old Bonepicker abgerechnet haben, finanziell, meine ich, steht uns das Geld für große Operationen zur Verfügung.«
    Sie gelangten zu einer Tür, drückten den Summer, die elegante Holztäfelung schwang zurück, und forsch traten sie durch einen dämmrigen Flur in das luxuriöse Wohnzimmer. Sie blinzelten, als ihnen dort blendend weißes Licht entgegenschlug.
    »Gentlemen, haben Sie schon jemals die verheerende Wirkung einer automatischen Schrotflinte auf nächste Entfernung erlebt?« fragte eine weibliche Stimme grimmig entschlossen.
    Offenbar verfügten Tele und seine distinguiert gekleideten Begleiter über eiserne Nerven, denn sie blickten ganz ruhig in die Schrotflintenmündung, und bis auf einen, dem die zwischen den Lippen hängende Zigarette herabfiel, zeigten sie keinerlei Reaktionen.
    Die junge Frau hielt die Flinte mit der gekonnten Nonchalance einer Sportschützin, die jeden Augenblick erwartete, eine Tontaube durch die Luft fliegen zu sehen.
    »Los, ziehen Sie sich selber die Hüte über die Augen, bis Sie nichts mehr sehen können«, befahl sie mit ihrer kultivierten, aber dennoch fest entschlossen wirkenden Stimme.
    Tele und seine Männer gehorchten. Dann forderte das Mädchen sie auf, die Hände hochzustrecken. Sie ging von einem zum anderen und zog ihnen geschickt die Waffen aus den Taschen und Schulterhalftern. Sie verfuhr dabei mit einer Gelassenheit, als ob sie ihr Leben lang nichts anderes getan hätte.
    »Meine liebe Miß Easeman«, sagte Tele, »Sie begehen da einen großen Fehler. Wir sind Detektive …«
    »… die von meinem Vater als Leibwächter engagiert wurden, bevor er spurlos verschwand«, vollendete das Mädchen für ihn den Satz. »Das erklärten Sie mir bereits bei Ihrem vorigen Besuch. Und bei der Gelegenheit versuchten Sie dreist, aus mir herauszuholen, was ich über das Verschwinden meines Vaters wußte. Ich vermute, zu eben diesem Zweck sind Sie auch diesmal erschienen.«
    »Aber meine verehrte Miß Easeman …«, setzte Tele an.
    »Sie Ratte!« herrschte ihn das Mädchen an. »Ich weiß in zwischen, wer Sie sind.«
    Wie eine Hammelherde scheuchte sie die Gangsterschar in die nebenan liegende Bibliothek und riß die Schublade eines massiven Schreibtisches auf. Sie entnahm ihr zwei Dinge – ein Cocktailglas und eine Spiegelreflexkamera mit einem riesigen Objektiv.
    »Bei Ihrem vorigen Besuch habe ich mich absichtlich dumm gestellt«, sagte sie. »Aber nur, damit ich mit dieser Kamera Fotos von Ihnen schießen konnte. Sie hat eine 1:1,4-Optik und arbeitet auch bei gewöhnlichem Lampenlicht. Auf diesem Cocktailglas hier ließen Sie mir außerdem Ihre Fingerabdrücke zurück. Mit den Fotos und den Fingerabdrücken ging ich zur Polizei, und die hat in ihrer Verbrecherkartei nachgesehen.«
    Als Tele diese Eröffnung hörte, seufzte er tief. »Ich glaube, ich werde langsam alt und fange an, Fehler zu begehen«, sagte er.
    »Jedenfalls wurden Sie Ihrem kriminellen Ruf in keiner Weise gerecht«, erklärte ihm das Mädchen. »Die Durchsicht der Verbrecherkartei ergab nämlich, daß man Sie ›Telegraph‹ Edmunds, kurz Tele nennt, und daß Sie wahrscheinlich einer der raffiniertesten

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