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DS021 - Der grüne Adler

DS021 - Der grüne Adler

Titel: DS021 - Der grüne Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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um in Ruhe eine Zigarette zu rauchen.
    Den alten Goldsucher fand er dabei rein durch Zufall.
    Die Berge in jener Gegend waren kahl und abweisend. Es fehlte an der nötigen Regenmenge, um dort, abgesehen von ein paar armseligen
Sage
-Büschen und gelegentlich einer Jack-Pinie, irgendeine Vegetation entstehen zu lassen.
    Vier Bussarde kreisten am Himmel. Zwei weitere näherten sich. Und noch weiter entfernt flatterten hoffnungsvoll ein paar Krähen auf.
    Vielleicht liegt dort drüben eine Broken-Circle-Kuh mit gebrochenem Lauf
, dachte Ben. Er schwang sich in den Sattel und ritt auf die Stelle zu.
    Der alte Mann lag in einer Felsrinne, aus der er sich mit eigener Kraft offenbar nicht mehr hatte herausarbeiten können. In dem losen Sand und Geröll am Rand der Rinne war er wohl immer wieder zurückgerutscht.
    Die Zunge hing ihm aus dem Mund. Die Knochen schienen ihm durch die Haut treten zu wollen, so abgezehrt wirkte er. Und an vielen Stellen war seine Haut schmutzig-braun von verkrustetem Blut.
    Er hatte eine Art Rucksack auf dem Rücken, und eine Satteltasche hing an seinem Gürtel.
    »He!« Ben stieg zu dem Mann hinunter. »He, Oldtimer, was ist mit Ihnen?«
    Der alte Mann sah ihn mit Augen an, die so starr wie die eines Toten wirkten. Vorsorglich hatte Ben vom Sattelgurt seine Feldflasche mitgenommen. Er versuchte dem Alten Wasser zwischen die aufgeplatzten Lippen rinnen zu lassen, aber der schluckte es nicht hinunter; als sein Mund voll war, lief es über. Es schien kaum noch eine Spur Leben in ihm zu sein.
    Ben stand auf und versuchte zu den alten Jungfern hinüberzurufen. Er wollte sie losschicken, damit sie Hilfe herbeiholten. Aber der Wind stand falsch; sie hörten ihn nicht.
    »Wie lange sind Sie schon ohne Wasser?« fragte Ben und brachte sein Ohr ganz dicht an die sich bewegenden Lippen des Alten heran.
    »Vierzehn Tage – dann hab’ ich auf gehört zu zählen«, brachte der mühsam heraus. »Essen ... schon viel länger nicht mehr.«
    »Bei den Präriehunden!« platzte Ben heraus. »Seit zwei Wochen ohne Wasser? Aber jetzt hat die Qual ein Ende!« Er richtete sich auf und versuchte erneut, zu den alten Jungfern hinüberzuschreien.
    Inzwischen bewegte der Alte wieder die Lippen, und Ben beugte sich zu ihm hinunter.
    »Kennen ... Sie ... Doc Savage?« versuchte der alte Mann zu fragen.
    »D-o-c S-a-v-a-g-e?« Ben buchstabierte den Namen.
    »Ja.«
    »Nie von ihm gehört«, sagte Ben.
    Der Alte drehte mühsam den Kopf, und etwas von dem Wasser, das Ben ihm eingeflößt hatte, rann heraus. Er schien seine ganze Kraft zusammenzuraffen, um sich auf einen Ellenbogen zu stützen, was ihm schließlich aus gelang.
    »Halt, halt! Sie sollten sich nicht so anstrengen«, ermahnte ihn Ben. »Sie müssen mit Ihren Kräften haushalten.«
    Die Stimme des alten Mannes klang plötzlich überraschend klar. Er sagte: »Meine Satteltasche – was darin ist, bringen Sie es Mira.«
    »Klar«, sagte Ben. »Ich bring es Mira.«
    Ben umfaßte die knochigen Schultern des Alten, um ihn zu stützen, aber der versuchte sich zu wehren. Dann sackte er schlaff in sich zusammen und war tot.
    Nachdem Ben über den ersten Schock hinweg war, sah er in der Satteltasche des Toten nach. Er zog ein kleines Kästchen aus Blech und Glas heraus.
    Es war ein Geduldspiel, bei dem man kleine künstliche Federn aus Metall schütteln mußte, bis die Federn in Löchern in einem grünen Adler steckten. Es waren zehn Federn und ebenso viele Löcher. Darüber stand:
     
    BEFEDERE DEN ADLER
     
    Unter dem Adler stand der Reim:
     
    Hand und Auge wandern
    Herab, herab, Hinüber zum andern,
    Hinauf, doch hüte dich, nicht viel,
    Nach Norden sieh, du bist am Ziel.
     
    Ben wickelte das Geduldspiel in sein Taschentuch und steckte es in sein Hemd.
    Dann sah er nach, was in dem prallen Rucksack auf dem Rücken des Alten war. Er fand darin eine übergroße gefüllte Feldflasche und Lebensmittel, die für mindestens zwei Wochen gereicht hätten.
    Ben kratzte sich den Kopf. Verdammt merkwürdig war das. Der Alte hatte doch gesagt, daß er seit mindestens zwei Wochen nichts mehr zu trinken und zu essen gehabt hätte.
     
     

3.
     
    Es wurde später Nachmittag, bis der Sheriff und der Leichenbeschauer eintrafen. Beide kauten Tabak. McCain und Panzer folgten ihnen mit Ersatzpferden. D’Orr, der Besitzer der Broken Circle Ranch, ritt eine schneeweiße Stute.
    »Wo ist Ben Duck?« fragte der Sheriff.
    »Er ist am frühen Nachmittag losgeritten und sagte, bis zum

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