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DS020 - Die Tomahawks des Teufels

DS020 - Die Tomahawks des Teufels

Titel: DS020 - Die Tomahawks des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Asphalt-Canyons einer modernen Stadt!
    Mattson Kovisti schrie auf und setzte sich in Trab. Er wußte nicht, in welche Richtung er rannte, es war zu dunkel, und seine Augen hatten sich noch nicht an den Unterschied gewöhnt. Er stolperte, und sein Schrei ging in einen entsetzlichen Todesschrei über, einen Schrei, wie ein Mensch ihn in äußerster Not und Verzweiflung ausstößt.
    Der Schrei verstummte, auch die Trommeln waren nicht mehr zu hören; es war totenstill. Endlich klangen Schritte auf, ein Polizist klopfte mit seinem Holzstab gegen die Häuserwände.
    »Clancy«, sagte eine Stimme, sie gehörte dem Polizisten, »was, zum Teufel, ist los, was ist das für ein Gestank?«
    »Wie nach Leichen«, sagte der zweite Polizist. »Als hätte jemand alte Gräber aufgebuddelt ...«
    Wenig später gingen die Lampen, die um Mitternacht ausgeschaltet worden waren, wieder an; sie waren an einen anderen Stromkreis angeschlossen worden. Ein Spezialist der Polizei stellte fest, daß eine der Hauptsicherungen mutwillig beschädigt worden war.
    Mattson Kovisti war tot. Sein Körper wies mehr als fünfzig Verletzungen auf, die anscheinend von Tomahawks stammten.
    Der Polizist, der nach Clancy gerufen hatte, war damit beschäftigt, sich den kalten Schweiß von der Stirn zu wischen, als Renny neben ihm aus dem Taxi stieg. Renny hatte Kovisti am Flugplatz um zehn Minuten verfehlt.
    Er starrte auf das, was von Kovisti noch übrig war, ballte die Fäuste und schlug sie gegeneinander; es klang, als prallten Pflastersteine zusammen. Renny hatte so ungewöhnlich große Hände, daß der Rest seiner Gestalt vergleichsweise schmächtig wirkte, obwohl Renny ein Hüne war.
    Der Polizist klopfte ihm beruhigend auf die Schulter. Er hielt den Toten für einen nahen Verwandten Rennys, weil dessen Puritanergesicht tiefste Trauer ausdrückte; er konnte nicht ahnen, daß Renny meistens so aussah. Dennoch war Renny verstört, nicht nur wegen des Todesfalls, sondern auch wegen der Umstände, die dazu geführt hatten.
    »Entsetzlich«, klagte er. Seine Stimme dröhnte wie die eines Bären in der Höhle. »Wie konnte so etwas passieren ...?«
    Er erwartete keine Antwort. Er ließ den Polizisten neben der Leiche stehen und trat ins Northland Hotel. Hier hatte er am Abend vor Marineingenieuren ein Referat gehalten, anschließend hatte er mit seinen Gastgebern eine Autofabrik besichtigt; deswegen hatte er erst spät von der Verabredung erfahren, die Long Tom für ihn getroffen hatte. Renny war ein in den Vereinigten Staaten und außerhalb hochgeachteter Ingenieur.
    Er fuhr mit dem Lift nach oben und ging den Korridor entlang zu seinem Zimmer. Er schloß hinter sich zu, trat an’s Telefon und ließ sich mit New York verbinden.
    Long Tom war sofort am Apparat. Renny erstattete Bericht. Er sprach hastig und ohne die Stimme zu dämpfen; er fürchtete keine Lauscher, er sprach im Dialekt der Mayas, die in Mittelamerika lange vor Kolumbus eine beachtliche Kultur geschaffen hatten und deren Sprache mittlerweile kaum noch jemand außerhalb Mittelamerikas verstand. Es war die Muttersprache der Republik Hidalgo, aus der auch Doc Savages unermeßliche Reichtümer stammten. Jede Woche um die gleiche Zeit ging in Hidalgo ein Eingeborener auf Funkempfang, und auf ein vereinbartes Signal hin setzte sich ein Maultierzug mit Gold zur Küste in Marsch. Doc hatte ein Recht auf diese Schätze, das er in seiner abenteuerlichen Vergangenheit, über die er nicht häufig sprach, erworben hatte.
    Als Renny den Hörer auflegte, war sein langes Gesicht noch düsterer als gewöhnlich, aber der Augenschein täuschte. Es machte ihm Spaß, die Affäre der geheimnisvollen Tomahawks aufzuklären; er war lediglich daran gewöhnt, seine Empfindungen zu verbergen. Long Tom hatte ihm recht gegeben: der Fall war wichtig genug, um Doc in seiner Festung der Einsamkeit zu stören. Offenbar war Doc auf diese Entwicklung vorbereitet gewesen; deswegen hatte er Renny beauftragt, in Detroit zu bleiben, bis er, Doc, wiederkam, oder aber Verbindung mit ihm aufzunehmen.
    Renny ging zu einem würfelförmigen Kasten, der in einer Ecke auf dem Boden stand, und betätigte einige Knöpfe. Der Kasten war ein Fernsehgerät, das als Sender und Empfänger diente. Es gab nur wenige solcher Geräte, und Doc hatte sie gemeinsam mit Long Tom konstruiert. Er plante, sie in Großserie produzieren zu lassen, sobald der allgemeine Fortschritt ihn in etwa eingeholt hatte; den Erlös wollte er einer wohltätigen Stiftung

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