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DS008 - Die unsichtbare Legion

DS008 - Die unsichtbare Legion

Titel: DS008 - Die unsichtbare Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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schloß sich wie eine Eisenklammer um den Lauf der Waffe. Wray wurde herumgewirbelt und mußte sie loslassen.
    »Gut, sehr gut.« Marikan versuchte sich trotz seiner Fesseln aufzurichten. »Sie arbeiten zusammen, die zwei.«
    »Er ist verrückt«, erklärte Wray. »Völlig übergeschnappt.«
    »Vor halber Stunde sie packen mich, legen Handschellen an, stopfen Tuchfetzen mir in Mund!« schrie Marikan. Offenbar hatte er vor lauter Aufregung fast sein Englisch vergessen.
    Das Mädchen richtete die kurzläufige Waffe auf ihn. »Hören Sie sofort mit den Lügen auf!« fuhr sie ihn an.
    Zu spät bemerkte sie, daß Doc Savage neben sie getreten war. Ein schneller Griff, und sie war ihren Revolver los. Verblüfft starrte sie auf ihre leeren Hände.
    Der Bronzemann prüfte erst die Waffe des Mädchens, dann die Rüssel Wrays, ließ die Trommeln rotieren und blickte in die Läufe. Beide Waffen waren voll geladen, die Läufe sauber und geölt.
    »Das beweist doch wohl, daß wir den Mann da drinnen nicht erschossen haben«, sagte das Mädchen ärgerlich.
    Marikan rasselte mit seinen Handschellen. »Nichts beweist es! Sie hatte noch ‘ne Waffe – in großer grüner Handtasche. Ich hab es ganz genau gesehen.«
    Das Mädchen erblaßte. »Nichts als Lügen«, sagte sie.
    »Ich sah, wie sie was im Garten versteckte!« schrie Marikan triumphierend. »Warten Sie, ich führe Sie hin.«
    Doc Savage musterte das Mädchen. »Hatten Sie eine solche Handtasche?«
    »Sie würden mir ja doch nicht glauben«, entgegnete sie zornig.
    »Warten Sie, ich führe Sie hin«, schrie Marikan noch einmal.
    Er ging ihnen voran, wegen seiner Fußfesseln mit ganz kleinen Schritten. An einer nicht weit entfernten Stelle des Innenhofgartens blickte er sich um. »Hier irgendwo war es«, beteuerte er.
    Doc Savage begann zu suchen. Die schwarze Erde in den Blumenkastenbeeten schien nirgendwo aufgewühlt worden zu sein. Dann hob er das herabgefallene Blatt einer Tropenpflanze an, fuhr mit der Hand darunter und zog eine große grüne Handtasche hervor.
    Die Handtasche paßte in der Farbe genau zu dem grünen Abendkleid des Mädchens. In ihrem Innern steckte eine stahlblaue Pistole großen Kalibers. Doc Savage ließ das Magazin herausschnappen, und die Zahl der verschossenen Patronen stimmte mit der Zahl der Schüsse überein, die im Haus abgefeuert worden waren.
    »Ist das Ihre Tasche?« fragte Doc Savage.
    Zornig blitzten ihre Augen. »Allerdings.«
    Der Bronzemann zwängte sich eine Uhrmacherlupe in das eine Auge und untersuchte die Waffe nach Fingerabdrücken. Er fand nur ein paar Schmierflecken, die verrieten, daß die Pistole abgewischt worden war.
    Aber dann wurden ihm Handtasche und Pistole plötzlich aus der Hand gewunden. Es geschah höchst selten, daß sich der Bronzemann derart überrumpeln ließ, aber er hatte es ja auch mit unsichtbaren Gegnern zu tun.
    »Seht!« kreischte Marikan. »Die Pistole! Sie schwebt in der Luft!« Vor Erregung schnappte seine Stimme über.
    Es war, als ob der Schrei Doc Savage aus seiner Erstarrung riß. Er streckte beide Arme vor, wollte zugreifen. Aber dann tanzten vor seinen Augen plötzlich tausend Sterne. Er hatte einen mächtigen Fausthieb ins Gesicht erhalten.
    »Los, lauft!«
    Es war eine Stimme, die aus dem Nichts zu kommen schien. Aber Doc Savage erkannte sie dennoch wieder – sie klang etwas heiser, alt und quengelnd. Das Tonbandgerät auf dem Dach des Apartmentwolkenkratzers am Central Park West hatte sie aufgezeichnet. Es war die des alten Bonefelt.
    Es war unmöglich festzustellen, aus welcher Richtung die Stimme kam. Obwohl Doc Savage von dem Faustschlag noch halb blind war, versuchte er dennoch, nach dem Sprecher zu greifen. Es wunderte ihn nicht weiter, daß er ins Leere griff.
    Das Mädchen und Wray wirbelten herum und begannen zu laufen.
    Doc Savage wollte ihnen nachsetzen, aber irgend etwas, das er nicht sehen konnte, geriet ihm zwischen die Beine, und er schlug der Länge nach hin. Benommen rollte er sich auf die Seite.
    Marikan sprang auf und ab, daß seine Handschellen klirrten. »Verrückt muß ich sein!« schrie er. »Irgendwas, das man nicht sehen kann, ist hier!«
    Dann war da ein platschender Laut. Marikans Nase wurde platt, und ein Blutstrahl schoß ihm, während er umsank, aus den Nasenlöchern. Stöhnend wälzte er sich am Boden und gab wirre Laute in konfusem Englisch von sich.
    Von Wray und dem Mädchen war weit und breit nichts mehr zu entdecken. Aus dem Labyrinth des Tropengartens

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