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DS026 - Der Inka in Grau

DS026 - Der Inka in Grau

Titel: DS026 - Der Inka in Grau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Sie,
Señores
, zu richten. Ich möchte Sie aber bitten, ihn nicht durch Zwischenrufe zu unterbrechen oder sonstwie durch Fragen in die Enge zu treiben, wie Sie es sonst zu tun pflegen. Ich finde, er hat ohnehin schwer genug an seinem persönlichen Schicksalsschlag zu tragen, und wir wollen ihn nicht endgültig als unseren Staatspräsidenten verlieren.« Dies war ein geschickter Zug Serratos; er wußte, wie viele Sympathien Carcetas immer noch genoß. »Wenn Sie schon unbedingt jemand in die Zange nehmen wollen ...« Serrato gestattete sich ein Lächeln, stehe ich Ihnen dafür im weiteren Verlauf der Sitzung gern zu Verfügung.« In diesem Augenblick entstand am Saaleingang Bewegung und im Saal selbst allgemeines Geraune.
    »Präsident Carcetas«, kam es ehrfurchtsvoll über manche Lippen.
    In seiner langen schwarzen Staatsrobe kam Präsident Carcetas den Mittelgang herauf, leicht gebückt, wie unter der Bürde einer schweren Last. Er ging direkt auf das Rednerpult zu, das Serrato sofort für ihn räumte, und im Gegensatz zu früheren Gelegenheiten, da er vor dem Exekutivkomitee gesprochen hatte, nahm er seine Staatsrobe nicht ab.
    »Gestatten Sie mir,
Señores
, ein paar Worte von vielleicht entscheidender staatspolitischer Bedeutung« Es war gar nicht mehr erforderlich, daß Carcetas, Schweigen gebietend, beide Arme hob; im Saal hätte man ohnedies eine Stecknadel fallen hören können.
    »Wir haben mit unserer Nachbarrepublik beinahe vier Jahre lang einen erbarmungslosen Krieg geführt«, fuhr er fort. »Viele tapfere Männer sind in diesen vier Jahren gefallen, auf beiden Seiten. Der Überfall auf einen unserer Grenzposten, angeblich durch Delezon-Soldaten, war die auslösende Ursache. Ein solcher Übergriff konnte selbstverständlich nicht einfach hingenommen werden. Aber inzwischen,
Señores
, ist dieser Anlaß zum Krieg längst nicht mehr gegeben, unsere Ehre ist längst wieder hergestellt. Doch das erbitterte Ringen an den Fronten geht weiter.«
    Carcetas legte eine rhetorische Pause ein. Im Saal schien kaum noch jemand auch nur zu atmen.
    »
Señores
«, fuhr Carcetas fort, »wir sind genasführt, für dumm verkauft worden. Bedeutungslose Bauern im Schachspiel eines unheilvollen Drahtziehers sind wir gewesen, weiter nichts.«
    Man merkte, daß Kriegsminister Serrato unruhig wurde, aber er selbst hatte vorher ersucht, Carcetas keinesfalls zu unterbrechen.
    »Nach allen Anhaltspunkten, die sich inzwischen ergeben haben, scheint festzustehen, daß jener Überfall auf unsere Grenzstation, der seinerzeit den Krieg auslöste, gar nicht von Delezon-Soldaten ausgeführt wurde«, sprach Carcetas weiter. »Der Überfall wurde vielmehr bewußt von dem finsteren Drahtzieher inszeniert, um uns in diesen Krieg zu stürzen. Aber das war beileibe nicht das letztemal, daß er seine schmutzige Hand im Spiel hatte. Immer wieder hat er geschickt verstanden, den Konflikt neu auf lodern zu lassen, und seinen Namen brauche ich Ihnen wohl nicht erst zu nennen.«
    Wieder legte Carcetas eine dramatische Pause ein. »Ich meine natürlich den Inka in Grau. Und nicht etwa nur bei uns in Santa Amoza hat er sein unheilvolles Spiel getrieben, nein, genauso auch in Delezon.«
    Jetzt konnte Kriegsminister Serrato trotz aller Vorsätze doch nicht mehr an sich halten. »Woher wollen Sie das wissen?« rief er.
    Statt ihm zu antworten, hob Präsident Carcetas, erneut Schweigen bietend, die Hände. »Diese Frage will ich von dem Mann beantworten lassen, der sich in den Verhältnissen Delezons wohl am besten auskennt.« Wieder eine Pause. »
Señores
, ich bitte um Gehör für den Oberkommandierenden der Delezon-Truppen, General Fernandez Vigo.«
    Und General Vigo kam von der Saaltür her durch den Mittelgang geschritten, auf das Rednerpult zu.
    Durch den Schock, den die Ankündigung und das Erscheinen General Vigos auslösten, war die Versammlung wie gelähmt. Das heißt, einige fuhren halb von ihren Sitzen hoch, aber niemand machte eine Bewegung, Vigo aufzuhalten.
    Kaum stand der General Delezons auf dem Rednerpult, begann er zu sprechen. »Wir haben einen gemeinsamen Feind – den Inka in Grau«, kam er ohne jede Umschweife zur Sache. »Ich bin gekommen,
Señores
, um etwas zu fordern. Ich fordere einen Waffenstillstand. Nein, mehr als das – ich fordere Frieden. Und ich erbitte dafür Ihre Mithilfe. Gemeinsam, Hand in Hand, müssen wir die Geheimorganisation dieses Unholds, der sich Inka in Grau nennt, vernichten.«
    Häßlich mochte General

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