DS029 - Die Auferstehung
Bibliothek mit ihren Tausenden von Bänden und machten sich an der Batterie von Telefonen, die dort stand, zu schaffen.
Inzwischen füllten Doc Savage und Monk einen Glastank von der Größe einer Badewanne mit destilliertem Wasser, dem sie genau dosiert bestimmte Chemikalien zusetzten, wodurch das Wasser eine leicht rötliche Färbung annahm.
Mit kritischem Blick betrachtete Monk die Mumie auf dem Marmortisch. »Der sieht aus, als ob eine Menge Arbeit nötig ist, ihn ins Leben zurückzuholen.«
Doc Savage hatte mit Monk den komplizierten chemischen Prozeß der Wiederbelebung schon mehrfach ausführlich durchgesprochen. Daher wurde zwischen ihnen kein weiteres Wort verloren. Sie trugen weiße Operationskittel und arbeiteten lautlos und präzise wie ein gutgeschultes Chirurgenteam, als sie die Mumie in die rötliche Flüssigkeit des Glastanks tauchten.
Zwischen zwei Telefonaten war Renny in die Tür des Labors getreten und sah ihnen neugierig zu. »Sagt mal, wurden in der Antike den Toten, wenn sie einbalsamiert wurden, nicht sämtliche innere Organe herausgenommen?« fragte er.
»Es gab verschiedene Verfahren, und bei dieser Mumie nicht«, erklärte Doc Savage. »Hier wurde die Leiche zur Konservierung in einer Flüssigkeit mit einer Arsenverbindung gebadet, bis sie ganz damit durchtränkt war. Diese Giftsubstanzen müssen wir jetzt nach und nach herauslösen. Deshalb dauerte der Prozeß auch so lange.«
Renny kehrte wieder in die Bibliothek zurück, wo Ham, Johnny und Long Tom unermüdlich weitertelefoniert hatten, und machte sich wieder an die Arbeit.
Doc Savage arbeitete mit einer Reihe namhafter Privatdetekteien und Auskunfteien zusammen, in allen Teilen der Welt. Ihn erreichten täglich so viele Briefe mit Hilfeersuchen, daß er unmöglich allen Fällen selber nachgehen konnte. Diese übertrug er den kleinen Privatagenturen, und durch diese regelmäßige Zusammenarbeit stand ihm automatisch ein weltweites Auskunftsnetz zur Verfügung. Solche Agenturen, vor allem in New York und London, riefen seine Helfer jetzt der Reihe nach an. Innerhalb von zwei Stunden hatten sie eine Anzahl höchst interessanter Fakten beisammen.
»Es gab eine Verbindung zwischen den Morden an den beiden Ägyptologen«, meldete Renny. »Sir Rodney, der Engländer, hatte Carson Alexander Olman, dem Amerikaner, etwas verkauft, was auf einem Frachter verschifft wurde, dessen Dritter Maat, der die Aufsicht über die Ladung hatte, ebenfalls ermordet wurde.«
Doc hatte die Mumie inzwischen wieder aus der rötlichen Flüssigkeit herausgenommen. Sie sah schon nicht mehr so mumienhaft aus, und der Bronzemann legte sie unter ein Röntgengerät und untersuchte sie.
»Woher habt ihr die Informationen?« fragte er.
»Von dem New Yorker Büro der Reederei, der der Frachter gehört«, sagte Renny. »Dort gibt es ein Doppel der Ladepapiere für den Gegenstand, der da verschifft wurde, nur kam er niemals an. Irgendwo unterwegs verschwand er.«
Monk sagte: »Sieht ganz so aus, als ob die Fracht gestohlen und jeder, der etwas darüber wußte, umgebracht wurde.«
»Gibt es einen Hinweis darauf, woraus dieses Frachtgut bestand?« fragte Doc.
»Nein«, sagte Renny. »Nur daß es samt Verpackung etwa fünf Zentner wog und auf den Ladepapieren als Pey-deh-eh-ghan eingetragen war.«
In Docs goldflackernde Augen trat ein eigenartiges Glitzern. »Wiederhole den Namen bitte noch einmal.«
»Pey-deh-eh-ghan.« Renny sprach nicht nur überdeutlich, sondern buchstabierte das Wort auch. »Sagt dir der Name irgend etwas?«
Offenbar war das der Fall, denn der Bronzemann stieß sekundenlang seinen merkwürdigen Trillerlaut aus.
»Ruf doch gleich mal beim Nationalmuseum in Paris an und erkundige dich, ob sie kürzlich an Sir Rodney in London eine Mumie verkauft haben«, sagte Doc.
Die transatlantische Telefonverbindung kam offenbar sofort zustande, denn Renny war nach zehn Minuten bereits wieder zurück.
»Du hast richtig getippt«, sagte er. »Vor vier Monaten hat das Pariser Nationalmuseum Sir Rodney eine Mumie namens Pey-deh-eh-ghan verkauft.«
»Das erklärt die Sache«, bemerkte Doc ruhig. »Erklärt was?«
»Später«, wehrte Doc Savage ab. »Ich muß mich jetzt ganz auf den Prozeß der Wiederbelebung konzentrieren.«
8.
Auch das übrige New York schien sich nur noch für die Wiederbelebung zu interessieren. In den Drugstores gab es Salomon-Ice-Creme-Sodas, in den Kaufhäusern fanden Salomon-Krawatten und Salomon-Taschentücher
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