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DS020 - Die Tomahawks des Teufels

DS020 - Die Tomahawks des Teufels

Titel: DS020 - Die Tomahawks des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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war, dann erfolgte eine Explosion im Schilf. Rauch quoll hoch, und das Flugzeug drehte ab. Der Pilot war offenbar davon überzeugt, das Kanu versenkt zu haben.
    Die Maschine flog am Strand entlang zur Gießerei, und wenig später kehrte das Schnellboot zurück. Aber jetzt saß nicht mehr die blonde Iris Heller am Steuer. Im Cockpit kauerte ein dicker Mann, der eine schwarze Zigarre paffte. Er fuhr am Rand des Schilfs auf und ab und hielt offenkundig Ausschau nach dem Kanu oder etwaigen Überlebenden. Doch das Wasser des Lake Superior ist auch im Sommer eisig und mißt nur einige Grad über dem Gefrierpunkt; kein Schwimmer kann es lange darin aushalten.
    Plötzlich gab es eine zweite Explosion. Die Bäume am Ufer wurden durchgeschüttelt, und das Schnellboot verschwand in einer Stichflamme. Die Explosion war so stark, daß das Boot sich buchstäblich in winzige Fragmente auflöste.
    Der Knall hallte wie Donner von den Felswänden wider, dann war es unvermittelt totenstill, und die Oberfläche des Sees war gähnend leer, als hätte es weder das Kanu noch das Schnellboot je gegeben.
     
     

5.
     
    Um sechs Uhr dreißig morgens schlug eine Glocke des Fernsehgeräts an, das in einer Ecke von Rennys Detroiter Hotelzimmer stand. Das Signal sollte den hünenhaften Ingenieur wecken, falls dieser eingeschlafen war.
    Aber Renny schlief nicht. Er hatte das Gerät nicht aus den Augen gelassen. Er schaltete den Empfänger ein und wartete, bis der Apparat sich erwärmt hatte; dann meldete er sich.
    »Hier Renny«, sagte er. »Guten Morgen, Doc. Es gibt neue Informationen.«
    Doc benutzte wieder die Mayasprache. Allmählich schälten sich seine Konturen aus dem Geflimmer auf dem Bildschirm heraus. Er trug eine Fliegerkombination.
    »Sehr schön«, sagte er. »Ich höre.«
    »Iris Heller hat angerufen«, sagte Renny. Er sprach ebenfalls im Dialekt der Mayas. »Sie hat mit Long Tom in New York verhandelt, und er hat ihr empfohlen, sich an mich zu wenden. Ihr Vater ist ermordet worden. Sie ist mit einem Schnellboot nach Sault Ste. Marie gefahren und hat von dort telefoniert. In der Mine waren sämtliche Telefonleitungen durchgeschnitten.«
    »Bemerkenswert ...«, sagte Doc.
    »Ja.« Renny stimmte zu. »Rebellierende Indianer durchschneiden im allgemeinen keine Telefondrähte, und tote Indianer schon gar nicht ...«
    »Wir wissen noch nicht genug, um bereits Schlußfolgerungen zu ziehen«, meinte Doc. »Was hast du dem Mädchen geraten?«
    »Nichts«, antwortete Renny. »Sie sagt, sie hat auf dem See zwei Männer getroffen, die nach der Beschreibung Ham und Monk sein konnten; sie haben sich wie Angler benommen. Ich hab ihr gesagt, ich wüßte nicht, was Ham und Monk vorhatten, als sie New York verließen.«
    Die Auskunft, die er dem Mädchen erteilt hatte, entsprach nur zum Teil der Wahrheit; immerhin war ihm jetzt bekannt, daß Ham und Monk am Lake Superior waren. Bei ihrer Abreise aus New York hatte er das jedoch noch nicht gewußt. Er hatte dem Mädchen durch’s Telefon nicht allzuviel verraten wollen, schließlich konnte er nicht ahnen, ob die Frauenstimme am anderen Ende der Leitung wirklich Iris Heller gehörte.
    Er teilte Doc mit, daß er inzwischen Verbindung mit Ham und Monk aufgenommen hatte; von Johnny hatte er noch nichts gehört.
    »Am besten fliegst du mit der Frühmaschine nach Sault Ste. Marie«, empfahl Doc. »Du mußt versuchen, Informationen über die Leute zu bekommen, über die ich vor meinem Aufbruch in die Festung der Einsamkeit mit dir gesprochen habe. Nimm ein tragbares Kurzwellengerät mit und halte mich möglichst auf dem laufenden.«
    Docs Gesicht verschwand vom Bildschirm, und Renny telefonierte mit einer Speditionsfirma, die über einen Panzerwagen verfügte, um das Fernsehgerät abholen und bis zu seiner Rückkehr aufbewahren zu lassen.
    Er ließ sich in einen Sessel fallen, wartete auf die Träger und dachte darüber nach, was in den North Woods wohl auf ihn zukommen mochte. Zwei Ereignisse rissen ihn aus seinen Gedanken. Das erste war ein leises Scharren an einer der Zimmerwände, das zweite war die Ankunft der Spediteure. Der zweite Zwischenfall verhinderte, daß Renny sich um den ersten kümmerte, wodurch zweifellos die ganze Entwicklung eine andere Richtung genommen hätte und es nicht zu einigen unliebsamen Vorfällen gekommen wäre.
    Renny erfuhr nicht, daß sich im Nebenzimmer ein Mann in einem weißen Arztmantel aufhielt. Auf dem Bett lag ein zweiter Mann, augenscheinlich ein Patient, aber der

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