DS026 - Der Inka in Grau
Insassen, die in Richtung Delezon gestartet waren.
»Ace Jackson flog mit?« schluckte Long Tom. »Das kann ich einfach nicht glauben.«
General Vigo stieß einen Fluch aus. »Graf Hoffe kenne ich persönlich«, knurrte er. »Er hat Waffen und Munition an beide Seiten verkauft, an Delezon und Santa Amoza, aber daß er auch Hand in Hand mit dem Inka arbeiten soll, kann ich nicht glauben.«
»Jedenfalls scheinen sich die Dinge jetzt einer Entscheidung zu nähern«, sagte Doc Savage. »Kommen Sie, wir haben keine Zeit zu verlieren.«
Sie stiegen in den Hubschrauber, den Doc Savage sofort in den Nachthimmel zog. Er setzte keine Positionslichter, und sie flogen für einen Hubschrauber in beträchtlicher Höhe. Von Zeit zu Zeit griff der Bronzemann nach einem Fernglas und suchte den dunklen Horizont vor ihnen ab.
»Glaubst du, daß wir sie einholen?« murmelte Long Tom.
Die drei Maschinen waren Propellerflugzeuge älteren Typs; sie saßen in einem Hubschrauber neuester Bauart. Für Doc Savage schien Long Toms Frage keiner Antwort zu bedürfen.
Nachdem sie einige Zeit geflogen waren, streckte Doc Savage einen Arm aus. »Da sind sie.«
Long Tom mußte dazu das Fernglas nehmen. »Ja, jetzt sehe ich sie auch«, sagte er.
Doc Savage zwängte sich aus dem Pilotensitz und bedeutete Long Tom, die Steuerung zu übernehmen. »Folge ihnen«, wies er ihn an.
Long Tom nickte und ließ sich seinerseits in den Pilotensitz fallen.
Doc Savage kletterte in der sechssitzigen Hubschrauber-Glaskanzel nach hinten und öffnete dort den Metallkoffer, den er aus dem Luftschiffwrack mitgenommen hatte und der Monks tragbares Chemie-Labor enthielt.
Einer seiner Taschen entnahm Doc Savage die Plastiktüte mit winzigen Mengen von dem seltsamen grauen Staub, den er einem der Opfer des Inkas in Grau mit einem Grashalm vorsichtig vom Gesicht gestreift hatte.
Der Bronzemann begann in der Hubschrauberkanzel beim Licht einer Stablampe zu arbeiten. General Vigo wandte mehrmals den Kopf, konnte aber nicht erkennen, was Doc Savage machte.
Nach etwa zwanzig Minuten kam er wieder nach vorn.
»Was hast du getan?« fragte Long Tom.
Wie es Doc Savages Angewohnheit war, wenn er eine Frage nicht beantworten wollte, tat er so, als habe er sie nicht gehört.
Sie flogen weiter den drei Propellermaschinen nach.
»Da, seht!« Long Tom zeigte mit der Hand voraus. »Sie setzen zur Landung an!«
Im Mondlicht war deutlich auszumachen, daß die drei Flugzeuge tiefer gegangen waren und die Landeklappen ausgefahren hatten, um anscheinend mitten im Dschungel niederzugehen.
Sofort übernahm Doc Savage wieder die Lenkung des Hubschraubers, zog ihn scharf zur Seite, drosselte weitgehend den Motor und setzte den Helikopter sanft in einer Lichtung des Dschungels auf, die beinahe drei Meilen von der Stelle entfernt lag, wo die Propellermaschinen niedergegangen waren. Es bestand deshalb kaum Gefahr, daß sie gehört öder sonstwie bemerkt worden waren.
Sie kletterten aus der Hubschrauberkanzel.
»Und jetzt?« fragte Long Tom.
General Vigo sprach, ehe Doc Savage eine Antwort geben konnte. Bisher hatte er sich in dieser hektischen Nacht, die vielleicht die aufregendste seines ganzen Lebens war, sehr unerschrocken und – für einen Diktator – höchst willig und folgsam gezeigt und war auf alle Vorschläge Doc Savages sofort eingegangen.
»Ich komme nicht mehr weiter mit,
Señores
«, sagte er jetzt.
Der Bronzemann richtete seine goldflackernden Augen auf ihn. »Wie meinen Sie das?«
»Lassen Sie mich zu meinen Truppen zurückkehren«, sagte General Vigo. »Wir werden Hilfe brauchen, um diesen Inka in Grau zu stellen. Ich werde sie aufbringen. Ich versichere Ihnen, dieser Krieg wird aufhören. Ich habe in dieser Nacht viel gelernt.«
»Nein«, sagte der Bronzemann.
General Vigo zog eine Grimasse, wodurch sein ohnehin häßliches Gesicht im Mondlicht noch unansehnlicher wirkte. »Warum wollen Sie denn unbedingt, daß ich mitkomme?« verlangte er zu wissen.
»Weil wir Sie selbst als Hilfe brauchen, jetzt sofort«, sagte Doc Savage.
Long Tom konnte, als er dies hörte, gerade noch ein abfälliges Knurren unterdrücken. Wenn es auf der Erde jemand gab, der weniger auf fremde Hilfe angewiesen war als Doc Savage, mußte der erst noch gefunden werden.
Deshalb runzelte Long Tom jetzt die Stirn. Doc Savage schien mit General Vigo irgend etwas anderes vorzuhaben. Aber was? Long Tom hütete sich, zu fragen.
General Vigo murmelte indessen, halb unwillig: »Nun,
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