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DS015 - Das Meer des Todes

DS015 - Das Meer des Todes

Titel: DS015 - Das Meer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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als uns zurückzuziehen. Wir werden unsere Köpf e benutzen müssen, um dieses Schlangennest auszuräuchern!«
    Sie schossen nun nicht mehr. Sie lauschten auf die nahezu undefinierbaren Geräusche, die der Wind zu ihnen hertrug, und warteten. Langsam verging die Zeit.
    Monk blickte unruhig auf seine Armbanduhr. Sie hatte Leuchtziffern und einen Deckel, so daß die Ziffern ihn bei Gefahr nachts nicht verraten konnten. Überrascht stellte er fest, daß seit dem Gongschlag erst fünf Minuten verstrichen waren.
    Dann wurde Getöse laut. Männer näherten sich den Barken; es konnten nur Bruzes Anhänger sein, die nicht hier lebten. Offenbar war die Bande über einen erheblichen Teil des Sargassomeers verstreut und hatte sich die luxuriösesten Schiffe als Unterkunft ausgesucht, möglicherweise gab es hier irgendwo sogar Inseln mit festen Häusern.
    Renny kniff die Augen zusammen und horchte.
    »Mann!« raunte er. »Da scheint eine ganze Armee im Anmarsch zu sein. Es sind zu viele für uns. Wir müssen verschwinden.«
    Vorsichtig tasteten sie sich nach rückwärts, aber Bruzes Banditen hatten die ganze nähere Umgebung der beiden Barken umzingelt. Offenbar war der Gong in einem bestimmten Rhythmus geschlagen worden – weder Renny noch die übrigen hatten darauf geachtet – der den Männern den Befehl übermittelte, um die Barken einen weiten Kreis zu bilden.
    Ein Revolver bellte sechsmal auf, die Kugeln pfiffen schrill an Docs Männern vorbei, ringsum spritzte das Wasser. Der Schütze saß hoch über ihnen. Sie hielten Ausschau und entdeckten ihn im Ausguck einer hölzernen Fregatte, die anscheinend aus dem achtzehnten Jahrhundert stammte.
    Renny und seine Männer versuchten, aus der gefährlichen Nähe der Fregatte zu verschwinden, aber es gelang nicht. Abermals bellte der Revolver auf, die Projektile bohrten sich zwischen die Algen zu Rennys Füßen.
    »Wir müssen den Kerl herunter holen!« grollte Monk.
    Das erwies sich als unvermutet schwierig. Der Mastkorb bestand aus Stahl, in den Schießscharten geschnitten waren. Offenbar war es in der Epoche, in der die Fregatte gebaut worden war, nicht unüblich, den Mastkorb mit Scharfschützen zu bemannen, die den Auftrag hatten, feindliche Kapitäne zu erlegen.
    Das Einzelfeuer prallte von der Stahlwand ab, bis Ham sich entschloß, es mit Dauerfeuer zu versuchen.
    Der Mann im Mastkorb stimmte ein jämmerliches Gezeter an.
    »Mein Arm – oh Gott, mein Arm! Man hat mir den Arm abgeschossen, oh Gott, mein Arm ...«
    »Ich möchte wetten, daß er kaum etwas abbekommen hat«, brummelte Renny. »Vorwärts, verschwinden wir ...«
    Die Banditen hatten sie in der Zwischenzeit vollständig eingeschlossen. Auf beiden Seiten wurde eine Menge Pulver und Blei vergeudet, aber Bruzes Bande griff nicht an. Offenbar fürchtete sie die kleinen Maschinenpistolen. Aber die Männer hockten inzwischen auf sämtlichen Wracks im Umkreis und schossen mit allem, was sie hatten, und das war nicht wenig. Die Lage wurde für Renny und seine Leute von Minute zu Minute hoffnungsloser.
    Sie versuchten einen Ausbruch zur
Cameronic
; Johnny erhielt dabei einen Streifschuß am Arm, Renny bekam eine Kugel in den Oberschenkel.
    »Ich will kein Pessimist sein«, meinte Monk, »aber ich fürchte, wir schaffend nicht. Dieser Bruze ist ein verdammt harter Brocken.«
    Es gelang ihnen, rund eine Meile hinter sich zu bringen, aber die Banditen ließen sich nicht abschütteln, früher oder später würden sie Glück mit ihren Schüssen haben, das Ergebnis des Scharmützels war ohne Aufwand an Phantasie vorauszusehen.
    »He!« sagte Ham scharf. »Horcht!«
    Der große Gong auf den beiden Barken dröhnte wieder über das Meer. Er hallte minutenlang. Wieder erklang er in einem bestimmten Rhythmus. Renny versuchte, den Sinn der Nachricht zu erraten, aber es war unmöglich.
    Der Gong verstummte mit einem letzten hämmernden Ton.
    Die Banditen hatten aufgehört zu schießen, und Renny und die übrigen warteten darauf, daß die Kanonade ihre Fortsetzung finden würde. Aber es geschah nichts. Renny schob sich hinter einer Planke hervor, obwohl er damit rechnen mußte, sofort beschossen zu werden.
    »Der Gong hat sie zurückgerufen!« brüllte er. Seine Stimme war jetzt kaum leiser als der Gong. »Kommt, Freunde, das ist unsere Chance!«
    So schnell wie möglich zogen sie sich zurück. Wie Eichhörnchen federten sie von einem Wrackteil zum nächsten, keiner von ihnen sprach; sie benötigten ihren Atem für die lästige

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