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DS021 - Der grüne Adler

DS021 - Der grüne Adler

Titel: DS021 - Der grüne Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Einbruch der Dunkelheit wäre er zurück«, erklärte eine der alten Jungfern.
    Der Sheriff sah sich die Sache kurz an und wandte sich dann an den Leichenbeschauer. »Ich schätze, das ist dein Job, Henry.«
    Der Leichenbeschauer nickte. Er hatte zwei Satteltaschen voller Instrumente. »Wenn jemand von Ihnen ’nen schwachen Magen hat, sollte er lieber ein Stück fortgehen«, sagte er.
    Erstaunt fragte D’Orr: »Aber können Sie denn ohne Gerichtsbeschluß eine Autopsie vornehmen?«
    »Das ist keine Autopsie«, sagte der Coroner. »Wir sehen nur mal nach.«
    Die Sonne stand tief im Westen, und die zackigen Berggrate warfen lange Schatten. In einem dieser Schatten kam Ben Duck herangeritten. Die Flanken seines Pinto waren schmutzverkrustet. Ben sah müde aus.
    »Nun, was ist?« wandte er sich an den Sheriff.
    »Hallo, Ben«, sagte der Sheriff. »Henry ...« er deutete mit dem Kopf zu dem Coroner hinüber – »ist gerade an der Arbeit.«
    »In ’ner Minute kann ich sagen, woran er gestorben ist«, bestätigte der Coroner und arbeitete weiter.
    Ben glitt von Patches herunter und lockerte ihm den Sattelgurt. Das Pony ließ den Kopf hängen und begann lustlos Buffalogras zu zupfen.
    »Haben Sie seine Spur weit zurückverfolgen können, Ben?« fragte der Sheriff.
    »Etwa fünf Meilen«, sagte Ben. »Dann verlor ich die Spur. Auf dem Lavagestein im Süden ist kein Hufschlag festzustellen.«
    Abrupt warf D’Orr ein: »Es scheint mir auch reine Zeitverschwendung zu sein, die Spur des armen Kerls verfolgen zu wollen.«
    Ben sah ihn an. »So?« fragte er nur.
    Der Coroner richtete sich auf. Er wischte sich die Hände an einem alten Unterhemd ab, das er als Handtuch benutzte. »Hunger und Durst«, sagte er, »daran ist er gestorben.«
    Ben starrte ihn an. »Hunger und Durst?«
    »Hm, hm. Mindestens zwei Wochen hat er weder Wasser noch Nahrung gehabt, schätze ich. In seinem Magen hab’ ich die Überreste eines Erdhörnchens oder einer Ratte, Gras, Kaktusfleisch und Erde gefunden.«
    »Erde?«
    »In den vorgerückten Stadien des Verhungerns versuchen die meisten, Erde zu essen«, erklärte der Coroner.
    Ben kratzte sich hinter einem Ohr. »Habt ihr schon mal in seinen Rucksack hineingesehen?«
    »Ja. Lebensmittel und eine volle Feldflasche«, sagte der Leichenbeschauer.
    D’Orr bemerkte: »Der arme Kerl ist offensichtlich verrückt gewesen.«
    Ben drehte sich eine Zigarette, leckte das Papier an, gab sich Feuer und starrte auf das abbrennende Zündholz in seinen Fingern. Er vermochte sich nicht vorstellen, daß ein Mann so verrückt sein konnte zu verhungern, wenn er in seinem Gepäck Lebensmittel und Wasser hatte.
    »Hat jemand hier schon mal von einem Doc Savage gehört?« fragte Ben.
    Alle starrten ihn an, niemand sagte etwas.
    Später, als sie auseinandergegangen waren, drängte sich McCain an Ben Duck heran und fragte ihn außer Hörweite der anderen: »Warum sind Sie an Doc Savage interessiert? Hat er was mit dieser Sache zu tun?«
    »Kennen Sie ihn?« konterte Ben.
    »Ja, ich hab’ von ihm gehört«, gab McCain zu.
    »Was haben Sie von Doc Savage gehört?« fragte Ben.
    McCains bleiches Gesicht unter dem schlohweißen Haar war unergründlich. »Ich kann mich nicht mehr erinnern«, sagte er.
    Der Sheriff und der Leichenbeschauer hatten sich von der Broken Circle Ranch einen Wagen ausgeliehen. Ben half ihnen, den Toten auf die kleine Ladefläche zu laden. Dann schwang er sich in den Sattel seines Pintoponys und ritt neben der mit einer Plane zugedeckten Gestalt her.
    D’Orr lenkte seine weiße arabische Stute neben Patches. »Haben Sie ein Zündholz?« fragte er.
    Ben gab es ihm und sagte: »Sie sollten da nicht so im Sattel auf und ab wippen. Boß. Bei ’nem Galopp durch den Stadtpark ist das zwar recht eindrucksvoll, aber auf längeren Strecken macht Sie das nur unnötig müde.« D’Orr über hörte den Ratschlag. Er sagte: »Mir fällt gerade ein – ich habe schon mal von diesem Doc Savage gehört, den Sie da vorhin erwähnten.«
    »So?« Ben war sehr interessiert. »Wer ist denn das?«
    »Warum haben Sie sich nach ihm erkundigt?« stellte D’Orr die Gegenfrage.
    »Nur so aus Neugier«, sagte Ben. »Jemand ließ da neulich seinen Namen fallen. Was wissen Sie über ihn?«
    »Viel ist das nicht«, sagte D’Orr. »Doc Savage lebt irgendwo im Osten, in New York, glaube ich. Er scheint so eine Art Abenteurer zu sein. Sein Name wird mit den tollsten Dingen in Verbindung gebracht. Mehr weiß ich auch nicht.

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