DS015 - Das Meer des Todes

Titel: DS015 - Das Meer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson

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war so verblüfft, daß seine Zunge heraushing; er sah aus wie ein erhitzter Mops.
    Dann riß der Mensch seine Pistole hoch und gab einen Feuerstoß ab. Die Planke schwankte heftig, der Feuerstoß ging in den blauen Himmel. Doc packte die Planke und ließ sie noch heftiger schwanken. Der Dicke verlor das Gleichgewicht und kippte in die krautige Brühe. Doc setzte ihn mit einem Fausthieb ganz außer Gefecht und breitete ihn wieder auf die Planke.
    Er verschwand hastig aus dieser ungemütlichen Umgebung. Ein Wrack entzog ihn den Blicken der Männer auf den Rettungsbooten.

    Kina la Forge stand an der Reling ihres Schlachtschiffs. Der Wind spielte mit ihrer tizianroten Mähne, der Affe kletterte in den Aufbauten herum. Das Mädchen hatte wieder die seidene Russenbluse und die Bermudashorts an. An ihrem Gürtel aus Goldmünzen hingen der alte Dolch und die automatische Pistole.
    »Wenn Sie einen Schritt näher kommen, schieße ich Ihnen eine Kugel ins Bein«, sagte Kina la Forge. Sie traf keinerlei Anstalten, die Pistole zu ziehen. »Ich meine es ernst!«
    »Aber Ma’am, so hören Sie doch ...«
    Sie ließ ihn nicht ausreden.
    »Ich habe Sie gewarnt! Machen Sie, was Sie wollen.«
    Doc besah sich das Mädchen kritisch. Im Rahmen seiner umfassenden Studien hatte er sich auch mit der Psychologie der Frauen vertraut zu machen versucht, und manchmal fragte er sich, ob er dabei überhaupt etwas gelernt habe. Die verschnörkelten Gedankengänge eines weiblichen Gehirns waren seiner Ansicht nach auch für Psychologen rätselhaft und nicht nachvollziehbar.
    »Darf ich was sagen?« erkundigte sich Doc gequält.
    »Nur wenn Sie nicht näher kommen!«
    Doc blieb, wo er war. Er berichtete, daß Mannschaft und Passagiere der
Cameronic
gefangen und verschleppt worden waren und daß er selbst nur knapp der Gefangenschaft oder dem Tod entronnen war.
    »Jetzt werden Sie begreifen, weshalb ich hier bin«, sagte er.
    »Ich traue Ihnen nicht«, sagte Kina la Forge unbeeindruckt. »Bruze, der Sargasso-Oger, hat gerissene Leute in seiner Truppe, außerdem war in der vergangenen Nacht noch ein Mann bei uns auf dem Schiff. Er war groß und behaart. Zuerst hab ich gedacht, er ist ein Gorilla. Ich habe noch nie einen Gorilla gesehen, ich kenne nur Abbildungen aus meinen Büchern, aber der Mann hat beinahe so ausgesehen wie die Gorillas im Buch.«
    »Das war Monk, einer von meinen fünf Freunden« erläuterte Doc. »Er ist ein prächtiger Mensch, Sie hätten ihn nicht über Bord werfen dürfen.«
    »Ich hab ihn nicht geworfen. Er ist über die Reling gefallen.«
    Doc lauschte. Die Wracks auf dem Schiffsfriedhof ächzten und knarrten in der leichten Brise, aber dazwischen waren andere Geräusche vernehmbar. Menschen näherten sich dem Schiff!
    »Ich komme an Bord«, sagte Doc hastig.
    »Wenn Sie das tun, schieße ich Sie über den Haufen«, sagte das Mädchen ruhig.
    Doc schleuderte seine Seidenschnur mit dem Klapphaken zur Reling, der Haken krallte sich fest, Doc kletterte empor. Er war darauf vorbereitet, daß das Mädchen versuchen würde, die Schnur durchzuschneiden, aber nichts dergleichen geschah. Das Mädchen kam zu ihm hin und sah ihm interessiert zu, sie zog auch jetzt nicht die Pistole. Der Affe balancierte auf der Reling und begrüßte Doc mit fröhlichem Geschnatter.
    Doc begriff, daß das Mädchen ihn nicht fürchtete und ihm auch nicht ernstlich mißtraute; sie hatte ihm nur widersprochen, weil Frauen meistens widersprechen.
    »Da kommt jemand«, sagte er hastig, »wahrscheinlich ein Teil von Bruzes Bande. Reden Sie mit den Leuten, aber verraten Sie ihnen nicht, daß ich hier bin.«
    »Das weiß ich noch nicht«, sagte sie abweisend.
    Doc kümmerte sich nicht mehr um sie. Er lief zu einem der stählernen Schotts und blieb dahinter stehen, so daß er hören konnte, was gesprochen wurde, ohne daß man ihn sah.
    »Ahoi, Mädchen!« schrie Bruze aus einiger Entfernung.
    Vier Frauen kamen von irgendwo und ballerten mit Gewehren in die Richtung, aus der Bruzes Stimme gekommen war. Bruze fluchte.
    »Sie wollten ihn nicht treffen«, sagte die rothaarige Anführerin leise zu Doc. »Sie wollten ihn nur erschrecken. Ich möchte wetten, daß er vor Angst zwanzig Fuß hoch gesprungen ist!«
    Doc lächelte. Er sagte nichts.
    »Hören Sie zu!« brüllte Bruze. »Ich hab mit euch zu reden!«
    »Wir wollen nicht mit euch reden!«, rief die rothaarige Anführerin zurück. »Wir sind froh, wenn wir euch weder hören noch sehen.«
    »Aber ich muß mit