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DS026 - Der Inka in Grau

DS026 - Der Inka in Grau

Titel: DS026 - Der Inka in Grau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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und trollte hinter Monk her.
    Eine Zeitlang stand Ham unschlüssig da. Nervös sah er sich um und kniff die Lippen zusammen. Er hatte das Gefühl, überall aus dem Grün ringsum starrten ihn Augen an. Der Dschungel war etwas, womit man besser zu zweit fertig wurde. Die Entscheidung tat weh, aber er rang sich dazu durch. Zögernd begann er der Spur nachzugehen, die Monk und sein Maskottschwein hinterlassen hatten, denn sehen konnte er sie längst nicht mehr, nachdem sie inzwischen einen Vorsprung von mehr als zehn Minuten hatten.
    Als die Spur nach einer ganzen Strecke durch ein Dickicht führte und Ham es darin rascheln hörte, hob er einen Stein auf und schleuderte ihn mit voller Wucht hinein. Mit Glück traf er auch etwas, das sich dem dumpfen Geräusch nach wie ein weicher Körper anhörte – was Ham sehr befriedigte. Er erwartete nun, Monk in dem Dickicht aufheulen zu hören, aber darin wurde er enttäuscht.
    Zwar erfolgte tatsächlich ein wehleidiges Aufkreischen, aber was dann aus dem Dickicht herausplatzte, direkt auf Ham zu, ließ diesem vor Staunen die Augen vorquellen.
    Es war ein Affe. Aber was für ein Affe!
    Etwas größer als ein Schimpanse – zottig, rostbraun behaart wie ein Gorilla, nur viel kleiner, und in seinem Körperbau geradezu lächerlich unproportioniert, ein ausgesprochen häßlicher Affe, wodurch er, so fand Ham, in geradezu verblüffender Weise Monk ähnlich sah.
    »Los, troll dich«, sagte Ham und wedelte mit beiden Armen. »Zurück in die Baumkronen, wo du hingehörst.«
    Aber der Affe ließ sich nicht im mindesten beirren, sondern schnellte sich vom Boden ab, sprang Ham vor die Brust und umklammerte mit seinen zottig, rostbraunen Armen dessen Hals, als ob er bei ihm Schutz suchen wollte. Ham, nicht darauf gefaßt, wurde umgerissen, und während er sich wieder auf rappelte, hüpfte der Gorillaschimpanse mit allen Lauten und Zeichen höchster Affenfreude im Kreis um ihn herum.
    Empört streifte sich Ham mit den Fingernägeln ein Blatt vom Revers seines maßgeschneiderten, inzwischen jedoch vom Dschungel stark mitgenommenen Jacketts. »Fort mit dir, du Anthropoid!« schnauzte er den Affen an, doch der empfahl sich nicht, sondern hielt im Hüpfen inne und sah ihn an.
    Wie machte man einem solchem Wesen nur klar, daß es verschwinden sollte? Zögernd tat Ham ein paar Schritte. Der Affe kam ihm sofort nach. Mit gegenseitigem Stehenbleiben und Weitergehen ging das so eine ganze Strecke weiter, auf Monks Spur. Dann war plötzlich ein Rascheln zu hören, und Habeas Corpus kam aus den Büschen vor ihnen.
    Als das Schwein des Affen ansichtig wurde, blieb es wie angewurzelt stehen, grunzte und senkte den Kopf, als wollte es zum Angriff ansetzen. Der Affe, nicht faul, schnappte sich einen am Boden liegenden Ast und ging drohend auf das Schwein los.
    Habeas, von solchem Imponiergehabe verblüfft, quiekte auf, warf sich herum und flitzte in die Büsche.
    Das gab für Ham den Ausschlag. Als der Affe, den Stock geschultert wie ein Gewehr, zu ihm zurückkam, sagte er: »Okay, du kannst bei mir bleiben. Du wirst meine Geheimwaffe gegen Monks Maskottschwein, Habeas Corpus. Ich taufe dich auf den Namen Chemistry.«
    Chemistry wich auch weiterhin nicht von Hams Seite. Wenn der Dschungel jedoch nahezu undurchdringlich wurde, verließ Chemistry den Boden, schwang sich in den Baumkronen von Ast zu Ast und kam dadurch wesentlich schneller voran als sein neuer Herr und Meister.
    Als Chemistry gerade wieder einmal im Dschungelgrün verschwunden war und Ham dort eine Bewegung wahrnahm, hob er einen kleinen Stein auf und warf ihn danach.
    »Au-a!« klagte eine vertraute Stimme. »Wer war das?«
    »Ich!« rief Ham.
    »Natürlich, du«, bemerkte Monk angewidert und kam aus dem Dickicht. »Was fällt dir ein, mit Steinen nach mir zu schmeißen? Du kannst von Glück sagen, daß ich dich nicht angeschossen habe.« Monk schleppte sich mit einem Gewehr ab, das sie ihren barfüßigen Wächtern abgenommen hatten.
    »Ich wußte nicht, daß du es warst«, entgegnete Ham, und damit ja keine Mißverständnisse entstanden, fügte er hinzu: »Hätte ich’s gewußt, hätte ich einen viel größeren Stein genommen.«
    »Wer soll es denn sonst gewesen sein?« grollte Monk. »Chemistry«, sagte Ham und brach in Lachen aus. »Chemistry?« Monk beäugte Ham mißtrauisch. »Wer soll das sein? Bist du plötzlich verrückt geworden?«
    Sie wurden von einem erschreckten Aufquieken Habeas Corpus’ unterbrochen. Monk und Ham rannten los,

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