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DS020 - Die Tomahawks des Teufels

DS020 - Die Tomahawks des Teufels

Titel: DS020 - Die Tomahawks des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Doc, der es meisterhaft verstand, sein Organ zu verstellen und notfalls auch Zuflucht zu Bauchrednertricks nahm.
    Die Rauchspirale löste sich auf, und Doc trat wieder ins Blickfeld. Die Indianer waren bereits damit beschäftigt, Keewis und Marquette Heller zu befreien.
    Monk näherte sich Doc. Wenigstens auf eine Frage wollte er sofort eine Antwort haben; es ließ ihm keine Ruhe.
    »Wieso war Ham tot?« flüsterte er.
    Doc sah ihn nachdenklich an, dann lächelte er.
    »Hast du einmal zugesehen, wie ein Fakir oder ein Hypnotiseur auf einer Bühne seinem Demonstrationsobjekt oder sich selbst eine lange Nadel durch den Arm stößt, ohne daß Blut fließt oder überhaupt eine Verletzung entsteht?« fragte er.
    Monk nickte.
    Doc erläuterte, daß die Striemen erzeugt wurden, ohne daß die Haut dabei zu Schaden kam; anschließend wurde eine kollodiumähnliche Masse hinzugefügt, also eine Lösung von Zellulosedinitrat in einem Alkohol-Äther-Gemisch, wie sie zur Herstellung von Lacken und als Wundverschluß verwendet wird.
    »Überdies«, sagte Doc, »sind die allgemeinen Körperfunktionen wie Herzschlag und Puls durch die Hypnose beträchtlich reduziert. Wie du siehst, gibt es für übernatürliche Erscheinungen meistens eine ganz natürliche Erklärung.«
    »Und der entsetzliche Gestank nach Leichen und aufgebrochenen Gräbern?« fragte Monk.
    »Chemikalien«, sagte Doc. »Igor Lakonnen war kein ungebildeter Mann, obwohl er sich so benommen hat. Ein ungebildeter Mensch wäre gar nicht imstande gewesen, die Nickelvorkommen in der Mine zu entdecken, was Pig-Iron Heller bekanntlich nie gelungen ist, obgleich auch er Fachmann war. Auch andere Geologen, die diese Gegend untersuchten, haben nichts gefunden.«
    »Lakonnen hätte reich werden können, wenn es ihm gelungen wäre, Heller die Mine zu verleiden und sie dann selbst zu übernehmen«, meinte Monk.
    »Vielleicht hätte er das schließlich auch getan«, sagte Doc. »Fanatismus und Nationalismus unterliegen häufig, wenn es um reale ökonomische Interessen geht. Es ist nicht ausgeschlossen, daß Lakonnen eines Tages seine Ansicht geändert hätte; dazu ist es allerdings nicht mehr gekommen. Wahrscheinlich ist es gut so. Er hatte zu viele Verbrechen begangen.«
    »Im Krieg und in der Liebe sind alle Mittel erlaubt«, sagte Monk weise,
    »Wohl nicht.« Doc lächelte wieder. »Außerdem haben wir keinen Krieg.«
    »Ich habe noch eine Frage.« Monk grübelte. »Was hatte Marquette Heller mit alledem zu tun? Vorübergehend hatte ich den Eindruck, daß er mit Dutch Scorvitchs Gangstern paktiert, außerdem war er mit Boxernase zusammen im Flugzeug, Renny hat ihn selbst gesehen.«
    »Ich nehme an, daß Marquette sich tatsächlich auf die Gegenseite geschlagen hatte«, sagte Doc. »Es ist nicht ausgeschlossen, daß der Brief, in dem Luke Heller den Mord an Marquettes Großvater bekannte, ihn dazu provoziert hatte. Irgendwann muß er gemerkt haben, wie wenig wählerisch Lakonnen in der Wahl seiner Mittel war, und hat sich zurückgezogen. Vielleicht hat er auch zu spät begriffen, was gespielt wurde. Wir werden es wohl nie erfahren.«
    »Wieso nicht?« Monk staunte. »Wir brauchen uns doch nur bei ihm zu erkundigen!«
    »Wozu?« Doc zuckte mit den Schultern. »Er hat seinen Irrtum oder auch Fehler, wie immer du es formulieren willst, eingesehen. Wir sollten diese Sache auf sich beruhen lassen. Uns geht es nichts mehr an.«
    »Naja«, brummelte Monk. Er war nicht ganz einverstanden, aber er fand sich mit Docs Entscheidung ab. »Dein Wille ist mir Befehl.«
    Er entdeckte Iris Heller, die sich angeregt mit Ham unterhielt.
    »Glauben Sie ihm kein Wort«, sagte Monk. »Er ist ein notorischer Lügner.«
    Monk war darauf vorbereitet, daß Ham wie eine Bombe explodierte, doch Ham tat nichts dergleichen.
    »Mein lieber alter Freund«, sagte Ham herzlich, als hätten sein scheinbarer Tod und Monks Trauer darüber alle Feindschaft, die zwischen ihnen bestand, mit einem Schlag ausgelöscht. Er legte einen Arm um Monks Schulter. »Wir sollten uns endlich in Ruhe aussprechen.«
    Die beiden Männer schritten zum Rand der Lichtung, Iris Heller ging neben ihnen her. Marquette Heller folgte.
    Monk war befremdet; so menschliche Töne war er von Ham nicht gewohnt. Er blieb mißtrauisch.
    »Hast du mich bei dem Mädchen verleumdet?« fragte er leise.
    Ham ärgerte sich. Er hatte Monk nicht verleumdet, ihm lag wirklich daran, den alten läppischen Streit, der eigentlich um nichts ging und dessen tiefere

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