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DS030 - Hannah,die Hexe

DS030 - Hannah,die Hexe

Titel: DS030 - Hannah,die Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Gelände war vage zu erkennen, der Regen hatte nachgelassen. Monk schaltete die Landescheinwerfer ein und drosselte die Geschwindigkeit.
    »Hier ist weit und breit kein Flugplatz«, brummte er. »Nur ein Acker. Wir gehen ’runter und sehen uns um. Hoffentlich brechen wir uns dabei nicht die Ohren ...« Ham wollte scharf protestieren, fand aber keine Gelegenheit mehr dazu. Monk setzte die Maschine mit einem Ruck auf, daß dem eleganten Advokaten die Zähne ratterten. Das Flugzeug holperte über den Acker und kam dicht vor einem mächtigen Baum zum Stillstand.
    »Du hast mehr Glück als Verstand«, sagte Ham unfreundlich. »Wenn ich es vermeiden kann, steige ich nie wieder mit dir in ein Flugzeug.«
    »Du mußt nicht«, sagte Monk. »Meinetwegen darfst du gern zu Fuß gehen oder mit der Eisenbahn fahren.« Sie kletterten aus der Maschine und standen verloren in der nächtlichen Landschaft. Der Regen wurde allmählich wieder stärker. Das seltsame Flugzeug mit den roten Flügelspitzen war nicht in Sicht.
    »Verdammt«, sagte Monk. »Wo ist das Weibsbild geblieben?«
    Der Acker war groß und von tiefen Furchen durchzogen, und Monk wunderte sich nachträglich, daß er nicht Bruch gemacht hatte. Die beiden Männer marschierten zum anderen Ende des Feldes und sahen sich suchend um. Ham fischte eben seine Stablampe aus der Tasche, als Monk ihn am Ärmel festhielt.
    »Da drüben«, sagte er. »Das ist sie, sie kommt auf uns zu!«
    Auf einem Brachfeld neben dem Acker schwenkte jemand eine Lampe, anscheinend kam das Licht langsam näher. Wenig später bemerkten Ham und Monk, daß die Lampe in Wahrheit eine Stallaterne war, die von einer schlanken Gestalt heftig geschwungen wurde.
    Ham und Monk liefen los und stellten enttäuscht fest, daß sie nicht das Mädchen vor sich hatten, sondern einen schmächtigen Mann in einem weiten, flatternden Mantel und mit einem zerbeulten Derbyhut auf dem Kopf.
    »He, ihr beiden!« knurrte der kleine Mann. »Wie kommt ihr auf die Idee, mit eurer Kiste ausgerechnet auf unserem Kartoffelacker zu landen?! Ihr seid wohl schon lange nicht mehr verhauen worden?«
    Monk baute sich drohend vor dem Zwerg auf; er sah aus wie eine Bulldogge vor einem Rehpinscher. Er musterte den Zwerg von oben bis unten.
    »Und so was will uns verhauen ...«, stellte er mürrisch fest. »Wo ist das Mädchen?«
    »Was für ein Mädchen?«
    »Das Mädchen, das mit dem Flugzeug gelandet ist«, erklärte Monk. »Und ich verlange eine höfliche Antwort, sonst zertrümmere ich Ihnen die Nase!«
    »Hier gibt’s kein Flugzeug«, sagte der Zwerg unbeeindruckt, »und hier gibt’s auch keine Mädchen mehr, seit Annie Peabody den Verstand eingebüßt hat.«
    »Annie Peabody.« Ham mischte sich ein. »Wer ist Annie Peabody?«
    »Ihr seid nicht sehr gebildet«, sagte der Zwerg. »Ihr kommt hierher und ruiniert unsere Kartoffeln und reißt die Mäuler auf und wißt nicht einmal, wer Annie Peabody war. Sie ist 1692 von den Hexen verhext worden, und seitdem haben sich hier keine Weiber mehr gehalten. Auf diese Farm könnte man keine Frau kriegen, und wenn man ihr eine Million Dollar bieten würde.«
    »Laß ihn stehen.« Monk wandte sich an Ham. »Komm!«
    Sie suchten das Gelände im Umkreis von einer Viertelmeile ab, und der Zwerg trottete hinter ihnen her. Das Brachfeld und der Kartoffelacker waren von hohen Bäumen gesäumt, wo kein Flugzeug hätte landen können. Das Mädchen und das Flugzeug waren unauffindbar.
    »Schade«, sagte Monk. »Und sie war so ein hübsches Mädchen ...«
    »Sie ist es bestimmt noch«, sagte Ham. »Wir sollten Verbindung mit Doc aufnehmen.«
    Der Zwerg sah Ham und Monk alarmiert an.
    »Haben Sie eben Doc gesagt, Partner?« wollte er wissen.
    Ham nickte.
    »Ihr beiden Vögel gehört doch wohl nicht zu dem Kerl, der sich Doc Savage nennt?«
    Ham klärte den Zwerg darüber auf, daß sie tatsächlich zu Doc Savage gehörten. Der kleine Mann wirkte jäh interessiert.
    »Dann kennt ihr doch bestimmt auch einen gewissen Renny ...«
    »Stimmt!« sagte Monk. »Was ist mit ihm?«
    »Die Leute in Salem Corners haben heute abend über ihn geredet.« Der Zwerg zuckte mit den Schultern. »Ich vermute, daß er Schwierigkeiten hat.«
    »Schwierigkeiten?« fragte Ham.
    »Ja. Er ist nämlich verschwunden.«
     
     

4.
     
    Am nächsten Morgen rollte ein langer Roadster gemächlich eine öde Landstraße südlich von Salem entlang. Es war ungefähr eine Stunde nach Tagesanbruch, der Regen hatte wieder auf gehört, und die

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