DS019 - Die Todesstrahlen
nicht mehr erinnerte, zeigte er an, indem er sie andeutungsweise mit den Armen nachformte.
»Er will, daß wir uns ergeben!« rief
Sie beobachteten weiter die Zeichen. Einige bekamen sie nicht heraus, weil sie nicht Gedanken lesen konnten. Aber offenbar versuchte der Mann ihnen zu übermitteln, daß sie ihre Waffen wegwerfen sollten; andernfalls würden sie nicht mehr lange zu leben haben.
»Ich glaube, er verlangt, wir sollen unsere Waffen in seine Richtung werfen, soweit wir können«, entschied Ham.
»Der Tag muß erst noch kommen, an dem ich mich so einfach entwaffnen lasse!« knirschte Monk.
Er jagte eine Kugelgarbe zu dem alten bebrillten Mann hinüber, die jedoch gänzlich wirkungslos blieb.
Captain Wizer wedelte mit den Armen. Diesmal schien er sie auf etwas aufmerksam machen zu wollen, was sich in seinem Rücken befand. Einen Augenblick lang geschah nichts.
Dann begann Habeas, das Schwein, zu quieken, als stäke es am Spieß. Es strampelte wild, aber an einem seiner Laufe schien es von einer unsichtbaren Kraft festgehalten zu werden.
Long Tom tat unwillkürlich einen Schritt rückwärts. Er schrie auf, als der Ellenbogen, den er dabei nach hinten streckte, von etwas Unsichtbarem, das wie Feuer brannte, gepackt und unverrückbar festgehalten wurde. Er kämpfte wie wild, denn er hatte das Gefühl, als sei sein Ellenbogen in glühende Lava eingebettet.
»Das Ding kommt immer näher, schließt uns immer enger ein!« japste er.
Ham schnappte: »Wir wären Narren, wenn wir gegen etwas ankämpfen wollten, gegen das wir sowieso machtlos sind.«
Er winkte wild mit den Armen, zeigte erst auf sich selbst, dann auf seine beiden Gefährten und streckte zum Zeichen, daß sie sich ergeben wollten, die Arme hoch über den Kopf. Long Tom und Monk ließen ihre Waffen fallen und taten es ihm nach.
Captain Wizer machte mit seinen langen dürren Armen zum Zeichen, daß er verstanden hatte, Flügelbewegungen – jenes Zeichen, das Vermessungstechniker verwenden, um anzuzeigen, daß die Meßlatte richtig steht.
In den Tundrabüschen rund um sie herum standen überall Männer auf, einige davon schlitzäugige Mongolentypen. Sie kamen direkt auf Monk, Ham und Long Tom zu. Keine unsichtbare Wand hinderte sie daran. Sie klopften Doc Savages Helfer nach Waffen ab, nahmen sie in die Mitte und setzten sich mit ihnen in Marsch.
»Als nächsten lassen wir Savage in die Falle laufen«, sagte einer der Fremden.
Old Captain Wizer schob sich in Begleitung eines Bewaffneten heran.
»Ich schon gedacht, Sie seien Narren«, erklärte er in seinem holprigen Englisch. »Noch ’ne Minute, und Sie wär’n umgefallen wie die Kegel!« Er schien einen Augenblick zu überlegen und sagte dann: »Was meinen Sie – wird sich Doc Savage überzeugen lassen, alles, was er gehört und geseh’n hat, zu vergessen? Ja. Das wär’ wohl das beste. Damit könnt’ er Ihnen vielleicht sogar das Leben retten.«
Monk zuckte die Achseln. »Ich fürchte, da werden Sie Doc schon selber fragen müssen.«
Einer der Männer, die sie abführten, versuchte Habeas am Schwanz zu packen und wurde zum Lohn dafür in die Hand gebissen. Er sprang zurück, riß seinen Revolver hoch und zielte auf das Schwein.
Habeas grunzte: »Wollen wir zwei zu eins wetten, daß du mich nicht triffst?«
Der Mann ließ vor Überraschung beinahe seinen Revolver fallen. Die Augen quollen ihm aus dem Kopf. Nach Luft schnappend riß er den Mund auf.
»Jesses! Bei allen Heiligen!« platzte er heraus. »Das verdammte Schwein hat mit mir gesprochen. Oder bin ich übergeschnappt?«
Habeas grunzte: »Alle Schurken sind übergeschnappt, so wie ich das sehe. Früher oder später werden sie doch erwischt, und dann kriegen sie das große Jammern und Zähneklappern.«
Der Mann mit dem Revolver schlich lauernd um Habeas herum und kratzte sich am Kopf.
»Mich laust der Affe!« entfuhr es ihm. »Ein sprechendes Schwein!«
»Der Affe laust dich nicht«, sagte ein anderer. »Der ist da drüben. Versuch ihn zu erwischen, damit wir endlich weiterkommen.« Die Kolonne, die wegen des Vorfalls zum Stehen gekommen war, setzte sich wieder in Marsch.
Monk wußte, daß er den alten Mann nicht hatte bluffen können. Auch die anderen würden bald dahinter kommen, wie das Schwein hatte reden können. Eines der Hobbies, mit denen sich Monk zu seinem Freizeitvergnügen beschäftigte, war Bauchreden. Öfter ließ er sein Maskottschwein zur Verblüffung der Anwesenden witzige Bemerkungen machen.
In diesem
Weitere Kostenlose Bücher