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DS008 - Die unsichtbare Legion

DS008 - Die unsichtbare Legion

Titel: DS008 - Die unsichtbare Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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einen dieser Kopfhörer übergestülpt, Monk und Ham je einen der anderen. Fasziniert hatten sie alles verfolgt, was sich in Easemans Bibliothek abspielte. Dem höchstempfindlichen Mikrofon war keine Silbe, nicht das leiseste Geräusch entgangen.
    Gerade hörten sie Tele schreien: »Paßt auf – paßt jetzt um Gottes willen auf!«
    Monk, der gorillahafte Chemiker, hob die eine Ohrmuschel ab, um sich mit seinen Gefährten verständigen zu können.
    »Ich will auf der Stelle einen gebratenen Storch schlucken, wenn ich verstehe, was da vorgeht!«
    In der Tat waren es höchst merkwürdige Geräusche, die da über die elektronische Abhörvorrichtung ertönten. Das dumpfe Poltern von umstürzenden Stühlen und anderen Möbeln, ächzendes Stöhnen, trampelnde Schritte auf hartem Parkettboden, dazwischen immer wieder das Klirren zerbrechenden Glases oder Porzellans. Ein Mann schrie gellend auf, grenzenloses Entsetzen und Todesangst klangen aus seiner Stimme.
    »Da scheint es ja munter zuzugehen«, bemerkte Monk.
    »Halt den Mund, oder ich tret’ dir die Rippen ein«, zischte Ham, der sich keines der Geräusche entgehen lassen wollte.
    Doc Savage sagte nichts. Es war typisch für den Bronzemann, daß er längere Pausen einlegte, wenn es nichts Wesentliches zu sagen gab.
    Drunten in dem Easeman-Apartment jammerte ein Mann: »Wir werden mit dem Ding nicht fertig. Es bringt uns alle noch um.«
    »Verdammt, nenn’ es nicht immer ›das Ding‹!« fuhr Tele Edmunds ihn an. »Du weißt doch genau, was es ist.«
    Weiteres Krachen. Ein Schuß fiel. Splittern von Holz verriet, daß jemand mit einem Stuhl zugeschlagen haben mußte.
    »Wir können uns nicht länger halten!« schrie Tele Edmunds auf einmal. »Los, räumt das Apartment!«
    Ein Mann fluchte laut: »Was tun wir mit dem Mädchen und mit diesem Russel-Wray-Bürschchen?«
    »Die lassen wir hier«, rief Tele zurück. »Erst müssen wir die Sache mit dem großen Boß bereden. Los, ‘raus hier, sofort!«
    Geräusche verrieten, daß sich die Männer zur Tür vorkämpften.
    Doc Savage nahm die Kopfhörer ab. »Wir gehen nach unten«, entschied er ohne eine Spur von Erregung in seiner volltönenden, tiefen Stimme.
    Monk und Ham liefen sofort zu der Luke hinüber, durch die sie aufs Dach gelangt waren. Habeas Corpus, das Maskottschwein, wurde von seinem Herrn mit sicherem Griff an den übergroßen Ohren gepackt, es war daran gewohnt, auf diese Art transportiert zu werden.
    Bevor Doc Savage ihnen nacheilte, verband er den Transistor-Abhörverstärker mit einem zweiten elektronischen Gerät und ließ beides auf dem Dach zurück.
    Da P. Treve Easemans Apartment nur drei Stockwerke unter dem Dach lag, liefen sie die Treppen hinunter, statt lange auf den Fahrstuhl zu warten, Monk mit seinen kurzen Beinen rutschte wie ein Wiesel voraus.
    Auf dem Easeman-Flur stand die Tür sperrangelweit offen. Vom Fahrstuhlschacht ertönte ein leises zischendes Geräusch herüber. Sonst war alles ruhig.
    Doc Savage trat als erster durch die Tür. In dem kleinen, aber luxuriösen Flur war der Teppich verschoben. Er ging in die Bibliothek weiter. Sie war ein Trümmerfeld von zerbrochenen und umgestürzten Möbeln.
    »Miß Easeman?« rief er.
    Keine Antwort. Dann erklang von der Küche her ein ohrenbetäubendes Splittern und Krachen. Doc Savage lief sofort dorthin und sah inmitten eines Scherbenhaufens Ada Easeman und Rüssel Wray stehen. Offenbar hatten sie versucht, einen Geschirrschrank vor die Tür zu rücken, um sich zu verbarrikadieren, und dabei war ein Teil des Geschirrs herausgefallen und auf den Küchenfliesen zerschellt.
    Dem Mädchen merkte man die vorangegangene Aufregung kaum an. Es war ein wenig zerzaust, wie nach einem Tanz beim ersten Ball, mehr nicht. Sein smaragdgrünes Kleid saß tadellos.
    An Russel Wrays Kopf hingegen sickerte unter den schwarzen Locken an zwei Stellen Blut hervor, und neben dem grauen Schnurrbart war seine Oberlippe von einem Faustschlag aufgeplatzt.
    »Wer hat Sie angegriffen?« fragte Doc Savage.
    Wray gab keine Antwort. Beide starrten ihn an.
    »Los, sagen Sie schon – wer oder was hat Sie attackiert?« Etwas Zwingendes, das unwillkürlich Gehorsam forderte, war in Doc Savages sonorer Stimme.
    Wray spie ein wenig Blut aus, das ihm in den Mund gelaufen war. »Ich glaube, die waren verrückt«, sagte er.
    »Wie meinen Sie das?« fragte Doc Savage.
    »Es war überhaupt niemand zu sehen.« Wegen der Verletzung an der Oberlippe sprach Wray etwas undeutlich. »Die

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