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DS030 - Hannah,die Hexe

DS030 - Hannah,die Hexe

Titel: DS030 - Hannah,die Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Sonne stand im Osten tief über dem Horizont.
    Das Verdeck des Roadsters war offen, und der Mann am Lenkrad blickte sich neugierig um. Er schien die schöne Landschaft und den Frieden zu genießen. Der Mann war Doc Savage.
    Er war eine ungewöhnliche Erscheinung, nicht anders als seine Gefährten Ham und Monk, aber in anderer Beziehung. Er war so groß und muskulös, daß die meisten anderen Menschen neben ihm dürftig wirkten. Seine Haut war vom langjährigen Aufenthalt in den Tropen bronzefarben getönt, was ihm den Spitznamen ›Bronzemann‹ eingetragen hatte, und seine Haare, ebenfalls bronzefarben und nur wenig dunkler als seine Haut, waren glatt an den Kopf gebürstet und erinnerten an einen schimmernden Helm. Am bemerkenswertesten waren seine Augen. Sie strahlten eine hypnotische Kraft aus und waren wie unergründliche Seen, auf denen Blattgold schwamm, das von einem leichten Wind durcheinandergewirbelt wurde.
    Der Mann neben ihm blickte sich nicht um. Er hatte die Augen geschlossen und döste. Er war ebenfalls groß, aber auffallend mager und trug eine Brille, die ihm von der Nase zu rutschen drohte. Das linke Glas war unförmig wie eine Lupe, und es handelte sich tatsächlich um ein Vergrößerungsglas; der Mann war im Krieg auf einem Auge erblindet, und da er in seinem Beruf als Geologe und Archäologe häufig eine Lupe benötigte, hatte er sie der Einfachheit halber in das Brillengestell einbauen lassen.
    »Wir sollten hier anhalten und uns ein wenig Umsehen«, sagte Doc Savage. Er hatte eine tiefe, metallische Stimme, die eine nur mühsam gebändigte Energie verriet. »Die Gegend hat Ähnlichkeit mit der Beschreibung, die Monk uns gegeben hat.«
    Der Mann auf dem Nebensitz schreckte hoch.
    »Was war das?« fragte er. »Wer hat mit wem Ähnlichkeit?«
    Doc antwortete nicht, er starrte auf die Fahrbahn. Er hatte ein befremdliches Geräusch gehört. Sein Begleiter wurde nun auch munter. Er richtete sich auf und betrachtete die Straße. Im dicken Staub zeichneten sich Abdrücke wie von Regentropfen oder Schrotkugeln ab. Der dürre Mann schob seine Brille zurecht und wandte sich an Doc Savage.
    »Eine vage Ankündigung künftiger Niederschläge«, sagte er gespreizt. »Es könnte sich als erforderlich erweisen, das Verdeck zu schließen.«
    Der Mann war William Harper Littlejohn, wurde von seinen Freunden Johnny genannt und drückte sich gern umständlich aus; soviel war ihm von seiner Zeit als Professor an einer der führenden Universitäten der USA geblieben.
    Wie die übrigen Mitglieder von Docs Gruppe übte Johnny seinen Beruf nur noch nebenbei aus. Er hatte ihn mehr oder weniger auf gegeben, nachdem er zu Doc Savage gestoßen war, weil es ihm als lohnender und vor allem abwechslungsreicher erschien, kreuz und quer über den Globus zu reisen, um das Unrecht zu bekämpfen und Menschen, die sich in einer Notlage befanden, zu helfen, obwohl er wußte – nicht anders als seine Gefährten –, daß im Vergleich mit diesem Kampf die Aufgaben des Sisyphus in der griechischen Mythologie ein Kinderspiel gewesen waren. Wenn sich das Unrecht schon nicht ausrotten ließ, mußte man es noch lange nicht als gottgegeben akzeptieren.
    »Nein«, sagte Doc. »Du bist noch nicht ganz wach. Das ist kein Regen.«
    »Eine Erklärung, die mir zumindest voreilig dünkt«, erwiderte Johnny. »Das Muster auf der Straße weist eindeutig darauf hin, daß irgendwelche Körper von oben ...«
    »Keine Wolken.« Doc deutete zum Himmel. »Sieh dir das an!«
    Über ihnen war ein winziger Punkt erschienen, der schnell größer wurde; die Abdrücke auf der Fahrbahn wurden zahlreicher.
    »Flugzeug«, sagte Johnny abwesend.
    »Ja«, sagte Doc, »und jemand schießt auf uns.«
    Er trat auf’s Gaspedal, der Roadster machte einen Sprung nach vorn. Johnny wurde nun wirklich wach.
    »Ich will verdammt sein ...«, sagte er fassungslos. »Wir müssen hier weg!«
    Er war so aufgeregt, daß er auf seine gespreizte Ausdrucksweise verzichtete. Doc jagte den Wagen mit hundert Meilen in der Stunde die Straße entlang, das Flugzeug stieß nieder und nahm Form und Farbe an. Doc hatte es schon gehört, nachdem die ersten Einschüsse auf der Fahrbahn aufgetaucht waren, er war nur nicht sicher gewesen, von welchem Motor das Geräusch stammte. Er hatte ungewöhnlich gute Ohren, wie überhaupt seine Sinne außerordentlich entwickelt waren. Das hatte er seinem Training zu verdanken, mit dem er in früher Kindheit begonnen hatte und das er auch jetzt noch

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