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DS015 - Das Meer des Todes

DS015 - Das Meer des Todes

Titel: DS015 - Das Meer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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zwar mit seinen Leuten. Die Streitmacht, mit der er sich in Alexandria eingeschifft hatte, hatte immerhin mindestens vierzig Mann umfaßt.
    Es war Doc jedoch nicht gelungen, auch nur den geringsten Fingerzeig auf die Transportmittel zu finden, die Bruze benutzte.
    In einigem Abstand umrundete er die beiden Barken. Es war alles totenstill, aber hinter vereinzelten Schießscharten schimmerte Licht; einige von Bruzes Männern schienen zu Hause zu sein.
    Doc wagte sich nicht näher heran. Er hatte inzwischen die Alarmanlage, die den Stützpunkt sicherte, aufgespürt; sie bestand aus einem komplizierten System von Fotozellen und Drähten und ultravioletten Lampen. Er hatte einen Teil der Anlage außer Betrieb gesetzt, aber gewiß war es ihm nicht gelungen, die gesamte Anlage auszuschalten, überdies hatte Bruze die Anlage vielleicht längst wieder repariert.
    Die Stille bewies, daß sich nicht viele Leute im Geschützturm aufhielten; eine größere Anzahl Männer hätte mehr Lärm verursacht, zumal sie keinen Grund hatten, sich leise zu verhalten.
    Plötzlich schallte eine dröhnende Stimme aus einer der Schießscharten.
    »Verdammt, nein, ihr braucht mir die Wunde nicht zu verbinden!«
    Doc erkannte Bruzes kräftiges Organ. Er wußte nicht, ob Bruze bei dem Kampf auf der
Cameronic
verletzt worden war, es hatte nicht so ausgesehen, aber es war immerhin möglich.
    Einige Zeit danach wurde eine der Türen zum Turm aufgerissen, ein kleiner, drahtiger Mann erschien. Bruze war direkt hinter ihm.
    »Es ist nichts zu hören«, sagte der Kleine.
    »Gut!« brummte Bruze. »Ich hoffe, daß wir auch nichts zu hören kriegen. Lärm würde beweisen, daß etwas schief gegangen ist.«
    Sie blieben eine Weile stehen und lauschten in die Nacht.
    »Wir können nur warten«, sagte Bruze schließlich. »Wenn meine Verletzung nicht wäre, hätte ich mich angeschlossen. Der Teufel soll diesen Savage holen ...«
    Anscheinend hatte Bruze sich bei dem Handgemenge mit ihm, Doc, verletzt, überlegte er, während er im Dunkeln stand und aufmerksam zuhörte. Aber wohin wäre Bruze gern mitgegangen? Offenbar hatte er bereits eine neue Aktion eingefädelt; Bruze arbeitete mit verblüffender Geschwindigkeit. Gegen wen ging es diesmal? Die Frauen auf dem Schlachtschiff waren daran gewöhnt, sich zu schützen, es war ihnen auch gelungen, Bruze abzuschütteln, bevor die
Cameronic
hier aufgetaucht war. Also plante Bruze einen Handstreich gegen das Schiff.
    Doc zog sich vorsichtig zurück. Er schlug die Richtung zu dem Liner ein. Als er außer Hörweite der Barken war, ging er schneller; er hatte es jetzt erheblich eiliger als auf dem Hinweg.
    Er kam zu der Stelle, an der er sein Boot gelassen hatte. Das Boot war noch da, aber es bestand nur noch aus zertrümmertem, verbeultem Blech. Bruzes Handlanger hatten es gefunden und systematisch zerstört.
    Lauernd, lauschend ging Doc weiter. Anscheinend waren Bruzes Helfer nicht mehr da, entweder weil sie Angst hatten oder weil ihnen im Augenblick etwas anderes wichtiger war als er.
    Hier gab es weder abgerissene Bohlen noch genügend Treibholz; Doc blieb nichts anderes übrig, als zu schwimmen. Es war entsetzlich. Er hielt sich flach an der Oberfläche, trotzdem verstrickte er sich immer wieder in den Pflanzen. Schließlich klemmte er das Messer zwischen die Zähne, um sich aus dem Dickicht schneller herausschneiden zu können, außerdem legte er die Kleider ab. Nur die lange lederne Weste mit den zahllosen wasserdichten Taschen, in denen sich die Mittel für seine Tricks befanden, behielt er an.
    Er war nicht mehr weit von der
Cameronic
entfernt. Als er näher kam, bemerkte er, daß lange Taue über die Reling hingen. Er kletterte an einem der Taue hoch, sah sich um und begriff.
    Bruzes Anhänger hatten das Schiff gekapert.
     
    Doc ging langsam über das verödete Deck und zum Speisesaal. Die Tür war geschlossen, er drückte sie auf und trat langsam ein. Dann folgte ein befremdliches Schauspiel.
    Docs Knie schienen plötzlich nachzugeben. Er drehte sich einige Male schwerfällig um die eigene Achse und schlug lang hin. Aber er schlief nicht. Zoll um Zoll kroch er langsam und mit unsäglicher Anstrengung zur Tür. Seine Augen waren geschlossen, sein bronzefarbenes Gesicht war maskenhaft starr.
    Er benötigte eine Ewigkeit, das Deck zu erreichen.
    Er blieb liegen und atmete krampfhaft. Allmählich kam er wieder zu sich. Er wußte jetzt, wie Bruze die
Cameronic
in seine Gewalt gebracht hatte, aber dieses Wissen

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