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DS029 - Die Auferstehung

DS029 - Die Auferstehung

Titel: DS029 - Die Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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starrte den Chemiker verblüfft an. Schloß die Augen. Ließ sich wieder auf den Rücken sinken.
    »Ich hab’s geahnt!« sagte Ham. »Monks Anblick war zuviel für ihn! Er muß geglaubt haben, die menschliche Evolution sei nach hinten losgegangen!«
    Niemand nahm das natürlich ernst, auch Ham selber nicht, denn alle sahen deutlich, daß die Mumie noch atmete. Der Wiedererweckte hatte sich wohl nur aus Erschöpfung zurücksinken lassen.
    »Ich glaube, ich gebe ihm ein paar Stärkungsmittel, die sein Körper sofort assimilieren kann«, sagte Doc.
    Er setzte eine der Injektionsspritzen ein, die er fertig auf gezogen auf einem weißen Tablett liegen hatte. Dann nahm er einen Massagevibrator, schaltete ihn ein und fuhr damit an den Gliedmaßen des Patienten entlang. »Auch das könnte zur weiteren Belebung des Kreislaufs dienen«, erklärte er seinen Freunden.
    Der Mann auf dem Operationstisch hatte erneut die Augen offen und blickte sie an. Bisher hatte er keinen Laut geäußert. Er hatte ein markantes Gesicht mit Adlernase und einem Wust hochstehender weißer Haare, dazu einen weißen Bart. Doc Savages Wiederbelebungsprozeß schien sich aber auch auf dieses Grauhaar ausgewirkt zu haben, hatte ihm wieder Leben und Glanz verliehen.
    Doc Savage sagte: »Eigentlich müßte er inzwischen sprechen können.«
    »Aber in welcher Sprache?« fragte Long Tom.
    »In der Landessprache seiner Zeit natürlich«, entgegnete der hagere Johnny. »Zufällig weiß ich, daß Doc die alten Sprachen und Dialekte wenigstens soweit beherrscht, um sich verständlich zu machen. Und ich selbst bin da auch nicht ganz unbewandert.«
    Unwillkürlich hatten sie bisher ehrfurchtsvoll und gedämpft gesprochen; so sehr standen sie im Banne des Ereignisses, dessen Zeugen sie waren.
    Doc Savage trat zurück und gab Johnny einen Wink.
    »Überlassen wir William Harper Littlejohn die Ehre, als erster den Patienten anzusprechen.«
    Johnny war überwältigt. Keinem Archäologen war jemals ein größerer Augenblick beschert worden.
    Er trat vor. Seine Lippen bewegten sich. Man sah, wie er sich angestrengt bemühte, aber er brachte kein Wort über die Lippen, keinen einzigen Laut.
    »Heiliges Kanonenrohr!« polterte Renny. »Ausgerechnet jetzt fallen ihm keine hochtrabenden Worte ein!«
    Johnny, der erkannte, daß er in der größten Stunde seiner archäologischen Karriere schmählich versagt hatte, trat beschämt zurück.
    Doc Savage übernahm es daraufhin, den Wiederbelebten anzureden. Er sprach ganz langsam, mit präziser, ruhiger, vertrauenerweckender Stimme. Johnny erkannte, daß es Worte in einer Sprache waren, wie sie zu Salomons Zeiten in Israel gesprochen wurde.
    Der Wiedererweckte verstand die Worte. Das war deutlich daran zu erkennen, daß er stutzte und Doc verblüfft anstarrte.
    Aber er gab keine Antwort.
    Doc versuchte es wieder und wieder. Nach fünfzehn Minuten hatte er von dem Wiedererweckten immer noch keine Antwort bekommen.
    »Wir haben es mit einem sprachlosen Salomon zu tun«, klagte Monk. »Stelle sich das einer mal vor!«
    Johnny, der nach seinem Fehlschlag finster drein-geblickt hatte, fuhr ihn an: »Mach darüber gefälligst keine Witze! Die Sache ist mehr als ernst!«
    Offenbar hatte Doc Savage inzwischen nachgedacht.
    »Vielleicht könnten wir ihn dadurch zu sprechen veranlassen«, sagte er, »daß wir ihn in eine Umgebung bringen, die ihm vertraut ist. Der Anblick des Labors muß ihn natürlich verwirren.«
    »Aber wie willst du das machen?« fragte Monk.
    »Wir bringen ihn ins Metropolitan-Museum«, sagte Doc. »Lassen ihn dort die antiken Ausstellungsstücke sehen.«
    Es dauerte über eine Stunde, bis sie ihren Gast, der noch vor kurzen eine Mumie gewesen war, körperlich in einer solchen Verfassung und angekleidet hatten, daß sie mit ihm das Appartement im 86. Stock des Wolkenkratzers verlassen konnten.
    Als sich der Fahrstuhl zu senken begann, schrie der Wiederbelebte entsetzt auf. Es war der erste Laut, den er von sich gab.
    Dies veranlaßte Monk zu der Bemerkung: »Besonders gute Nerven scheint Salomon nicht gerade zu haben.«
    Scharf wies Ham ihn zurecht: »Wenn du durchgemacht hättest, was er in den letzten Stunden erlebt hat, wärst du auch ein Nervenbündel!«
    Sie verließen das Gebäude durch den U-Bahn-Seitentunnel und hatten, als sie die Straße erreichten, große Schwierigkeiten, den Mumienmann in ein Taxi hineinzubekommen.
    Doc verband ihm die Augen. »Damit ihm weitere entnervende Entdeckungen erspart bleiben«,

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