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DS017 - Im Tal des Roten Todes

DS017 - Im Tal des Roten Todes

Titel: DS017 - Im Tal des Roten Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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über einen Schlammweg, der zu den Felshängen rund um den zukünftigen Stausee führte. Mehrmals drohte er steckenzubleiben, aber die dickprofiligen acht Hinterreifen mahlten ihn jedesmal wieder heraus.
    Wo die Schlammspur in einem Wendeplatz endete, hielt er den schweren Lastwagen an, kletterte aus dem Führerhaus und ging zum Klippenrand vor. Die Felswand fiel hier fast senkrecht ab. Unten blitzte der Wasserspiegel des nach dem Wolkenbruch teilweise vollgelaufenen Stausees.
    Ob das Wasser hoch genug stand, um den Laster ganz verschwinden zu lassen? grübelte Jud. Wenn er aufrecht auf dem Grund zu stehen kam, wenn das Fahrerhaus mit O’Melia hinterher etwa noch aus dem Wasser ragte ...
    Jud beschloß auf Nummer Sicher zu gehen. Er zerrte O’Melia aus dem Fahrerhaus und schleifte ihn zum Hinterende des LKWs. Dort hing, an Haken aufgewickelt, eine Abschleppkette, mit der sich die schweren Erdaushubwagen, wenn sie festsaßen, gegenseitig freischleppen konnten. Jud wickelte die Kette ab, schlang mit einem Knoten ihre schweren Glieder dem bewußtlosen O’Melia um den Hals und hakte sie mit ihren Enden in die Abschlepphaken des Lasters. Dann ging er wieder nach vorn, kletterte ins Fahrerhaus, startete den schweren Dieselmotor, zog das Standgas voll aus, trat die Kupplung durch und legte den zweitniedrigsten Gang ein.
    Jud ließ die Kupplung einrasten, der Laster mahlte sich auf den Klippenrand zu. Mit behendem Satz sprang Jud heraus.
    Er rannte auf den Klippenrand zu, um zu verfolgen, wie der Laster hinabstürzte. Das geschah auch. Die Vorderräder des Wagens griffen ins Leere; sich mehrfach überschlagend stürzte er die Klippe herab, klatschte auf dem Wasser auf, versank darin.
    Aber das schadenfrohe Grinsen in Juds Gesicht war mit einem Schlage erloschen. Vor ungläubigem Staunen quollen ihm die Augen aus dem Kopf, und fast wäre er selber über den Klippenrand gestürzt.
    Am Rückende des Trucks, an der Kette, die er nachschleifte, war niemand mehr angebunden!
     
    Jud rannte zurück, um nachzusehen, ob O’Melia vielleicht aus der Abschleppkette gerutscht war. Aber von dem Bauunternehmer war keine Spur zu entdecken.
    »Vielleicht hat er unter dem Laster gehangen, so daß ich ihn nicht sehen konnte«, stöhnte Jud.
    Er sah sich nach seinem Gewehr um und wurde sich bewußt, daß er es im Führerhaus des Trucks vergessen hatte.
    »Da hab’ ich vielleicht einen Mist gebaut!« klagte er. »Nur gut, daß es nicht zu mir zurückverfolgt werden kann, falls jemand es findet.«
    Das Aufplatschen des Lasters auf dem Wasser war nicht laut gewesen; Jud selbst hatte es in der Aufregung gar nicht wahrgenommen. Doch schien es ihm angezeigt, die Gegend schnellstens zu verlassen.
    Die großen Felsblöcke entlang dem Weg, den Jud einschlug, nahmen in seiner Vorstellung die Gestalt von sich duckenden Männern an. Er zog seine beiden Colts; so fühlte er sich sicherer.
    Er war vielleicht fünfzig Meter gegangen, als er vor sich ein scharfes Klicken hörte. Es konnte ein Stein sein, den ein Mann geworfen oder versehentlich mit dem Schuh angestoßen hatte.
    Deckung gab es nur auf der einen Seite des Weges – ein Gewirr herabgefallener Felsen. Jud sprang darauf zu, wie nur ein sehr verängstigter Mann springen kann.
    Einer der Felsen nahm plötzlich menschliche Gestalt an, gewann einen dunkelglänzenden Bronzeton, bekam Arme und Beine. Griffe, hart wie Eisenklammern, schlossen sich um Juds rundlichen Körper.
    Jud war ein zäher Kämpfer. Seine eingeschlagene Nase und seine Blumenkohlohren zeugten davon. Er strampelte, versuchte um sich zu schlagen, aber gegen derart herkulische Kräfte war er machtlos. Seine Abwehrbewegungen erschlafften, als das Gesicht des Mannes, der ihn umklammert hielt, die Züge Doc Savages annahm – eines Mannes, der doch längst tot war!
    »Heiliger Himmel!« krächzte Jud. »Sie sind doch bei der Explosion ...« Der schmerzhafte Griff erstickte den Rest seiner Worte.
    Doc Savage wahrte grimmiges Schweigen. Er wußte, dies würde Jud nun noch nervöser machen.
    »Wir hörten Sie doch noch in der Wellblechhütte sprechen – kurz bevor wir sie hoch jagten!« jammerte Jud. »Im Mondlicht hätten wir doch gesehen, wenn Sie herausgekommen wären! Und doch sind Sie hier, wirklich und leibhaftig ...
    Doc Savage schwieg noch immer.
    Dabei hätte er es mit wenigen Worten erklären können. Er hatte die Falle in der Wellblechhütte rechtzeitig bemerkt. Der geschlossene Lieferwagen, der ostentativ sein ›großes

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