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DS021 - Der grüne Adler

DS021 - Der grüne Adler

Titel: DS021 - Der grüne Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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seinen Waffengurt mit dem Sechsschüsser gefunden. Der Colt war inzwischen genau nach »Hausordnung« wieder nur mit Platzpatronen geladen, aber das hörte man den Platzpatronen nicht an, und Ben ballerte drauflos. In dem kleinen Schlafraum ergab das einen Höllenlärm.
    Die beiden Angreifer flohen. Ben sah kurz ihre Silhouetten im hellen Rechteck der Tür auftauchen, aber das war zu wenig, um sie eindeutig erkennen zu können.
    Und dann machte Ben einen Fehler. Er nahm sich nicht die Zeit, seine Stiefel anzuziehen. In Socken versuchte er seinen Angreifern nachzusetzen und schnitt sich dabei die Fußsohlen an scharfkantigem Gestein, zerstach sich die Beine mit Kakteenstacheln und war schließlich gezwungen, hinkend zum Schlafhaus zurückzukehren, während die Hufschläge zweier davongaloppierender Pferde auf klangen.
    Inzwischen hatte der Lärm die anderen ›Cowboys‹ der Ferien-Ranch angelockt. Das Schlafhaus war langgestreckt, und Ben hatte in einem Einzelraum ganz am Ende geschlafen, der früher einmal zum Lagern der Sättel und Zuggeschirre gedient hatte.
    »Überfall abgewehrt«, erklärte Ben trocken.
    Carl D’Orr erschien. Ihm gehörte die Broken Circle Ranch. Er hatte, was Kleidung betraf, den Geschmack eines Westernfilmhelden und ansonsten die Figur eines dickbäuchigen Bankiers. Er war kein Rancher, geschweige denn ein Westener. Ben hatte einmal mitgehört, wie er eine Färse einen Stier nannte, und Ben hatte seine eigene Meinung von einem Ranchboß, der das Geschlecht einer Kuh nicht bestimmen konnte.
    Carl D’Orr wirkte völlig derangiert. Er hielt sich ein weißes Taschentuch vor das Gesicht, das völlig blutdurchtränkt war.
    »Was soll der verdammte Lärm?« schrie D’Orr.
    »Nächtliche Besucher«, sagte Ben.
    »Wer? Wo?« D’Orr hielt sich das Taschentuch vor die Nase.
    »Als ich sie zuletzt sah, hielten sie in die Berge hinauf«, sagte Ben. »Sie fielen über mich her und versuchten mich zu würgen.«
    »Zu würgen?«
    »Ja«, sagte Ben. »Vielleicht war es ein Raubüberfall.«
    D’Orr hustete in sein Taschentuch. Er schien starke Schmerzen zu haben. »Was haben sie denn mitgehen lassen?« schnauzte er.
    »Weiß ich nicht«, sagte Ben. »Ich hab’ noch nicht nachgesehen.«
    »Nun, dann tun Sie’s«, befahl D’Orr gereizt.
    Das Geduldspiel, das kleine Ding aus Blech und Glas, war verschwunden, als Ben in seinem Schlafraum nachsah. Er hatte es auf das Brett über seine Koje gelegt und dachte zunächst, es sei bei dem Kampf vielleicht heruntergerissen worden, aber als er in seinem Bettzeug nachsah, war es auch dort nicht zu finden.
    Ein Schreck durchfuhr ihn, und hastig sah er in seiner Tabakdose nach, in der er nach alter Cowboymanier sein Geld aufbewahrte. Er stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Sein Erspartes war noch vorhanden. Er ging zur Tür zurück. »Nichts haben sie erwischt«, sagte er.
    »Sind Sie sicher?« fragte D’Orr. Immer noch hielt er sich das Taschentuch vors Gesicht.
    »Ich muß wohl die
hombres
verjagt haben«, sagte Ben, »ehe sie an mein Geld heran konnten.«
    D’Orr schnauzte: »Los, jemand von euch Männern verständigt den Sheriff.«
    Ben musterte D’Orr neugierig. »Was ist mit Ihrer Visage passiert?« fragte er.
    »Als ich im Dunkeln aus dem Bett sprang, bin ich gegen die verdammte Kante der offenstehenden Tür gerannt«, entgegnete D’Orr barsch, drehte sich um und ging davon.
     
     

2.
     
    Am nächsten Morgen fand Ben Albert Panzer auf der obersten Stange des Corrals sitzen. Er kletterte neben ihn hinauf und borgte sich von ihm Tabak und Papier, um sich eine Zigarette zu drehen.
    »Wie fühlen Sie sich heute morgen?« fragte Ben. »Macht Ihnen die Höhenlage noch zu schaffen?«
    »Nein«, sagte Panzer. Sie schwiegen eine Weile. »Merkwürdige Sache war das, gestern abend. Daß wir beide ohnmächtig wurden, meine ich.«
    »Ja, die Welt ist voller Rätsel«, murmelte Ben. »Sagen Sie, haben Sie gestern abend, ehe Sie zu Bett gingen, noch jemand von der Sache erzählt.«
    Panzer nickte. »Ja.«
    »Wem?«
    »Schwer zu sagen. Wohl allen, die da in der Bar waren.«
    »Und was hielten die davon?«
    »Sie meinten, ich sei wohl betrunken gewesen«, bemerkte Panzer verächtlich. »Dabei betrinke ich mich nie.«
    »Und ich hab’ noch nie genug Geld gehabt, um mir das leisten zu können«, sagte Ben und ließ sich von der Corralstange gleiten. »Was halten Sie selbst denn von der Sache gestern abend, Panzer?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Panzer. »Und

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